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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten
Autoren: Jerry Cotton
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zu denen, die aller Wahrscheinlichkeit nach an einem Terroranschlag mit Hilfe der Drohnen arbeiten«, fasste Mr High anschließend zusammen. »Gut, nehmen Sie sich ihn vor, wir müssen wissen, was er weiß. Idealerweise kann er uns die Namen seiner Kontakte, deren Aufenthaltsort sowie Zeit und Ort des Anschlags nennen.«
    »Wobei sie ihm sicher nicht alles gesagt haben, wenn sie Profis sind«, meinte Phil.
    Mr High nickte. »Das ist richtig. Je mehr Informationen wir bekommen, desto besser. Den Rest müssen wir selbst herausfinden. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass wir außer der Tatsache, dass nicht vom Radar ortbare Drohnen mit der Sache zu tun haben, eigentlich nichts wissen. Das muss sich ändern. Kümmern Sie sich um Teachman, ich werde andere Agents mit weiteren Ermittlungen betrauen.«
    Wir verließen Mr Highs Büro.
    »Ich nehme an, Sie wollen beim Verhör dabei sein«, sagte Phil zu Booth.
    »Auf jeden Fall«, antwortete der. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen, Teachman aus der Reserve zu locken, sodass er mehr Informationen preisgibt, als er eigentlich will.«
    »Ja, das könnte hilfreich sein«, meinte Phil.
    Wir gingen zu dritt zu den Verhörzimmern. Auf dem Überwachungsmonitor sahen wir Teachman, der unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte.
    »Was ist los mit ihm?«, fragte Phil den Lieutenant. »Hat er irgendeine Krankheit, von der wir wissen sollten?«
    »Davon ist mir nichts bekannt«, sagte der.
    »Vielleicht wäre eine Blutuntersuchung angebracht«, sagte ich. »Wobei wir nicht die Zeit haben, auf deren Auswertungsergebnis zu warten.
    »Lassen wir einen Arzt kommen, der das erledigt«, sagte Phil. »Sicher ist sicher.«
    Er kümmerte sich darum und wenige Minuten später kam der angeforderte Arzt und nahm Teachman gegen dessen Protest Blut ab, das er dann an ein Labor weiterleitete.
    »So, jetzt gehört er uns«, sagte Phil.
    Wir betraten das Verhörzimmer zu dritt und baten den wachhabenden Agent, uns mit Teachman allein zu lassen.
    Der musterte uns mit misstrauischen Blicken. »Ah, die harten Typen vom FBI und der Vertreter der ach so noblen Navy. Wollen Sie ein wenig mit mir plaudern? Ich kann Ihnen schon jetzt sagen, dass ich Ihnen nichts sagen werde.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen«, sagte ich, nahm ihm gegenüber Platz und öffnete seine Akte. »Darryl Teachman, Sie haben eine beachtliche schulische Karriere hinter sich, die sich bei Ihrem Universitätsstudium und auch bei Ihren Jobs fortsetzte. Ihre Bewertungen waren hervorragend, Ihr IQ ist exorbitant, und Sie haben unglaublich kreative Ideen.«
    Ich hielt einen Moment inne und musterte ihn. Das, was ich sagte, schien ihm zu gefallen. Genau diese Wirkung hatte ich beabsichtigt, um eine Verbindung zu ihm aufzubauen.
    »Bei der Navy haben Sie ebenfalls Eindruck gemacht und wurden von einem Forschungsteam für moderne Waffen angeworben. Fast im Alleingang haben Sie die Steuerungssoftware für hochmoderne Drohnentechnologie entwickelt – eine beachtliche Leistung«, fuhr ich fort. »Dann gab es die ersten Auseinandersetzungen mit Ihrem Vorgesetzten, General Price, und die Situation verschlimmerte sich mehr und mehr. Was ist schiefgelaufen?«
    Teachman lehnte sich zurück. »Was immer schiefläuft, wenn kreative Künstler und Bürokraten aufeinandertreffen – die Bürokraten stoppen die Künstler und versuchen, sie einzuengen, ihre Schaffenskraft herabzusetzen. Genau das ist auch bei dem Projekt passiert. Anfangs hatte ich gedacht, dass die Abteilung für Waffenforschung aus kreativen Köpfen bestehen würde, doch mit der Zeit erkannte ich, dass ich mich geirrt hatte. Ich musste immer mehr Abstriche machen und wurde systematisch eingeschränkt. Eine unhaltbare Situation.«
    »Gegen Ende Ihrer Arbeit für die Navy haben Sie immer mehr Vorschläge eingereicht, die abgelehnt wurden«, sagte ich. »Worum ging es dabei?«
    »Die Schöpfung von etwas völlig Neuem«, antwortete er. »Um nur ein Beispiel zu nennen: Ich wollte eine Drohne mit Atomraketen bestücken, um zu testen, wie sie als Erstschlagswaffe in einem Krieg eingesetzt werden könnten. Ein Krieg, der sicherlich nicht mehr weit entfernt ist. Doch das wurde von den kurzsichtigen Navy-Hohlköpfen abgelehnt. Stattdessen musste ich mich einer psychologischen Untersuchung unterziehen und bekam Medikamente, um mein chemisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Ätzendes Zeug. Ich bekam Kopfschmerzen und fühlte mich, als wäre ich in Watte eingepackt.«
    »Ja, man hat
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