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Auf Allie ist Verlass

Titel: Auf Allie ist Verlass
Autoren: Meg Cabot
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Schauergeschichten.«
    »Ja, bei mir ist es genauso«, sagte ich. Ich wischte so heftig meine Freudentränen weg, dass mir gar nicht aufgefallen war, wie ich auch meinen Tränensticker der unendlichen Traurigkeit weggerubbelt hatte. Aber als er dann an meinem Finger klebte, drückte ich ihn nicht wieder fest. Ich brauchte ihn nämlich gar nicht mehr.
    »Kuchen und Übernachtungspartys mit dir sind mir tausend Mal lieber als Glitterati«, sagte ich. »Aber jetzt erzähl mal: Wie hat Missy bei ihrem Wettkampf abgeschnitten?«
    »Oh, sie hat sich super geschlagen!«, schwärmte Erica. »Sie ist in der Endausscheidung! Die findet morgen statt. Willst du nicht mitkommen?«
    Mein Herz, das ohnehin schon überbeansprucht war, explodierte fast vor Glück.
    »Es geht morgen noch weiter?«, fragte ich. »Heißt das, ich habe doch nicht alles verpasst?«
    »Natürlich nicht«, sagte Erica. »Wir fahren alle morgen wieder hin und feuern Missy in der Endrunde für Solo und Tanz weiter an. Es wäre einfach toll, wenn du mitkommen könntest, Allie. Meinst du, das geht?«
    »Ich weiß , dass ich kann«, sagte ich. »Aber vorher … kann ich dir noch kurz was bringen?«
    »Mir? Jetzt sofort?«
    »Du wohnst nebenan«, erinnerte ich sie. »Es dauert nur eine Minute.«
    »Ich bin schon im Nachthemd«, sagte Erica lachend. »Aber ja, komm rüber.«
    Ich legte auf.
    »Ich muss noch mal kurz zu Erica«, rief ich meiner Familie im Wohnzimmer zu.
    Harmony versuchte gerade, die Flammen auf Kevins Mäusespeck auszupusten, die außer Kontrolle geraten waren.
    »Komm aber gleich wieder zurück«, sagte sie.
    »Mache ich!«, antwortete ich.
    Es war so schön, dass Onkel Jay und Harmony, die coolsten Babysitter der Welt, auf uns aufpassten.
    Ich lief hinaus in die kühle Nachtluft, nahm die Abkürzung über unseren Garten und die Hecke, die unseren Hof von dem Weg trennt, überquerte den Weg und sauste durch die Hecke in den Garten der Harringtons. Dort war niemand, weil es zu dunkel und zu regnerisch war. Es war lustig, so spät draußen zu sein … wobei es eigentlich noch gar nicht richtig spät war. Mrs Shipley von nebenan war noch mit ihrem Hund draußen. Sie winkte mir zu und ich winkte zurück.
    Als ich zur Haustür der Harringtons lief, wartete Erica schon auf mich. Das Licht war an, und ich sah, dass sie ihr weißes Flanellnachthemd mit den blauen Schmetterlingen anhatte.
    »Allie?«, sagte sie verwirrt. »Was ist denn los?«
    »Hier«, sagte ich und gab ihr etwas. »Das ist für dich.«
    Erica schaute auf das Buch hinunter, das ich ihr in die Hand gedrückt hatte.
    » Die Zeitfalte ?« Sie lächelte. »Das hat Mrs Hunter uns in der Schule vorgelesen. Ist das nicht dein Lieblingsbuch?«
    »Ja«, antwortete ich. »Guck nach, was auf der ersten Seite steht.«
    Erica schlug das Buch auf. » Für eine wahre Freundin «, las sie vor. Sie hob den Blick und lächelte mich mit Tränen in den Augen an. »Danke, Allie. Das ist so lieb von dir. Aber … ich habe heute doch gar nicht Geburtstag.«
    »Das weiß ich doch«, sagte ich. »Aber ich wollte es dir geben. Denn ein Geschenk sollte von Herzen kommen. Und du hast es verdient.« Ich umarmte sie rasch. »Gute Nacht!«
    Dann drehte ich mich um und lief nach Hause.

Regel Nummer 12

    Übung macht den Meister

    Der Little Miss Majorette Wettkampf war genau, wie Erica ihn beschrieben hatte. Wenn nicht besser. Die Halle war proppenvoll – genau wie in der Cheesecake Factory. Nur warteten die Gäste hier nicht darauf, dass ihre Pieper losgingen, damit sie sich an einen Tisch setzen und köstlich speisen konnten.
    Die Leute waren gekommen, um den Mädchen (und einigen Jungen) zuzusehen, die am Stabwerfer-Wettbewerb für Mittelschüler teilnahmen. Die Tribünen in der Turnhalle waren fast vollständig besetzt.
    Aber wir waren so früh gekommen, dass wir ganz vorne Plätze ergatterten und alles sehen konnten, was sich auf den blauen Matten abspielte.
    »Heute sehen wir die Besten im Tanzen und Marschieren, im Einzel und in der Mannschaft. Außerdem gibt es Showtänze, Solos, Duos und Quattros mit mehreren Stäben, Flaggen und Reifen«, erklärte Erica mir, als ich mich zu ihr, Sophie und Caroline setzte. Mr und Mrs Harrington saßen weiter oben und John saß mit einigen Mädchen in der Nähe. Er hatte gestern einige ältere Stabwerferinnen kennengelernt, erklärte Erica. Und jetzt tat er so, als würde er den Rest der Familie Harrington nicht kennen. Erica meinte, das wäre normal für Jungen im
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