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Atme - wenn du kannst!

Atme - wenn du kannst!

Titel: Atme - wenn du kannst!
Autoren: S Hogan
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Vergnügen damit. Hast du übrigens auch nur eine ungefähre Ahnung, in welcher Richtung das amerikanische Festland liegt?“
    Lees Augen funkelten zornig. Emily hoffte nur, dass Andy mit seinen Sticheleien den Bogen nicht überspannt hatte. Doch bevor der Streit eskalieren konnte, bekamen sie neue Probleme.
    Am Ufer ertönten wütende Rufe. Die Raubtaucher hatten nun ebenfalls den Strand erreicht. Sie schossen in Richtung der Motorjacht und schickten sich an, ihr Schlauchboot in die Brandung zu schieben.
    Sobald die Schüsse ertönten, war von Lees Überlegenheitsgetue nicht mehr viel zu spüren. Seine Stimme zitterte vor Nervosität.
    „Verflucht, Andy! Stell endlich die Motoren an, sonst werden wir gleich alle abgeknallt.“
    „Da hast du ausnahmsweise recht.“
    Andy wandte sich dem Steuerrad, dem Kreiselkompass und der Maschine zu. Emily wollte zum Bug laufen, um den Anker zu lichten. Die ersten Geschosse der Raubtaucher drangen bereits in das Wasser kurz vor der Motorjacht ein. Aber nun geschah etwas, womit weder Emily und ihre Gefährten noch die Verbrecher gerechnet hatten.
    Ein Hubschrauber zog im Tiefflug knapp über die Wipfel der Palmen hinweg. Seine Kennzeichen wiesen ihn als einen Helikopter der US Navy aus. Er flog eine Schleife und hielt dann direkt auf die Bewaffneten am Strand zu.
    Plötzlich erklang eine Schnellfeuerkanone.
    Emily hielt sich die Ohren zu, als die Warnschüsse aus der Hubschrauber-Bordwaffe über die Köpfe der Verbrecher hinweg in die Stämme der Palmen einschlugen. Gleich darauf ertönte eine Lautsprecherstimme.
    „Hier spricht die United States Navy. Werfen Sie sofort Ihre Waffen weg. Auf die Knie. Hände hinter den Kopf!“
    Erleichtert sah Emily, dass die Raubtaucher keinen Widerstand leisteten, sondern dem Befehl nachkamen. Da hörte sie ein klatschendes Geräusch. Andy hatte die Ablenkung durch den Hubschraubereinsatz genutzt, um Lee einen Kinnhaken zu verpassen und ihm die Pistole zu entreißen.
    Im hohen Bogen hatte Andy die Beretta ins Wasser geworfen.
    „Waffen weg, hat der Helikopterpilot gesagt, richtig? Dann wollen wir uns auch daran halten. Nicht wahr, Lee?“
    Der Mörder warf Andy einen teils hasserfüllten und teils verängstigten Blick zu. Aber er unternahm keinen neuen Versuch, Emily und Andy zu bedrohen. Andy legte den Arm um Emilys Schultern. Sie beobachteten, wie kurze Zeit später ein Navy-Schnellboot hinter der Landzunge erschien. Während der Hubschrauber in der Luft stand und die Verbrecher in Schach hielt, landete ein Schlauchboot mit Marines. Im Handumdrehen hatten die Soldaten die Kriminellen durchsucht und gefesselt.
    Der Albtraum war endgültig vorbei.
    Wenig später kamen die schwer bewaffneten Uniformierten auch an Bord der Raubtaucher-Motorjacht. Sie schauten Emily, Andy und Lee misstrauisch an und durchsuchten sie nach Waffen. Außerdem fanden die Marines noch weitere Pistolen sowie Sprengstoff in der Kajüte.
    „Wir haben mit diesen Verbrechern nichts zu tun“, beteuerte Emily. Sie erzählte, was sich seit dem Untergang der Fortuna abgespielt hatte. Dabei erwähnte sie auch Lees Mordgeständnis. Der Lieutenant, der ihr zuhörte, schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Das ist wirklich eine fantastische Geschichte, die du mir da auftischst – eine Mischung aus Robinson Crusoe, Lost und Titanic. Aber wir werden schon bald feststellen, ob du die Wahrheit gesagt hast. Wir haben nämlich Überlebende der Fortuna nach dem Hurrikan aus dem Wasser gezogen. Eigentlich hatten wir schon Kurs auf Fort Lauderdale genommen, als unser Kapitän das rote Leuchtsignal über dieser Insel bemerkte. Als wir dann die Schüsse gehört haben, haben wir unseren Helikopter aufsteigen lassen und sind in Alarmbereitschaft gegangen.“
    Nachdem der Offizier von Überlebenden gesprochen hatte, hörte Emily dem Rest seiner Worte nur noch mit halbem Ohr zu. Ob auch ihr Vater von dem Navy-Schnellboot gerettet worden war?
    „Können Sie mir die Namen der Schiffbrüchigen sagen, Sir?“
    Der Marines-Lieutenant zuckte mit den Schultern.
    „Ich hatte kaum etwas mit ihnen zu tun. Unser Schiffsarzt hat sich sofort um sie gekümmert, weil sie stark unterkühlt waren. Aber inzwischen geht es ihnen schon besser, wie ich höre. Du wirst sie schon bald treffen.“
    Der letzte Satz klang wie eine Drohung. Er glaubte Emily offenbar nicht, und das konnte sie sogar verstehen. Momentan fiel es ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie fieberte nur noch der Begegnung mit den
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