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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)
Autoren: Michael Wunder
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gefangen. Deren Lebensenergie begann in Form einer Aura aufzuleuchten. Daraus bildeten sich kleine grüne Kugeln, die von den wehrlosen Opfern zu Anzbacher rasten und von diesem schneller, als das Auge es erfassen konnte, absorbiert wurden. Die Körper der Geschundenen alterten in Windeseile und vertrockneten in wenigen Augenblicken. Immer mehr Ritter und Soldaten fielen als ausgesaugte Mumien auf das Steinpflaster. Dabei hallten die Entsetzensschreie der Opfer durch die ganze Stadt. Je mehr Energie Anzbacher so aufnahm, desto größer wurde er. Seine Gestalt überragte bereits ein einstöckiges Haus und er wuchs immer weiter. Jeder, der flüchten konnte, tat dies; es gab kein Halten mehr.
    Nur Rugor blieb ruhig und konzentrierte sich, dabei starrte er in den von Ruß und Rauch grauen Himmel. Seinen Freunden war zwar nicht wohl bei dem Gedanken, am Rande des Geschehens zu verharren, aber sie konntenihren Freund nicht im Stich lassen. Als der Dämonenfürst bereits die Größe eines ausgewachsenen Drachens angenommen hatte, schlugen Wolfgar und Eriel vor, die Stadt schnellstens zu verlassen, doch Rugor deutete nur auf den Himmel über ihnen. Alle starrten hinauf, konnten aber nichts entdecken. Doch dann nahm Ari als Erste etwas wahr und zeigte nun auf einen kleinen schimmernden Punkt, der stetig wuchs.
    Seelenruhig sah Rugor seine Freunde an. »Entweder ist das unsere Rettung, oder wir werden jetzt alle sterben. Es ist egal, ob wir laufen oder nicht, dieser Titan wird uns einholen, also können wir auch gleich hier bleiben und das Schauspiel genießen.« Mit gemischten Gefühlen sahen sie weiter zu, wie die Lichterkugel anschwoll. Gromlin hingegen schien es nicht sonderlich zu interessieren. Er machte sich an einer kleinen Stahlflasche zu schaffen und fummelte den Korken heraus, dann nahm er einen Schluck und stieß Eriel an der Hüfte an. Der zuckte nur mit den Schultern und trank. Ein Husten verriet den anderen, dass das Gebräu sehr stark sein musste. Wolfgar lachte kurz auf. Die Flasche kreiste in der Runde, bis sie leer war.
    Mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck feuerte der Zwerg die kleine Pulle in Richtung des Dämons. Mit hellem Poltern schlug sie auf die Brustplatte eines Gefallenen. Um seinen Unmut noch zu unterstreichen, rülpste er laut hinterher.
    Die Kugel am Himmel war inzwischen so groß wie ein zweistöckiges Haus und schillerte in den Farben des Regenbogens. Ohne Vorwarnung schoss Mandrax daraus hervor und kreiste über Anzbacher, der wütend in dessen Richtung brüllte. Der Drache sah verändert aus. Seine Farbe war ein kräftiges, dunkles Rot und die Schuppen waren dicker als zuvor. Sein Kopf trug nun mehr Hörner und seine Zähne, die lang wie Speere waren, funkelten in der Sonne. Ein breiter, stachelbewehrter Streifen zog sich über seinen Körper bis in die Schwanzspitze, die in einer Hornklaue endete. Sein Brüllen klang bösartig und eisiger als je zuvor und das eine Auge spiegelte die unbändige Wut wider, die in ihm brannte. Auf seinem Rücken konnten die sieben Gefährten Argo erkennen, der unablässig Feuerbälle und Blitze in Anzbachers Richtung sandte. Ihre Kraft genügte, um ein Regiment Ritter einzuäschern, aber bei dem Dämonenfürsten verursachten sie nur einige Brandblasen. Der Äxte schwingende Titan schlug mit seinen Flügeln und drückte sich vom Boden ab. Seine Schwingen entfachten dabei einen wahren Orkan, die sieben Freunde mussten Deckung suchen, um nicht von umherfliegenden Gegenständen, Steinen oder Körpern verletzt zu werden.
    Die beiden gigantischen Widersacher trafen sich in der Luft. Anzbacher schlug mit seinen Waffen wie von Sinnen nach dem Drachen. Die meisten Treffer prallten von den dicken Schuppen ab, aber ein Hieb traf Mandraxunterhalb des Hinterbeins. Der Verwundete heulte auf und versuchte mit einigen schnellen Flügelschlägen etwas Abstand zwischen sich und die mörderischen Doppeläxte zu bekommen. Anzbacher lachte nur und verfolgte den Drachen. Er war durch seine neue Größe und das ungewohnte Gewicht schwerfälliger als der behände Großmeister und musste mit ansehen, wie Mandrax einen Haken schlug und mit ausgefahrenen Krallen in seine offene Flanke donnerte. Die scharfen Klauen rissen große Fleischbrocken aus dem aufgedunsenen Körper. Ströme von Eiter und verdorbenem Blut ergossen sich auf den Platz. Ein weiterer Hieb des Dämonenfürsten trennte Mandrax die linke Vorderklaue ab. Drachenschuppen begleiteten den abgeschlagenen Vorderlauf wie
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