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Atme - wenn du kannst!

Atme - wenn du kannst!

Titel: Atme - wenn du kannst!
Autoren: S Hogan
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Luke. Emily stieß langsam die Luft aus. Es war keiner von den Verbrechern, sondern …
    „Lee!“, rief sie jubelnd aus. Auch Andy hatte seinen ehemaligen Tauchkollegen von der Fortuna erkannt und ließ den Knüppel fallen. Die Erleichterung stand ihm im Gesicht geschrieben.
    „Emily? Andy?“, stammelte Lee. Er war durch die Begegnung offenbar ebenso überrumpelt worden wie die beiden. „Was macht ihr denn hier?“
    „Wir sind auf dieser Insel gestrandet, wahrscheinlich genau wie du“, sprudelte Emily hervor. „Dort hinten sind Raubtaucher, denen wir auf keinen Fall in die Arme laufen dürfen, aber wir können wahrscheinlich ihre Motorjacht klauen, denn Andy kann mit dem Motor umgehen, und – hey, was soll das?“
    Emily verstummte. Sie hatte bereits bemerkt, dass Lee nicht lächelte. Aber jetzt zog er auch noch eine schwere Signalpistole hinter seinem Rücken hervor und richtete die Schusswaffe auf Emily und Andy.

9. KAPITEL
    Emily war geschockt. An Bord der Fortuna hatte sie Lee als einen freundlichen und aufmerksamen Typen kennengelernt. Jetzt blickte er sie und Andy grimmig an. Langsam ließ Lee die Mündung seiner Waffe von Emily zu ihrem Freund und wieder zurück wandern. Es dauerte fast eine Minute, bis Emily die Sprache wiedergefunden hatte.
    „Lee, was soll das denn? Ist das ein schlechter Scherz?“
    „Siehst du hier jemanden lachen, Emily? Ich nicht. Ihr alle habt euch lange genug hinter meinem Rücken über mich amüsiert. Aber jetzt wird endlich abgerechnet. Das Schicksal meint es ausnahmsweise gut mit mir. Diese Signalpistole ist das Einzige, was ich beim Untergang der Fortuna noch retten konnte. Sie befand sich in einer wasserdichten Verpackung. Während ich im Meer trieb, habe ich sie die ganze Zeit nicht losgelassen. Ich hatte die Vorahnung, dass mir dieses Ding noch sehr nützlich werden würde. Und so ist es ja auch gekommen. Also, lass endlich dieses blöde Messer fallen, Emily!“
    Lee herrschte sie so aggressiv an, dass sie sofort gehorchte. Emily wollte ihn nicht herausfordern, denn er stand offenbar völlig neben sich. Die winzigste Kleinigkeit würde genügen, um ihn endgültig ausrasten zu lassen. Das spürte sie ganz genau.
    Die Stichwaffe klirrte auf das Deck. Lee trat gegen den Messergriff, und das Fischermesser fiel durch die offene Luke hinunter in die Kabine. Somit war es momentan sowohl für Emily als auch für Andy unerreichbar.
    Nun wandte sich Andy an seinen ehemaligen Kabinenkameraden.
    „Lee, dieser Hurrikan und der Schiffbruch waren Megastress für uns alle. Warum nimmst du das Ding nicht einfach runter, und wir vergessen die Sache? Niemand hat dich verschaukelt und sich über dich lustig gemacht.“
    „Ach, wirklich? Das sehe ich aber ganz anders. Jetzt werdet ihr das tun, was ich will, kapiert?“
    Lee zielte wieder auf Emily. Andy zog die Augenbrauen zusammen.
    „Leg endlich dieses merkwürdige Teil weg. Das ist ja noch nicht mal ’ne richtige Pistole.“
    „Ach, wirklich? Willst du es darauf ankommen lassen, Andy? Hast du mal gesehen, wie jemand aussieht, der eine Signalpatrone ins Gesicht bekommt? Das ist kein schöner Anblick. Deine süße kleine Emily würdest du gewiss nicht mehr anschauen wollen, nachdem ich ihr eine solche Ladung verpasst habe.“
    Emily wurde es kalt und heiß zugleich. Die Signalpistole war klobig und hatte nur eine einzige dicke Patrone, die man normalerweise in die Luft schoss, wo sie wie ein Feuerwerkskörper explodierte und Leuchtfarbe ausstieß. Emily wollte wirklich nicht, dass Andy oder sie durch diese Pistole verletzt wurden. Sie musste herausfinden, weshalb Lee so sauer auf sie war. Eine andere Möglichkeit sah sie momentan nicht.
    „Willst du uns nicht sagen, was los ist, Lee? Diese Macho-Tour passt doch gar nicht zu dir. Du hast doch sogar versucht, Melanie zu beruhigen, und dir dabei eine Ohrfeige eingefangen.“
    „Vielen Dank, dass du mich daran erinnerst, Emily. Das wird Melanie noch bitter bereuen. Sie kann von Glück sagen, wenn sie abgesoffen ist. Denn ich werde mich erbarmungslos an ihr rächen, falls ich sie jemals in die Finger bekommen sollte.“
    Emily fand wirklich, dass Lee in diesem Moment Furcht einflößend wirkte. Es war, als hätte er ein ganz anderes Gesicht bekommen. Sie musste an den Film Dr. Jeckyll & Mr Hyde denken. Ob Lee den Schiffsuntergang vielleicht einfach nicht verkraftet hatte? Trotzdem durfte sie nichts riskieren. Lee war auf jeden Fall gefährlich, solange er diese Signalpistole in der
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