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Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen

Titel: Atlan 010 - Planet der Vogelmenschen
Autoren: Perry Rhodan
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“Warum
hat sich Tekener ausgerechnet diese öde Welt ausgesucht?” ‘
“Weil sie nur zweihundertelf Lichtjahre von Lepso entfernt ist”, antwortete ich. “Ich möchte wissen”, warf Perry ein, “wie weit Kennon und Tekener jetzt von hier
entfernt sind.”
Ich drückte eine Taste, ein Impulssender begann zu arbeiten und schickte einen
Geheimkode auf die Oberfläche des Planeten. Sekunden später kam der Peilstrahl, der
mir den Standort der sogenannten Blase verriet.’ Wir nannten den Geheimstützpunkt
“Blase”, weil er mit Hilfe eines Hochdruckfeldes und durch Materieverdichtung
geschaffen worden war.
In fünfhundert Metern Höhe fuhr ich die Landestützen aus. Die Space-Jet
stabilisierte ihre Läge zur PlanetenOberfläche automatisch. Weich und geräuschlos
setzten die Landeteller auf dem rötlich schimmernden Eis der luftleeren Welt auf. “Den Rest des Weges gehen wir zu Fuß”, erklärte ich und aktivierte die
Sicherheitsschaltung.
Der Ortungsschutz war noch eingeschaltet. Ich beließ es dabei. Perry pfiff
anerkennend, als ich ihn “ und die Mutanten zum getarnten Eingang der Blase führte.
Ohne meine Hilfe hätte er lange suchen können. Mir war es beim ersten Besuch
übrigens ähnlich ergangen.
*
    Patriarch Bolatz hatte ihm den Namen einer Kneipe genannt und sich dann mit Arbeit entschuldigt. Offenbar wollte er vermeiden, daß er zu oft mit Mikun Travitch zusammen gesehen wurde.
    Baaling Treat schritt schnell hinüber zu dem Platz, auf dem die Gleitertaxis standen. Ihn fröstelte, als er sich umblickte und den lebenden Leichnam sah, der ihm in einiger Entfernung folgte. Das Ding—Baaling vermied es angelegentlich, es als “Menschen” zu bezeichnen—trug die Kleidung eines Kosmotrotters und trug auch die gelangweilte Miene eines solchen zur Schau. Wer nicht wußte, was das Ding war, mußte es für einen Menschen halten.
    Treat alias Travitch öffnete die Tür des ersten Gleiters, stieg ein und sagte: “Zum Lokal Daviah Lennis!” Er sprach Interkosmo, die Sprache, die auf allen
    Planeten verstanden wurde, deren Bevölkerung die interstellare Raumfahrt beherrschte. Der Gleiter hob sich um einige Zentimeter und ordnete sich in den Verkehrsstrom
ein.
“In welcher Währung möchten Sie den Fahrpreis entrichten, bitte?” fragte die
Taxi-Positronik über einen Gitterlautsprecher.
“In Solar”, antwortete Treat.
Er warf einen Blick zurück und bemerkte, daß das Ding ebenfalls einen Gleiter
bestieg. Aber er sah auch den anderen flachen Gleiter, der aus einer Parklücke am
Straßenrand scherte und drei Fahrzeuge nach ihm selbst die Verfolgung aufnahm.
Entweder Bolatz oder Ormol Kanhu hatten also schon den SWD benachrichtigt. “In dem Fall kostet es drei Solar, zwanzig Soli”, erklärte die Positronik. Treat zog eine Zehn-Solar-Note aus der Brusttasche seines Jacketts und legte
sie auf den flachen Annahmeschieber. Schieber und Geld verschwanden im
Armaturenbrett. Kurz darauf kam der Schieber mit dem Wechselgeld zurück. Nach einer halben Stunde Fahrt durch den brodelnden Verkehr der noch sehr
jungen und supermodernen Hauptstadt Orbana hielt sein Taxi vor der hell erleuchteten
Fassade des “Daviah Lennis” an. Zwei schwankende Gestalten verließen das Lokal in
dem Augenblick, in, dem er ausstieg.
Baaling Treat trat zur Seite, doch sie suchten offensichtlich Streit. “Was hat eine Laus wie du hier zu suchen?” schrie der größere der beiden. Er
hatte schwarzes verfilztes Haar, ein breites Gesicht mit zwei rot angelaufenen Narben
und blutunterlaufenen Augen.
“Ja, was hat die Laus hier zu suchen?” lallte der zweite, ein dürres Männchen mit
zerknittertem Gesicht. Er schwankte.
Treat lächelte.
“Bitte, lassen Sie mich durch, meine Herren. Ich habe Durst.”
Der Große lachte.
“Hast du gehört, Mleilu! Durst hat die Laus.”
Er packte Treats Handgelenk. Der General zog den Großen mit einem Ruck zu
sich heran und stieß ihm die gestreckten Finger der Rechten in die Magengrube. Der
Mann sank vornüber, ließ das Handgelenk los und ächzte. Das dürre Männchen wollte seine Waffe ziehen, aber Treat war schneller. Er beabsichtigte nicht, den Dürren einfach niederzuschießen, wie das in solchen Fällen auf Lepso üblich war und außerdem nicht strafrechtlich verfolgt wurde. Er trat ihn lediglich kräftig gegen das
Handgelenk, so daß er einige Minuten lang kampfunfähig war.
Danach ging er rasch zur Tür.
Ein muskelbepackter Portier in betreßter Uniform grinste ihm entgegen. “Nicht
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