Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kann ihn vereinnahmen durch seinen mit Magie und Informationen gefüllten Schädel. Polydor kann entstehen oder verschwinden, das liegt einzig und allein in der Kraft des Götterboten. Er ist nur eine Figur, auch ein Bote, wenn du so willst. Einer, der zwischen Hermes und den Frauen vermittelt.«
    Suko nickte, denn er hatte verstanden. Ihm blieb die Zeit, noch einmal alles zusammenzufassen. Kara hörte geduldig zu, dann aber ging es um John Sinclair.
    »Er ist das Problem«, erklärte Suko. »Denn er ist verschwunden. Hermes hat ihn sich schnappen können.«
    »Ja, er ist in dessen Reich. Er hat die Stelle des Götterboten eingenommen. Das heißt, John Sinclair steht gefesselt auf der Felsenbrücke.«
    Suko konnte nur staunen. »Verdammt noch mal, das sagst du so locker dahin?«
    »Warum nicht? Es ist ein Platz, an dem er sich relativ sicher fühlen kann.«
    »Wer holt ihn dort weg, Kara? Ich will…«
    »Das brauchst du nicht, Suko. Ich kann dir versichern«, sie lachte, weil sie den Unglauben bei ihrem Gegenüber sah. »Ich kann dir also versichern, dass du dich damit nicht zu beschäftigen brauchst. John Sinclair wird von ganz allein hier erscheinen. Ist das nicht wunderbar, mein lieber Freund? Er kommt und…«
    Suko schlug gegen seine Stirn. »Das ist mir einfach zu hoch, verstehst du?«
    »Aber ich bitte dich! Oder nein.« Sie fasste ihn an. »Machen wir es anders.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Einigen wir uns auf eine Arbeitsteilung.«
    »Schön. Und wie wird die aussehen?«
    »Du kümmerst dich um die Feier hier. Halte die Augen offen, kontrolliere alles, lasse die Gefährlichen nicht aus den Augen. Dann wird schon alles in die Reihe kommen.«
    Suko wiegte den Kopf. »Ich vertraue dir, Kara, es ist schließlich genug geschehen. Dann habe ich noch eine Frage. Kannst du mir erklären, wie es möglich ist, dass ein Stofftier plötzlich anfängt zu bluten? Wie kann das sein?«
    Kara ließ ihren Blick am dunklen Stoff des langen Kleides nach unten gleiten. »Es ist ein Beweis dafür, wie stark die Magie des Götterboten bereits in das Leben eingegriffen hat. Damit meine ich nicht das allgemeine, sondern das der Kindermädchen. Er hat ihnen einen Teil seiner Kraft auf geistigem Wege zukommen lassen, und er hat sie verändert, körperlich, meine ich.«
    Suko nickte langsam. Er dachte an die tote Julia. John Sinclair hatte ihm davon berichtet, dass ein Teil des Kopfes aus einer grünen Kristallmasse bestanden hatte. »Ja, ich verstehe, Kara. Die jungen Frauen stehen unter dem Einfluss…«
    »Richtig.«
    »Sind diese Menschen noch zu retten?«
    Sie hob Schultern und Arme. »Das weiß ich beim besten Willen nicht. Ich kann es mir kaum vorstellen. Sie haben sich für einen bestimmten Weg entschieden, für einen falschen. Schau sie dir an. Sie sehen irgendwie alle gleich aus. Das mag auch an der Kleidung liegen. Sie alle tragen helle Kleider, die einen wohl unmodernen Schnitt haben. Sie wollen sich auch dadurch von den anderen Menschen abgrenzen. Sie haben hier die Kontrolle übernommen, auch wenn es nicht so scheint. Und die Kinder sind ihnen in die Falle gelaufen. Ich meine, dass es wichtig ist, wenn man sich allein um sie kümmert.«
    »Darauf kannst du dich auch verlassen, Kara.«
    Das Bimmeln einer Glocke erreichte Sukos Ohren. Er hatte den Eindruck, aus einer anderen Welt hervorgerissen zu werden, damit die Wirklichkeit ihn umfassen konnte.
    »Geh jetzt wieder. Es wird gleich beginnen.«
    »Und was, bitte?«
    »Das große Grauen.«
    Suko schluckte. Er drehte sich um und, ging wortlos davon…
    ***
    Ken Hazelwood hielt die Glocke in der rechten Hand und seinen Arm hoch erhoben. Er bimmelte wie der Weihnachtsmann, und er fand selbst Spaß daran, was sein Lächeln zeigte.
    Erst, als Suko neben ihm stehen blieb, ließ er die Glocke sinken. »Ich will, dass es alle hören, denn jetzt beginnt das Programm. Hoffentlich hat es sich herumgesprochen.«
    »Bei den Kindermädchen schon. Da, sehen Sie mal, sie sammeln ihre Schützlinge ein.«
    Hazelwood nickte. »Dann kann der Clown endlich sein Programm abspulen.« Er stellte die Glocke auf einem der Tische ab. »Sagen Sie mal, Inspektor, ist sonst alles klar?«
    »Sehen Sie etwas?«
    »Hören Sie auf, Suko. Sie waren ziemlich lange verschwunden, finde ich. Hatte das etwas zu bedeuten?«
    »Ich habe mich nur umgeschaut.«
    »Und nichts entdeckt, wie?«
    »Soviel wie Sie, Mr. Hazelwood.«
    »Das ist verdammt wenig, kann ich Ihnen sagen. Meine Frau hält mich noch immer für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher