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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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durchführen konnte. War es möglich, dass selbst die mächtigen Herren jenseits der Materiequellen nicht erkannt hatten, was mit diesem Schiff und seiner Besatzung geschehen würde? Es gab keine Antworten auf diese Fragen, egal wie oft er sie sich noch stellte.
    Während Argan genüsslich an einem dünnen Schlauch nuckelte, der aus seinem Zuckerwassergerät ragte, setzten Atlan, Valara und Edo ihre Mahlzeit fort. Als Letzterer das Brot vertilgt hatte, fragte er schüchtern, ob er noch etwas bekommen könne. Da genügend da war, reichte ihm Valara einige Früchte.
    »Du kannst bei uns bleiben, Edo«, sagte Atlan, als sie schließlich fertig waren. »Du kannst aber auch gehen, wenn du willst. Wir werden dich zu nichts zwingen.«
    Er sah dem Chamäleonmenschen an, dass er verwirrt war. Wahrscheinlich war es noch nie geschehen, dass jemand ihn so entgegenkommend behandelt hatte.
    »Wenn Edo geht«, sagte der Ausgestoßene, »dann wird Atlan ihn nie mehr finden. Edo kennt viele Verstecke.«
    Der Arkonide hob die Augenbrauen. »Hör zu, Edo«, stieß er hervor. »Auch wir müssen uns verstecken. Wir werden ebenso gejagt wie du. Du könntest uns ein paar deiner Verstecke zeigen. Was hältst du davon?«
    »Gut«, antwortete Edo sofort. »Edo bleibt bei euch. Edo kann auch gut kämpfen. Und wenn Edo will, sieht ihn keiner. Schaut her!« Im Bruchteil einer Sekunde passte er sich seiner Umgebung an.
    »Lass das, Edo«, sagte Atlan streng. »Du weißt, dass ich dich immer noch sehen kann.« Tatsächlich konnte der Arkonide den Chamäleonmenschen erkennen, wenn er ein Auge schloss und seinen Kopf leicht zur Seite neigte. Zwar nahm er nur einen vagen Umriss wahr, aber der genügte.
    Edo tauchte wieder auf. Er lachte leise.
    »Edo ist Freund.«
    »Gut, Edo. Wir sind auch deine Freunde. Wir helfen uns gegenseitig.« Atlan reichte dem Mutierten die Hand. Erst blickte der ihn verwundert an, dann griff er danach.
    »Ich muss wieder weg«, meldete sich Argan U. »Bei uns herrscht Unruhe. Wenn ich zu lange verschwunden bin, könnte das Verdacht erregen.«
    Sie verabschiedeten sich von dem Puschyden. Der Extra versprach, so bald wie möglich wiederzukommen und für neue Nahrung zu sorgen.
    Als sie allein waren, erklärte Atlan seinen Plan. »Ich will die Zustände auf diesem Schiff ändern. Die Jagden auf die Ausgestoßenen müssen aufhören. Ihr könnt mir dabei helfen. Noch weiß ich nicht, welches der richtige Weg ist, aber ich werde es herausfinden. Meine größten Hoffnungen setze ich auf SENECA. Die Positronik wird mich erkennen. Mit SENECAS Hilfe kann ich die herrschenden Missstände womöglich sehr schnell beseitigen.«
    »SENECA befindet sich im Mittelteil der SOL«, überlegte Valara laut. »Ein Verlassen der SZ-1 ist uns nicht möglich. Die Kontrollen an den wenigen Passagen sind unüberwindlich. Alles ist automatisiert. Da gibt es kein Durchkommen.«
    »Edo war schon dort«, sagte der Chamäleonmensch. »Es war ganz einfach. Niemand hat mich gesehen.«
    »Du hattest wahrscheinlich nur großes Glück«, meinte Atlan. »Gegen Wärmespürer und Individualtaster hilft auch deine Tarnung nicht. Aber es ist gar nicht notwendig, in den Mittelteil zu gehen. Es gibt überall Schaltzentren und Sprechstellen, die unmittelbar mit SENECA verbunden sind. Es würde mir schon genügen, wenn ich unbehelligt an eine solche herankäme.«
    »Edo weiß nicht, was du meinst, Atlan«, sagte der Ausgestoßene.
    Atlan schilderte mit einfachen Worten das Aussehen einer gewöhnlichen Kontaktstelle. Auch versuchte er Edo und Valara zu erklären, wo sich solche Punkte in der SZ-1 befanden oder befinden mussten. Er musste immerhin damit rechnen, dass in den vergangenen zwei Jahrhunderten vieles verändert worden war. Valara Brackfaust kannte einige der Schaltzentren. Sie versicherte aber glaubhaft, dass sie alle sehr scharf bewacht wurden.
    »Dort triffst du doch nur Vystiden und Kampfroboter«, meinte sie.
    Von anderen Sprechstellen, an die sich Atlan genau erinnerte, behauptete sie, dass es sie nicht mehr gäbe. Im Übrigen hätten sich die Terra-Idealisten nur wenig um das Problem SENECA gekümmert, da die Biopositronik ihre Fehlfunktion oft genug bewiesen habe.
    »Es muss einen logischen Grund für SENECAS Verhalten geben«, vermutete Atlan. »Ich darf die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die Positronik ihre Dienste nur verweigert, weil sie mit den bestehenden Verhältnissen nicht einverstanden ist. Wenn sie mich als autorisierte Person und
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