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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)
Autoren: Michael Wunder
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ein Regen aus schillernden Eisplatten in die Tiefe. Der Kampf wurde nun noch verbissener. Anzbacher schlug und bekam seinen massigen Körper immer besser in den Griff, so zielte und traf er genauer, während Mandrax mit seinem gewaltigen Kiefer immer wieder große Fleischbrocken aus dem Scheusal riss. Argo wirkte seine Zauber präzise auf die offenen Wunden des Dämonenfürsten und verursachte dadurch höllische Schmerzen, die den Dämon aus dem Gleichgewicht brachten. Bei jedem Treffer und dem folgenden Aufheulen Anzbachers jubelte der Erzmagier und schwang seinen Stab über dem Kopf.
    Der Kampf war gnadenlos in der Wut und Verbissenheit der beiden Gegner, sie fügten sich schreckliche Wunden zu, doch keine Seite errang einen entscheidenden Vorteil. Der geflügelte Dämon wirbelte mit seinen Äxten und verursachte einige tiefe Schnitte an der Bauchseite Mandrax’. Aber auch der Drache zerfetzte weiterhin seinen Widersacher und ließ faulendes Fleisch, Blut und Eiter auf die Stadt herabregnen. Mit der Zeit jedoch ließ die Heftigkeit der Attacken nach. Die gigantischen Körper der Kontrahenten waren schrecklich gezeichnet. Die Wunden klafften so tief, dass sich die beiden Todfeinde nur noch vorsichtig umkreisten und so Zeit und Kraft zu gewinnen suchten. Anzbacher nutzte dabei einen winzigen Augenblick der Unachtsamkeit des Großmeisters, um sich nach vorne zu werfen. Seine gewaltigen Schwingen verliehen ihm die nötige Geschwindigkeit für seinen Angriff. Mandrax glaubte, der Dämon wolle ihn mit einer Reihe von Schlägen eindecken, und bremste seinen Flug, um sich zu verteidigen. Er stand nun fast in der Luft und bäumte sich auf, um außerhalb der Reichweite der vernichtenden Äxte zu bleiben, doch der Dämonenfürst dachte nicht daran, seine Waffen zu gebrauchen und schoss weiter auf den überraschten Drachen zu. Hart prallte der mit Eiter und Blut verschmierte Leib gegen Mandrax und presste diesem die Luft aus den Lungen. Der Drache konnte seine Flügel nicht mehr bewegen und trudelte der Erde entgegen. Ungebremst krachte er in die Ruine einer ausgebrannten Villa am Rande des großen Platzes. Staub und Asche wirbeltennach allen Seiten und hüllten den geschundenen Körper des Großmeisters ein. Anzbacher brüllte triumphierend und landete vor dem ausgebrannten Herrenhaus. Seine Äxte zum finalen und tödlichen Schlag erhoben, humpelte er auf den Drachen zu.
    Ari und ihre Gefährten sahen mit Schrecken, was geschehen war, und kamen aus ihrer Deckung. »Was sollen wir tun?«, stand jedem ins Gesicht geschrieben. Keiner sagte etwas, nur Rugor schüttelte langsam den Kopf, ließ dabei aber den Dämon nicht aus den Augen. Wut stieg in der Assassine hoch und sie zog ihren Dolch, der am Rücken befestigt war. »Wenn ihr nichts tun wollt, dann muss ich es eben alleine versuchen!«, schrie sie die anderen an und wollte sich umdrehen, um die Schutthalde hinunterzustürmen.
    Nara legte einen Pfeil auf die Sehne und machte sich bereit, der Dunklen zu folgen. Keiner der anderen rührte sich. Sie standen wie versteinert da und starrten auf Anzbacher, der sich unaufhaltsam dem angeschlagenen Drachen näherte, um sein blutiges Werk zu vollenden und Tiro für immer in Finsternis zu stürzen. Ari konnte sich nicht damit abfinden, nur herumzustehen und zuzusehen, wie die Zukunft Tiros und all seiner Völker starb. Auch wenn sie nichts ausrichten konnte, sie wollte es wenigstens versuchen. Geschickt wie zwei Bergziegen kletterten die beiden flink über Trümmer und vertrocknete Leichen. Grunzen und Poltern verrieten ihnen, dass sich auch Gromlin auf den Weg machte. Ari drehte sich kurz um und sah, wie alle ihre Freunde die Deckung verließen und aufschließen wollten. Mit dem Mut der Verzweiflung kamen sie immer näher an den Dämonenfürsten heran.
    »Zeigt ihm, dass wir da sind, Nara und Eriel!«, schrie Ari den beiden zu.
    Eriel sandte einen Blitz knisternder Energie und traf eines der großen Augen auf dem Hinterkopf Anzbachers. Es zerplatzte und Blut spritzte in alle Richtungen. Nara schickte mehrere Pfeile in dieselbe Richtung und durchbohrte weitere der rollenden Sehorgane. Endlich zeigten die verzweifelt wirkenden Angriffe Wirkung. Mit einem tiefen Grollen drehte der Dämon sich um und lachte laut, als er die sieben Wichte sah, die da hinter ihm angelaufen kamen. Mit donnernder Stimme begrüßte er sie: »Sieh an, die letzten Auserkorenen Tiros. Hat euch niemand gesagt, dass nur Tote Helden sein können? Bevor ich diesem
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