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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz
Autoren: Ilsa J. Bick
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ihr nahm sie links und rechts vom Weg Bewegung wahr, und schließlich entdeckte sie die zwei schneeweißen Pferde im Wald und ihre Reiter, die sich zur Tarnung weiß gekleidet hatten, sodass nur das dunkle Oval ihrer Gesichter ihre Anwesenheit verriet. Und ein Stückchen weiter vorn kauerte ein Mann mit Armbrust in dem ausladenden Geäst einer alten Eiche auf einer Holzplattform.
    »Also gut«, sagte Jess. »Nicht vergessen: an der Gabelung links …«
    Jemand rief Alex’ Namen, zwar aus großer Entfernung, aber doch vernehmlich, und sie hatte die Stimme bereits erkannt, bevor sie sich im Sattel umdrehte.
    Chris jagte auf Night den Weg entlang, schoss im wilden Galopp durch den Wald. Zwar war er noch etwas zu weit entfernt, um ihr Gesicht zu sehen, aber sie hörte ihn noch einmal.
    »Alex!«, schrie Chris. »Alex, nein! Bleib stehen! Halt!«

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    L os!«, rief Jess. Als Alex zögerte, gab sie dem Appaloosa einen Hieb auf die Flanke. »Hü! Los!«
    Überrascht scheute das Pferd und stob dann im wogenden Rhythmus seiner mächtigen Beine den Weg entlang, und dann war Jess an ihrer Seite, und sie rasten zur Zonengrenze. Alex keuchte und musste sich zwingen, die Zügel locker zu lassen, wenn sie jetzt straff gezogen hätte, wäre sie sofort abgeworfen worden. Vor sich sah sie, wie Nathan mit seinem Pferd den Weg freimachte und auch sein Hund aus dem Weg sprang. Sie jagten an ihnen vorbei.
    »Weiter!«, rief Nathan. »Schnell …«
    »Alex!«, rief Chris, und die Panik in seiner Stimme war jetzt unverkennbar. »Alex!«
    »Weiter!« Jess zog dem Appaloosa mit ihren Zügeln eins über, sie peitschte das Pferd voran, sodass Alex sich nur noch festhalten konnte. Tief in den Sattel gebeugt umklammerte sie den Sattelknopf, presste die Schenkel fester an den Pferderumpf und fühlte, wie ihr das Tier mit jedem seiner mächtigen donnernden Schritte das Rückgrat stauchte. Sie und Jess waren gleichauf. Der Wald flog an ihnen vorbei, peitschende Zweige griffen nach ihren Armen und ihrem Haar, und sie spürte einen brennenden Schmerz, als ihr einer auf die Wange klatschte.
    »Alex!« Die Stimme war deutlich näher gekommen. Sie riskierte einen flüchtigen Blick und sah, wie Chris rasch die Distanz zwischen ihnen verringerte. Er holte auf, würde sie einholen, sie fangen. »Alex, halt! «
    »Lasst sie durch«, schrie Jess und gab dem Appaloosa einen letzten scharfen Hieb mit dem Zügel.
    Kincaids Pferd wieherte laut auf und schoss durch den Schnee, direkt auf die berittenen Wachen zu, und schon war Alex auf ihrer Höhe und wie ein Blitz vorbei und hatte die Wachen passiert und saß immer noch im Sattel. Jetzt noch unter dem Armbrustschützen durch und dann der Durchbruch, sie war außerhalb der Zone, raus aus Rule, außer Reichweite und weg, und Chris …
    Wumm! Ein Schuss, es klang, als würde die Erde entzwei gerissen – und Alex dachte nur: Nein, nicht Chris …!
    Mit einem heiseren Wiehern bäumte Kincaids Pferd sich auf, Alex warf sich kreischend auf den Pferdehals und krallte sich an der Mähne fest. Wieder stieg das Pferd und warf dabei den Kopf zurück, sodass es mit dem Hals gegen Alex’ Stirn knallte, und einen benommenen Augenblick lang fürchtete sie, abgeworfen zu werfen. Sie schmeckte Blut im Mund, und ihr wurde einen Moment lang schwarz vor Augen. Aber als das Pferd wieder aufkam, saß sie immer noch im Sattel.
    Der Appaloosa hatte sich um die eigene Achse gedreht, er tänzelte nervös, und Alex warf einen Blick zurück in Richtung Rule. Sie sah das Gewehr in Jess’ Hand, sah, dass Night sich noch immer aufbäumte und die Wachen zusammengelaufen waren, um Chris von seinem Pferd zu zerren. Chris stürzte zu Boden, doch er ruderte mit den Armen, wehrte sich, rappelte sich hoch. Sie sah einen Wachmann ausrutschen und hinfallen, und dann war Chris frei, und er stürmte durch den Schnee, um Alex zu schnappen.
    »Alex!« Er war jetzt so nah, dass sie die Verzweiflung in seinem Gesicht lesen konnte, und dann stieg ihr plötzlich der scharfe Geruch von etwas anderem in die Nase, was sie kannte: Entsetzen. »Bitte, Alex, du weißt nicht, was du …«
    Jess schlug mit der Remington zu. Der Hieb war scharf und präzise und traf Chris direkt hinter dem rechten Ohr. Mitten im Lauf fiel Chris in den Schnee und rührte sich nicht mehr.
    »Nein!«, rief Alex, gab Schenkeldruck, und der Appaloosa trabte los, zurück nach Rule. »Was machst du …«
    »Halt.« Jess spannte die Remington und richtete sie auf Alex. Gleichzeitig legte
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