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Auf Allie ist Verlass

Titel: Auf Allie ist Verlass
Autoren: Meg Cabot
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Regenjacke durch die Hotelhalle auf mich zu. Sie sah frisch, hübsch und verwirrt aus, und wie das Schönste, was ich je im Leben gesehen hatte. Ich freute mich so sehr, sie zu sehen, dass ich von der Bank aufsprang und auf sie zurannte. Dann warf ich ihr die Arme um die Taille und drückte sie so fest ich konnte. So würde sich wahrscheinlich niemand verhalten, dem total schlecht war, aber das war mir egal. Mein Tesserakt war gekommen.
    »Ach, du meine Güte, Allie«, sagte Harmony und drückte mich an sich. »Ist alles in Ordnung? Jay hat gesagt, du …«
    »Oh, hallo.« Mrs Hauser ging mit ausgestreckter Hand auf Harmony zu. »Sie sind sicher Harmony?«
    »Richtig.« Harmony schüttelte Mrs Hauser die Hand.
    »Allie fühlt sich nicht gut«, erklärte Mrs Hauser. »Ich bin sehr froh, dass Sie es ermöglichen konnten, sie abzuholen. Sie ist sicherlich enttäuscht, weil sie nicht bis morgen Früh bleiben kann, aber sie hat wohl auch ein wenig Fieber. Hoffentlich bekommt sie nicht die Grippe, die zurzeit kursiert. Ich wollte wirklich nicht, dass sie auch noch die anderen Mädchen ansteckt …«
    Ich ließ Harmony los und versuchte, so auszusehen, als hätte ich Fieber. Das fiel mir aufgrund meiner reichen Erfahrungen mit der Schauspielerei nicht schwer.
    »Oh«, sagte Harmony. »Verstehe. Vielen Dank, dass Sie sich um sie gekümmert haben.«
    »Oh, das war überhaupt kein Problem«, sagte Mrs Hauser. »Es ist immer eine reine Freude, wenn Allie da ist.«
    Noch jemand, der fand, dass es eine Freude war, mich dabeizuhaben! Meine Lehrerin, Mrs Hunter, war nicht die Einzige! Ich glaube auch nicht, dass Mrs Hauser das nur gesagt hat, weil sie sicherstellen wollte, dass sie keine Schwierigkeiten mit meiner Mutter bekam, die eine Berühmtheit ist, und ihr womöglich vorwarf, dass mir unter ihrer Aufsicht schlecht geworden war. Mrs Hauser und ich fühlen uns besonders verbunden, weil wir beide Katzen lieben.
    »Dann«, sagte Harmony zu Mrs Hauser, »will ich Sie nicht länger von der Party ihrer Tochter abhalten. Wir fahren jetzt lieber. Allie, hast du deine Sachen beisammen?«
    Ich hatte meinen Rucksack – mit dem sicher verstauten, zurückgeklauten Geburtstagsgeschenk – und meine Übernachtungstasche. Als ich nickte, sagte Harmony: »Dann los. Es war nett, Sie kennenzulernen, Mrs Hauser.«
    »Vielen Dank, Mrs Hauser«, sagte ich zum letzten Mal. »Es tut mir leid, dass ich alles durcheinandergebracht habe.«
    »Oh, Allie«, sagte Mrs Hauser, nahm mein Gesicht in beide Hände und lächelte mich an. »Mach dir keine Gedanken.«
    Harmony nahm meine Übernachtungstasche, und wir gingen durch die Eingangshalle, vorbei an dem großen Wasserfall, der Kevin so gut gefiel, und den gläsernen Aufzügen, die zu dem Stockwerk hinauffuhren, in dem Brittany und die anderen Mädchen untergebracht waren. Als ich mich noch einmal zu Mrs Hauser umdrehte, glaubte ich tatsächlich zu sehen, wie fünf kleine Köpfe aus einem gläsernen Aufzug zu mir nach unten blickten, während er leise nach oben schwebte. Das hatte ich mir bestimmt eingebildet. Mrs Hauser hatte den Mädchen gesagt, sie sollten auf dem Zimmer bleiben und nicht durchs Hotel schleichen, solange sie noch unten war. Aber Brittany wartete nicht einmal darauf, dass ihre Mutter sich in ihr Zimmer zurückzog. Schon jetzt gehorchte sie ihr nicht.
    »Also spuck es aus, Allie«, sagte Harmony, als wir durch die automatischen Türen zum Parkplatz gingen. »Was wird hier gespielt? Warum musste ich herkommen? Dir ist gar nicht schlecht, oder?«
    »Äh«, sagte ich. Draußen war es kalt. Es regnete auch ein bisschen und es war schon dunkel. »Nicht wirklich …«
    Auf der langen Heimfahrt erzählte ich Harmony die ganze Geschichte. Wir fuhren sehr schnell über die Autobahn (aber immer noch entsprechend der zulässigen Höchstgeschwindigkeit), hörten Harmonys Musik auf CD (sie stand auf Frauen-Folkrock), und ich erzählte, dass ich eigentlich zu Missys Little Miss Majorette Wettkampf hatte gehen wollen und mich dann aber stattdessen für Brittanys Geburtstagsparty entschieden hatte. Den Teil mit der Lüge, dass meine Mutter mich gezwungen hatte, zu Brittanys Party zu gehen, damit Good News nicht den gesamten Werbeetat verlor, ließ ich aus. Ich hatte so ein Gefühl, dass Harmony sich darüber ziemlich aufregen würde. Vielleicht würde sie mir befehlen, irgendeinen Blödsinn zu machen, zum Beispiel Erica und den anderen zu gestehen, dass ich gelogen hatte … oder im schlimmsten Falle
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