Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
Calipher-SIM.
    Oder Malcher , fügte der Extrasinn hinzu, was ich in meinen Überlegungen mit Absicht unterschlagen hatte.
    »Wie fühlen Sie sich, Sir?« Die Medikerin musterte mich argwöhnisch.
    Ich lauschte in mich hinein – und erschrak fast angesichts der Veränderung, die ich empfand. Der Vitalenergieabfluss raubte mir keine Lebenskraft mehr. Mein Leben war gerettet.
    Nur diese lapidaren Worte gingen mir durch den Kopf. Ich würde eine Weile brauchen, um sie in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen.
    Bull legte mir eine Hand auf die Schulter. »Atlan?«
    Ich nickte zuerst ihm und dann Major Simmers zu. »Es ist vorbei. Mir wird keine Lebenskraft mehr entzogen. Dank Santjun.«
    Bull wandte sich den Soldaten zu. »Strahlenwerte?«
    Der Soldat schüttelte ungläubig den Kopf. »Der Monolith emittiert keine Strahlung mehr. Es gibt keine Anzeichen hyperphysikalischer Aktivität. Die Verbindung in die unbekannte Sphäre, aus der die Strahlung drang, ist unterbrochen. Sämtliche Aktivitäten des Monolithen … sind erloschen .«
    Bully gestattete sich ein tiefes Durchatmen und winkelte den Arm an. Er aktivierte sein Kom-Armband und kontaktierte Gucky. Der Mausbiber schien auf heißen Kohlen zu sitzen, denn er meldete sich sofort.
    »Es besteht keine Gefahr mehr für dich, Gucky. Du kannst uns Atlans Zellaktivator bringen. Er steht neben mir und …«
    Mit dem charakteristische Ploppen materialisierte der Mausbiber. »Unser Arkonidenhäuptling steht neben dir, Dicker, und guckt dumm aus der Wäsche. Schön, dich wohlauf zu sehen, Atlan.« Strahlend überreichte der Ilt mir den Aktivator. »Hiermit geht es dir bald besser.«
    Naileth Simmers wandte sich ab und ging in den zentralen Hohlraum hinaus. Sie blieb stehen, wo keine anderen Menschen in der Nähe waren. Ich hängte mir den Zellaktivator um und folgte ihr. Augenblicklich spürte ich seine belebenden, stärkenden Impulse. Nach den Ereignissen der vergangenen Tage, die wir gemeinsam durchgestanden hatten, fühlte ich mich Simmers ähnlich seelenverwandt wie Santjun, der sich geopfert hatte. Ein Stück galaktischer Geschichte ging hier und heute zu Ende, und mit ihm ein persönliches Drama. Ich lebte, und Santjun war tot. So sehr ich auch wünschte, es möge anders sein, hegte ich doch keine Hoffnung für ihn.
    »Es ist so gekommen, wie es abzusehen war«, sagte Simmers, als ich neben sie trat. »Sie haben beide gewusst, dass es so ausgehen wird, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Wir haben es geahnt und uns doch dagegen gesträubt. Wir wollten es uns nicht eingestehen.« Es fiel mir unsagbar schwer, die Worte auszusprechen. Bis zuletzt war ich verwegen genug gewesen, auf einen glücklichen Ausgang für Santjun und mich zu hoffen.
    »Wir werden ihn nie wiedersehen, richtig?«
    Ich räusperte mich. »Nein, Major.«
    Die ehemalige Kommandantin der IMASO setzte sich in Bewegung und ging davon. Sie hob eine Hand, um mir zu verstehen zu geben, ihr nicht zu folgen. Gern hätte ich tröstende Worte gefunden, doch ich respektierte ihren Wunsch. Jede falsche Bemerkung konnte alles nur noch schlimmer machen.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und verlor mich in der Leere des gewaltigen Hohlraums über mir. Wir waren gezwungen, eigene, uns vorherbestimmte Pfade zu beschreiten. Ich hoffte nur, wie auch im Fall von Iasana Weiland, dass Naileth Simmers der USO erhalten blieb. Einen besseren Weg, Santjuns Vermächtnis zu bewahren, gab es nicht.

 
    Kapitel 47
     
    Ordhogan-Nebel
     
     
    Mai 1337 NGZ
     
    Nach wochenlangem Flug lag endlich die letzte Linearetappe hinter uns. Während ich die Darstellung des Sonnensystems in einem Holo betrachtete, steuerte unser Schiff den dritten von sechs Planeten an, den einzigen, der in der Lebenszone des Systems lag. Er besaß keinen Eigennamen, sondern hatte eine nüchterne Katalognummer verliehen bekommen.
    Beim Betrachten einer Vergrößerung der Oberfläche wurde ich angenehm überrascht. Mir bot sich das reinste Urlaubsparadies dar, mit blauen Meeren und ausgedehnten Wäldern, die sich zwischen vereinzelten, hoch aufragenden Gebirgszügen und in weiten Ebenen erstreckten. Ich studierte die von der Bordpositronik eingeblendeten Daten, die die Forscher gesammelt hatten. Sie definierten eine Welt, die für menschliche Siedler geradezu prädestiniert schien.
    »Zu schön, um wahr zu sein«, kommentierte ich die Anzeigen. »Gibt es keinen Pferdefuß?«
    Deirde Chrus schüttelte den Kopf. »Abgesehen von ein paar hartnäckigen Stechinsekten mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher