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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)
Autoren: Monika Felten
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setzte.
    »Ist es sehr krank?«, bekam Muriel Unterstützung von Vivien.
    »Das will ich ja gerade herausfinden.« Renata Vollmer legte Messer und Gabel aus der Hand und schaute ihre beiden Mädchen an. »Angeblich hat sich Ascalon in der letzten Zeit sehr zu seinem Nachteil verändert«, erzählte sie. »Madame de Chevalier hat ihn im vergangenen Sommer für viel Geld auf einer Auktion ersteigert. Er ist erst sechs Jahre alt und besitzt einen hervorragenden Stammbaum. Ihr müsst wissen, dass Madame de Chevalier eine exzellente Dressurreiterin ist. Ihr Mann besitzt im nördlichen Elsass ein großes Gestüt, auf dem er Pferde züchtet und ausbildet. Ascalon hat schon einige Preise in der Dressur gewonnen. Die Fachleute bescheinigen ihm eine überdurchschnittliche Intelligenz und in der Fachpresse wird er schon jetzt als der Favorit der nächsten Olympischen Spiele gefeiert. Ich möchte nicht wissen, was Madame de Chevalier für ihn gezahlt hat.«
    »Cool!« Viviens Augen leuchteten. Es war nicht zu übersehen, wie stolz es sie machte, ein so berühmtes Pferd auf dem Birkenhof zu haben.
    »Und was ist dann geschehen?« Muriel war so neugierig, dass sie gar nichts essen konnte.
    »Nun, so genau weiß das wohl niemand«, erwiderte ihre Mutter achselzuckend. »Für meine Therapie ist es immer ungeheuer wichtig, den Auslöser der psychischen Störung zu kennen, aber niemand konnte mir dazu etwas sagen. Es scheint so, als sei die Veränderung praktisch über Nacht eingetreten. In den ersten Monaten konnte Madame de Chevalier noch ganz hervorragend mit Ascalon arbeiten. Er lebte sich problemlos ein, war gelehrig und folgsam und hatte Spaß an der Dressur. Etwa zwei Monate nach der Auktion aber wurde das Training mit ihm dann plötzlich schwierig. Er weigerte sich Übungen durchzuführen und wurde immer bockiger.« Sie blickte Muriel kopfschüttelnd an. »Du kannst dir vorstellen, was das für eine Aufregung verursachte. Madame de Chevalier zog die besten Tierärzte zurate, aber körperlich ist Ascalon kerngesund. Es scheint, als habe er plötzlich keine Lust mehr auf Piaffen und Pirouetten. Und was noch schlimmer ist: Er ist unberechenbar – zumindest war er das bei Madame de Chevalier. Wenn ihn ein Angestellter von der Weide holen wollte, riss er aus oder schlug so kräftig mit den Hinterbeinen aus, dass man von Glück sagen kann, dass sich niemand verletzt hat. Bei einem so teuren Pferd ist das natürlich eine Katastrophe. Die Arbeit der Tierärzte verschlang große Summen. So viel, dass der Mann von Madame de Chevalier Ascalon am Ende nur noch loswerden wollte. Er soll sogar gedroht haben, ihn einschläfern zu lassen.«
    »Echt?« Vivien schlug entsetzt die Hand vor den Mund, aber ihre Mutter sprach bereits weiter: »Madame de Chevalier hat mich deshalb in der vergangenen Woche angerufen, nachdem sie in der Fachpresse einen Bericht über mich und meine Arbeit mit gemütskranken Pferden gelesen hat. Sie sagte, ich sei ihre letzte Hoffnung.« Sie schmunzelte. »Ich bot ihr an, ins Elsass zu kommen, aber sie wollte das unberechenbare Pferd nicht länger auf dem Hof haben. So haben wir uns darauf geeinigt, dass Ascalon hierherkommt, damit ich ihn untersuchen kann.«
    »Kannst du ihm helfen, Mama?«, fragte Vivien leise. Das Schicksal des Pferdes schien sie tief zu bewegen. »Ich will nicht, dass er eingeschläfert wird.«
    »Keine Sorge, das wird er nicht.« Renata Vollmer legte ihrer Tochter die Hand auf den Arm und lächelte. »Ich werde alles tun, um ihm zu helfen.«
    »Ist er denn hier auch so unberechenbar?«, wollte Muriel wissen, die Ascalon beim Ausladen nicht als störrisch in Erinnerung hatte. »Vivien hat erzählt, er hätte dich gebissen.«
    »Er ist verstört und ängstlich«, erwiderte ihre Mutter. »Aber das ist nach der langen Reise und bei der ungewohnten Umgebung völlig normal. Er hat nach mir geschnappt, als ich ihn in die Box bringen wollte, aber nur einmal und erfolglos.« Sie schmunzelte und zwinkerte Vivien zu. »Zwei oder drei Tage muss ich ihm schon noch Zeit geben, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, dann sehen wir weiter. Ascalon ist noch sehr jung. Ich bin sicher, dass sich eine Lösung findet.«

Ein unheimlicher Traum

    Gleich nach dem Abendessen schnappte sich Muriel die Leine, um mit Titus spazieren zu gehen. Große Lust hatte sie nicht, aber sie plagte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihr Versprechen am Nachmittag nicht eingehalten hatte. Nun wollte sie es wiedergutmachen.
    Sie liebte
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