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Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen

Titel: Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen
Autoren: Perry Rhodan
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versuchen Sie, auf Lepso ins Geschäft zu kommen”, sagte Bolatz, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
Baaling verzog angewidert das Gesicht.
“Mit den schmutzigen Geschäften auf Lepso will ich nichts zu tun haben. Ich suche eine ehrliche Arbeit auf einem großen Raumschiff. Aber es muß ein gutes Schiff sein. Schließlich besitze ich das Große Galaktische Raumpatent der Flotte.”
“Ja, das ist schon etwas”, murmelte der Springer. “Ein GGR-Inhaber ist fast so viel wert wie ein erfahrener Galaktischer Händler.”
Der USO-General nickte.
Er wußte, daß der Vergleich stimmte. Ein Springer wie” Bolatz, der auf einem Raumschiff geboren und aufgewachsen war und seit mehr als dreißig Jahren auf verschiedenen eigenen Schiffen kommandiert hatte, beherrschte ein Raumschiff sogar im Schlaf. Oft füllte er Funktionen aus, für die auf terranischen Schiffen fünf bis zehn Offiziere vorgesehen waren.
“Falls Sie bereit wären, sich von meiner Sippe adoptieren zu lassen ... “, begann Bolatz vorsichtig. “Ich habe da eine Nichte, die genau das richtige für Sie wäre.”
Baaling Treat spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Bolatz’ Angebot war eine große Ehre für ihn, und der Patriarch würde gekränkt sein, wenn er ablehnte.
Er suchte nach einer überzeugenden Begründung für seine Ablehnung und fand schließlich auch eine.
“Das kann ich Ihnen nicht antun, Bolatz. Ich bin ein aus der Solaren Flotte unehrenhaft entlassener Terraner, und man wird mich sicherlich einige Zeit im Auge behalten, um zu sehen, ob ich gegen die Interessen der Menschheit arbeite.
Sie würden, falls ich auf einem Ihrer Schiffe führe, automatisch mitkontrolliert werden. Ich weiß nicht, ob Ihnen das gleichgültig wäre.”
Bolatz konnte sein Erschrecken nur schlecht verbergen. Wahrscheinlich dachte er an den Rauschgiftschmuggel, den er hin und wieder durchführte und bei dem er eine Menge Geld verdiente. Er ahnte nicht, daß es damit ohnehin bald aus sein würde, denn bei der nächsten oder übernächsten Übernahme von Inkrosin würde die Solare Abwehr zuschlagen. Die BOLATZ IV gehörte ihm nur noch auf Zeit, denn Beförderungsmittel für illegale Rauschgifte wurden vom Solaren Imperium entschädigungslos konfisziert.
Baaling Treat fühlte ein wenig Bedauern, wenn er an Bolatz’ Zukunft auf einem terranischen Strafplaneten dachte.
“Der Gedanke an eine ständige Kontrolle scheint Ihnen nicht zu gefallen, Bolatz”, sagte er lauernd. “Falls Sie, was ich nicht hoffe, am galaktischen Rauschgiftschmuggel beteiligt sein sollten, würde ich Ihnen raten, künftig die Finger davon zu lassen.”
Der Patriarch hob die Hände in einer abwehrenden Geste und rief empört:
“Rauschgiftschmuggel! Was denken Sie von mir, Travitch?”
“Ich denke, daß Sie auf gute Geschäfte versessen sind”, entgegnete Treat ernst. “Aber Rauschgiftschmuggel ist kein gutes Geschäft, bestimmt dann nicht, wenn man sich oft innerhalb des Solaren Imperiums bewegt.”
“Niemals würde ich mich auf so etwas einlassen, das schwöre ich Ihnen bei den Seelen meiner Ahnen.” Bolatz sagte es im Brustton der Überzeugung. Vielleicht hätte Treat ihm sogar geglaubt, wenn er nicht gewußt hätte, daß sich irgendwo an Bord der BOLATZ IV einige Kilogramm Inkrosin befanden.
“Das würde ich auch niemals behaupten”, sagte der USO-General. “Ich wollte nur sagen, daß es kein Freundschaftsdienst wäre, wenn ich Ihr Angebot annähme. Kontrollen sind immer entwürdigend und lästig. Ihre Geschäftspartner dächten dann womöglich noch, Sie arbeiteten mit solaren Dienststellen zusammen.”
Der Springerpatriarch wurde bleich. Um seine Verlegenheit zu überspielen, nahm er noch einen kräftigen Zug aus der Flasche.
“Schade, sehr schade”, murmelte er in seinen Bart. “Wir wären bestimmt gut miteinander ausgekommen.”
Er kratzte sich in seinem langen, unordentlichen Haarschopf.
“Aber wie wollen Sie eine gute Position bekommen, wenn jeder weiß, daß er sich damit eine Laus in den Pelz setzt?”
Baaling Treat grinste.
“Sie sind nicht ‘jeder’, Bolatz, und ich hoffe, daß Sie mein kleines Geheimnis nicht ausplaudern, das ich Ihnen nur aus Freundschaft verraten habe.”
“Ich werde schweigen ...”, versicherte der Händler, “... wie ein Grab.”
Weil dein Schweigen die Konkurrenz schädigt, du alter Gauner! fügte General Treat in Gedanken hinzu.
Was den Rauschgiftschmuggel anging, so hatte er getan, was vertretbar war. Falls der Springer seinen
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