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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)
Autoren: Monika Felten
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wirklich. Jede Bewegung des stattlichen Wallachs strotzte nur so vor Anmut und Eleganz, als er die Rampe herunterschritt. Das braune Fell glänzte seidig im Sonnenlicht, der Schweif und die langen blonden Mähnenhaare wallten so leicht und fedrig, wie Muriel es nie für möglich gehalten hätte. Ascalon war wirklich etwas ganz Besonderes.
    Aber da war noch etwas …
    Wie zufällig begegnete Muriels Blick dem des Pferdes. Die großen dunklen Augen schlugen sie sofort in ihren Bann. Ihr Herz pochte heftig und sie fühlte eine prickelnde Wärme, die sich, wie ein plötzliches Glücksgefühl aus dem Bauch kommend, rasend schnell in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Und während sie noch staunend in sich hineinhorchte, spürte sie im Geiste die sanfte Berührung einer fremden Wesenheit. Das Gefühl war beängstigend, aber auch seltsam vertraut. Ganz so, als würde sie jemandem begegnen, den sie lange nicht gesehen hatte und der sich sehr verändert hatte. Muriel war zutiefst verwirrt. Sie versuchte sich abzuwenden, aber es gelang ihr nicht, sich von dem Blick zu lösen.
    »Wallemähne!«, sagte Vivien laut und knuffte ihr mit dem Ellenbogen in die Seite. Der Blickkontakt brach ab und der Zauber des Augenblicks verschwand.
    Muriel atmete tief durch, sagte aber nichts. Noch etwas benommen, als sei sie gerade aus einem Traum erwacht, beobachtete sie ihre Mutter, die Ascalon über den Hof zum Stall führte, während sie darauf wartete, dass sich ihr Herzschlag beruhigte und die Kraft in ihre weichen Knie zurückkehrte.
    »Mach den Mund zu, die Fliegen kommen rein!« Vivien kicherte, duckte sich und sauste blitzschnell davon. Aber Muriel war noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf die Neckerei ihrer Schwester einzugehen.
    »Kleine Schwestern sind wirklich eine Plage«, hörte sie Andrea mitfühlend hinter sich sagen. »Hilfst du mir mal mit der Rampe?«
    »Na klar!« Muriel schüttelte die seltsame Benommenheit ab und half Andrea den Anhänger wieder zu verschließen. Sie hatte gerade den letzten Riegel eingerastet, als Nadine auf den Hof geradelt kam.
    »Hi, Muriel!«, rief sie schon von Weitem. »Habt ihr Besuch?« Sie stieg vom Rad und schob es vorsichtig über den nassen Hofplatz. »Geschichte war ruck, zuck erledigt«, erklärte sie. »Deshalb kann ich heute schon früher kommen. Ich mache jetzt schnell Fanny fertig, dann können wir losreiten.« Sie kam noch etwas näher und deutete mit einem Kopfnicken auf den Jeep und den Pferdeanhänger. »Oder musst du deiner Mutter helfen?«
    »Nee, das ist schon erledigt«, beeilte sich Muriel zu erklären, während sie aus den Augenwinkeln zusah, wie sich Renata Vollmer von Madame de Chevalier verabschiedete. »Wir haben gerade einen neuen Patienten bekommen, da musste ich nur kurz mit anfassen«, sagte sie und fügte hinzu: »Ich habe Nero schon fast fertig geputzt.«
    Der Motor des Jeeps heulte auf.
    »Macht mal Platz, Kinder!«, rief Renata Vollmer den Mädchen zu und bedeutete ihnen zur Seite zu gehen, damit der Jeep wenden konnte. Muriel und Nadine verdrückten sich an die Wand des Stalls und beobachteten, wie Madame de Chevalier vom Hof chauffiert wurde.
    »Ein neuer Patient?« Nadine grinste und deutete auf den Jeep. »Der kommt bestimmt aus einem sehr noblen Stall. Was ist es denn für einer? Araber, Lipizzaner …?«
    »Ein American Saddlebred Horse.«
    »Wow, cool.« Nadine staunte. »Kann ich ihn mal sehen?«
    »Nee.« Muriel winkte ab. »Du weiß doch, dass ich keinen Besuch mit in den Patientenstall nehmen darf. Das Pferd hat eine weite Fahrt hinter sich und braucht jetzt Ruhe.«
    »Bitte! Ich bin auch gaaanz leise«, bettelte Nadine. »Ich will ja nur mal kurz Mäuschen spielen.«
    »Das geht wirklich nicht«, beharrte Muriel. »Meine Mutter wird den ganzen Nachmittag an der Box sein.« Sie schüttelte den Kopf, fasste Nadine an der Schulter und wechselte das Thema. »Komm, wir kümmern uns um Nero und Fanny, sonst ist es dunkel, ehe wir losreiten können.«

    Eine halbe Stunde später standen Fanny und Nero fertig geputzt und gesattelt auf dem Hof. Die Sonne neigte sich schon nach Westen, aber es würde noch lange genug hell bleiben, um einen ausgedehnten Ritt durch die Wälder zu machen.
    Nadine und Muriel kannten alle Waldwege in der Umgebung in- und auswendig. Nadine wohnte mit ihren Eltern in einem der alten Gesindehäuser des nahen Gutshofs, zu dem auch die meisten Ländereien und Wälder rings um den Birkenhof gehörten. Ihre Connemarastute Fanny war
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