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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche
Autoren: Jennifer Armintrout
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Einganghalle fielen, überzeugte ich mich selbst davon, dass es so schlimm ja nicht sei. Die Menschen taten so etwas jeden Tag.
    Max’ Lippen klebten an meinen, auch noch als wir uns herumwälzten, bis ich rittlings auf ihm saß. Wir waren beide noch angezogen. Lachend setzte sich Max auf. Ich spürte ihn hart und pochend durch seine Jeans, aber Max schien es nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil: Er schien jetzt in dieser intimen Situation entspannter zu sein, als wenn wir draußen zusammen etwas unternahmen. Ich fragte mich, ob das hier der Max war, den ich kannte, oder ob es ein anderer war. Vielleicht war das ein Teil der Faszination, die er auf andere Menschen ausübte. Mir taten die ganzen Frauen leid, die nicht begriffen, dass sie auf ihn hereinfielen. Sie verliebten sich in einen Mann wie Max, nur weil er das Talent hatte, ihnen vorzuspielen, dass sie die wichtigste Frau in seinem Leben waren.
    Glücklicherweise konnte ich mich nicht in ihn verlieben. Ich war ja schon in einen Mann verliebt, allerdings in einen, der mich nicht im Geringsten beachtete.
    Auf dieses Stichwort klingelte das Telefon.
    Max schaute mich kurz neugierig an. Dann sah ich ihm seine Schuldgefühle an, und ich musste woandershin sehen.
    Ich stöhnte und stand auf, auch wenn mir die Knie noch weicher wurden als zuvor. Als ich mir klarmachte, dass ich kurz davor gewesen war, mit Max Sex zu haben, verschwand der Restalkohol aus meinem Körper … was blieb, war ein Gefühl der Befangenheit.
    „He, wenn du schon aufstehst, kannst du dann auch rangehen?“, fragte mich Max verlegen.
    „Gut. Aber wenn das eine von deinen Freundinnen ist, dann bin ich keine sehr gute Ausrede.“
    Ich war überrascht, dass noch nicht aufgelegt worden war, weil ich so lange gebraucht hatte, um in der Küche ans Telefon zu gehen und abzunehmen. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, dachte ich, es sei das letzte Mal, aber schließlich hob ich ab und sagte müde: „Hallo?“
    „Carrie?“
    Nathan.

2. KAPITEL
    Richtig verbunden
    „Carrie?“, wiederholte Nathan, während die Verbindung durch Geräusche im Hintergrund gestört wurde. Sein weicher schottischer Akzent schloss sich um mein Herz wie eine gierige Hand.
    Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter und versuchte, mich nicht darauf zu konzentrieren, dass ich gerade in Max’ Küche stand und dabei war, mir seine Küsse vom Hals zu wischen. „Ja, ich bin’s.“
    Es gab eine lange Pause. „Es ist schön, deine Stimme zu hören.“
    Meine Kehle wurde trocken. Ich werde nicht anfangen zu weinen. Ich werde nicht anfangen zu weinen.
    Aber meine Nerven lagen blank. Die Wirkung des Alkohols ließ nach, und ich fühlte mich schrecklich ungeschützt. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und hoffte inständig, dass meine Stimme nicht kippen würde, sobald ich zu sprechen anfing. „Ich finde es auch schön, dich zu hören.“
    „Ich habe vorhin schon versucht, dich zu erreichen. Aber du warst wohl aus.“ Vorsichtig zog er an den Blutsbanden, ich spürte es in meinem Herzen, aber ließ ihm keinen Einblick. Er lachte leise auf. „Gibt es etwas, das ich nicht wissen darf?“
    „Ich bin nur ein bisschen beschwipst, das ist alles. Wir sind gerade erst zurückgekommen.“
    „Aha.“ Nathan hörte sich nicht so an, als würde er mir glauben.
    Bisher hatte er Bella noch nicht erwähnt. Vor Anspannung wickelte ich die Schnur des Telefons um meinen Arm. Ich sollte es lieber so machen, wie man ein Pflaster abreißt:kurz und schmerzlos. „Ich habe früh am Abend versucht, dich anzurufen.“
    Er räusperte sich. „Ja, das hat mir Bella schon gesagt.“
    Ich kniff meine Lippen zwischen meinen Zähnen zusammen, bis es wehtat.
    „Sie hat mir erzählt, dass du aufgelegt hast.“
    Es gelang mir, kurz aufzulachen. „Ja, ich dachte, ich hätte mich verwählt. Ich wusste nicht, dass sie noch bei dir ist. Habe ich überhaupt noch mein Zimmer bei dir?“
    Mein Lachen war so gekünstelt, dass es eher nach dem Husten eines kranken Pferdes klang – der Bauer hätte es erschossen.
    „Natürlich“, sagte Nathan mit so leiser Stimme, dass es schwer war, ihn durch das Knistern der Leitung hindurch zu verstehen. „Sag mal, hat Max irgendetwas von der Bewegung gehört?“
    So gut es ging versuchte ich, mich aus Max’ privaten Angelegenheiten herauszuhalten, aber ich erinnerte mich an seine Bemerkung auf dem Riesenrad. „Nein, er sagte mir, er habe in der letzten Zeit nichts von ihnen gehört.“
    „Aber bei Bella
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