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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund
Autoren: Manfred H. Rückert
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bin Historiker mit dem Fachgebiet lemurische Geschichte«, antwortete Fogharty. »Und er wollte den Datenkristall mit meinen neuesten Erkenntnissen über die Waffeneinrichtungen und alles andere, was mit den Monolithen zusammenhängt. Aber ich habe ihn getäuscht.«
    »Was bedeutet das?« Ramit Claudrin blickte den Professor erstaunt an.
    »Ich habe ihm den Datenspeicher mit dem Erkenntnisstand von vorgestern gegeben«, sagte Fogharty und griff in seine Tasche. Er holte einen Datenkristall heraus und hielt ihn hoch. Der Datenträger funkelte im Licht in allen Farben des Spektrums.
    »Das sind die Daten von heute«, sagte Thom Fogharty triumphierend. »Ich habe ihn hereingelegt.«
     
     
     
    Atlan
     
    Während des Einsatzes hatte mich das Adrenalin wach gehalten, doch nun, da wir den Monolithen verließen und wieder die Kaverne betraten, kam die lähmende Enttäuschung, dass zwar nicht alles, aber zumindest doch einiges umsonst gewesen war. Wir hatten die Gefangenen befreit und den Monolithen in unsere Gewalt gebracht, aber der Drahtzieher, der hinter allem stand, war uns entkommen. Ich konnte mir gegenüber selbst nicht erklären, was größer war, der Zorn oder die Enttäuschung über Malchers Verschwinden.
    Nun bemerkte ich erst, wie müde ich war. Ich hätte mich am liebsten auf der Stelle hingelegt und einige Stunden geschlafen. Ich konnte mich nicht einfach schlafen legen, während die Männer und Frauen der Einsatzgruppe hart arbeiteten und ihr Leben riskierten.
    Mit dem Zellaktivator auf der Brust hätte ich die nächsten zwei Tage keinen Schlaf benötigt, aber aus Rücksicht auf Santjun durfte ich ihn nicht tragen. Allerdings würde ich das Geschenk von ES in spätestens zwölf Stunden wieder anlegen müssen, sonst wäre dies mein allerletzter Einsatz gewesen.
    Der Silbermann war aus seiner misslichen Lage befreit worden, während ich und meine Begleiter Malcher verfolgt hatten. Glücklicherweise hatten wir keine Toten zu beklagen, im Gegensatz zu unseren Widersachern. Es gab auf unserer Seite lediglich einige Schwerverletzte. Die Mitnahme der GLADIATOR-Roboter hatte sich mehr als gelohnt. Durch die Verwendung der Paralysestrahlen hatte ein großer Teil unserer Gegner gefangen genommen werden können.
    Wir sahen nach den Verletzten. Turk Varinar und Ender Partack wurden von einem Mediker verarztet und auf behelfsmäßige Tragen gelegt. Der Mann spritzte Varinar eine Dosis Noradrenalin, um den schwachen Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Die verbrannten Stellen bedeckte er mit einer dünnen Schicht Biomolplast. Varinar machte sich selbst die schlimmsten Vorwürfe, weil er Malcher unterstützt hatte.
    »Herr Kollege, warum beklagen Sie sich? Sie leben noch und haben eine Verletzung, die trotz allem nicht lebensgefährlich ist«, ermunterte ihm Thom Fogharty. »Durch die Medikamente spüren Sie keine Schmerzen. Haben Sie immer schon Regen gesehen, während gleichzeitig die Sonne scheint?«
    Varinar starrte ihn an, sagte aber nichts auf diese außergewöhnliche Frage. Er wusste genau, dass auf Fogharty mehrere Verhöre warteten. Erst musste zweifelsfrei festgestellt werden, ob der Professor wirklich nur unter Zwang für Malcher gearbeitet hatte oder ein Mitläufer war. Den Datenkristall hatte ich für alle Fälle an meinem Körper verstaut.
    Hauptmann Luke Ceanor hatte sich mittlerweile des Teckos angenommen, der vor Trauer um seinen terranischen Freund apathisch geworden war. Ich hatte dem Anführer der USO-Kolonne gezeigt, wo er die winzigen Verstärker anbringen musste, um den Kleinen verstehen zu können. Dazu hatte ich dem toten Eisgräber, dessen Name Telton Kort gewesen war, die Verstärker hinter den Ohren abnehmen müssen.
    »Warum hast du den Mistkerl nur entwischen lassen?«, fragte mich Santjun zum wiederholten Mal. Er ärgerte sich über seinen eigenen Leichtsinn, sich selbst in Gefahr zu bringen, anstatt dem Anführer der Silberherren zu folgen. »Hätte ich dir nur hinterher kommen können. Er wäre jetzt schon aus dem Verkehr gezogen.«
    »Mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihn ziehen zu lassen, da er eine Minute vor uns auf dem Weg zum Bunker war«, antwortete ich. »Ich habe ihn ganz bestimmt nicht absichtlich entwischen lassen.« Mich ärgerte, dass ich mich gegenüber Santjun verteidigte, obwohl ich das gar nicht nötig hatte.
    Dann dreh doch den Spieß einfach um , wisperte der Extrasinn. Lass dir dieses Verhalten nicht gefallen und zahle es ihm zurück.
    Warum eigentlich nicht? ,
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