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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)
Autoren: Monika Felten
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den treuherzigen Schweizer Sennhund über alles und irgendwie tat er ihr auch ein bisschen leid. Früher war er jeden Abend draußen unterwegs gewesen. Ihr Vater war ein begeisterter Jogger und hatte Titus immer mitgenommen, wenn er nach Feierabend eine seiner ausgedehnten Runden durch den Wald lief. Im vergangenen Jahr hatte er dann aber einen neuen Job angenommen, bei dem es ihn als Ingenieur oft monatelang auf Baustellen ins ferne Ausland verschlug. Das war für alle eine große Umstellung gewesen. Auch für Titus, denn damit fanden die regelmäßigen Spaziergänge ein jähes Ende.
    Inzwischen war er so träge, dass Muriel ihn deshalb nicht mehr zu einem Ausritt mitnahm, weil sie es leid war, sich ständig mit ihm herumzuärgern. Meistens blieb er schon nach einem Kilometer mit heraushängender Zunge und müdem Blick stehen und weigerte sich stur, auch nur einen Schritt weiterzugehen.
    An diesem Abend schien er sich allerdings auf den Spaziergang zu freuen. Schwanzwedelnd kam er in den Flur und drängte sich so dicht an die Haustür, dass Muriel Schwierigkeiten hatte, die Leine am Halsband zu befestigen.
    Schließlich gab sie es auf und öffnete die Tür.
    Darauf hatte Titus nur gewartet. Mit einem Satz war er draußen und verschwand im Gebüsch nahe der Küchentür.
    »He, nicht so stürmisch.« Muriel lachte und stieß einen scharfen Pfiff aus, um ihn zurückzurufen. Aber der große Sennhund dachte gar nicht daran.
    »So ein Mist!« Langsam schlenderte Muriel über den Hof. Dabei pfiff und rief sie immer wieder – vergeblich. Von Titus fehlte jede Spur. Wie von selbst wanderte ihr Blick zum Patientenstall. Die Tür stand offen. Drinnen brannte ein schwaches gelbliches Licht. Ein paar große Falter waren hineingeflogen, flatterten um die Deckenlampe herum und warfen übergroße tanzende Schatten an die weiß verputzten Wände.
    Muriel blieb stehen und schaute zum Stall hinüber. Zu gern wäre sie hineingegangen, um Ascalon zu sehen, aber ihre Mutter hatte es ausdrücklich verboten.
    Nur ein Blick.
    Der Gedanke war verlockend.
    Ein ganz kurzer Blick konnte doch nicht schaden. Sie musste ja nicht hineingehen. Wie von selbst setzten sich ihre Füße in Bewegung. Ihre Mutter hatte sich gerade einen Tee eingeschenkt, als sie mit Titus hinausgegangen war. Das bedeutete, dass sie noch eine Weile in der Küche bleiben würde. Genug Zeit also für einen kurzen Blick.
    Muriel spürte, wie ihr Herz vor Aufregung pochte. Es war nicht ihre Art, etwas Verbotenes zu tun. Aber die Neugier war stärker. Und außerdem wollte sie ja auch nur mal kurz durch die Tür schauen.
    Zehn Schritte trennten sie noch von der Stalltür, als sie drinnen eine Bewegung bemerkte. Abrupt blieb sie stehen und spähte in den Stall hinein.
    Die Bewegung wiederholte sich nicht.
    Sicher ist es nur einer der Falter gewesen, der das Licht verdeckt hat, versuchte sie sich in Gedanken selbst zu beruhigen. Es verstrichen jedoch noch ein paar Augenblicke, ehe sie es wagte, den Weg fortzusetzen.
    Kaum fünf Schritte vor der Tür sah sie erneut, wie sich in der Gasse vor den Patientenboxen etwas bewegte. Etwas Großes. Etwas, das unmöglich der Schatten eines Falters sein konnte.
    Muriel blieb stehen.
    »Titus?« Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, als sie nach dem Hund rief. Sie konnte sich nicht erinnern, dass er in den Stall gelaufen war, aber wer sollte es sonst sein?
    Drinnen war ein scharrendes Geräusch zu hören.
    »Titus?« Muriels Stimme klang dünn und zerbrechlich, während sie noch einen weiteren Schritt auf die Tür zumachte. Dabei ließ sie das erleuchtete Rechteck unter dem Türbogen nicht aus den Augen. »Komm sofort da raus. Du … du darfst da nicht rein! – Hörst du?« Muriel nahm all ihren Mut zusammen und trat vor die Tür. Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte sie eine hochgewachsene dunkle Gestalt im hinteren Teil des Stalls zu sehen, die lautlos mit dem Schatten verschmolz.
    Ein Einbrecher? Muriel überlief es eiskalt. Ascalon war sehr wertvoll, konnte es da nicht sein, dass …?
    Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, als sie hörte, wie die rückwärtige Tür des Stalls ins Schloss fiel. Gleich darauf erklang ein Hecheln und das typische Geräusch scharrender Krallen auf Beton. Sekunden später kam Titus durch die Stallgasse getapst, als sei nichts geschehen.
    Muriel atmete auf. Wenn Titus hier war und nicht anschlug, konnte kein Einbrecher im Stall gewesen sein. Fremde wurden von ihm immer lautstark in
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