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Arztromane

Arztromane

Titel: Arztromane
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Schreibtischfläche, begleitet von einem heiseren Aufschrei.  
    Dr. Wurzenbach rammt sich eifrig weiter in meinen Arsch, bis er kurz nach mir den Abflug antritt. Krampfend und keuchend beugt er sich über mich, umklammert mich mit beiden A r men und atmet seine Erleichterung gegen meinen Hals. Das fühlt sich gut an und gibt dem Fick etwas Persönliches, fast so, als würden wir uns mögen.  
    „Oh … Mann … Ryan“, keucht er. „Das war … so geil.“
    Der Doktor richtet sich nach einem Kuss in meinen Nacken auf, zieht sich aus mir zurück und Kleidung raschelt, etwas fällt in den Mülleimer neben dem Schreibtisch. Ich hätte gerne noch etwas länger sein Gewicht auf mir gespürt, aber für einen Zwischendurchfick war die Aktion wirklich in Ordnung.
    Heute Abend kann ich mit mir ins Gericht gehen, mich schämen für meine Schwäche. Im Moment spüre ich nur grenzenlose Mattigkeit und Erleichterung.
    „Alles klar mit dir?“
    Finger streifen sanft über meinen Rücken, zupfen am T-Shirt. Meine Hose wird samt Unte r wäsche hochgeschoben, anschließend zieht mich eine Hand an meiner Schulter nach oben.  
    Ich nicke, während ich meine Kleider richte, dabei schaue ich nach unten, denn das Scha m gefühl setzt schon ein. Mich einfach so von diesem Mann, dessen Vornamen ich nicht einmal kenne, durchbumsen zu lassen, ist mir plötzlich unsäglich peinlich.  
    „Ich bin Anthony“, murmelt der Arzt in meinem Rücken.
    Ich kann nichts erwidern, will nur noch hier weg und die Sache so schnell wie möglich ve r gessen. Mit einem verheirateten Hetero zu ficken ist das Allerletzte und seine Frau tut mir unheimlich leid.  
    „Ich muss gehen“, bringe ich schließlich mühsam heraus, drehe mich zu ihm und finde mich unerwartet in seine Armen wieder.
    „Ich würde dich gerne wiedersehen und zwar woanders als hier, wo es gemütlicher ist.“
    Anthony lächelt und reißt damit eine tiefe Wunde in mein Herz. Wie kann er nur so liebevoll lächeln, wenn er doch fest gebunden ist?
    „Ich glaube, das wäre nicht gut.“ Meine Stimme ist rau, denn gerade eben hat es mir den Atem verschlagen, das Herz verbrannt und den Magen verplombt.
    Es ist sein Gesicht, der Ausdruck darauf, zusammen mit seinen zärtlichen Händen und di e sem wahnsinnig geilen Fick, die mich in seinen Bann ziehen und verliebt zurücklassen. Mir wird ganz schlecht und meine Finger beginnen zu zittern. Ich muss hier weg, aber schnell.  
    „Warum wäre das nicht gut? Du gefällst mir und ich dir anscheinend auch, so, wie du eben gestöhnt hast.“
    Anthony runzelt die Stirn, seine Hände ruhen still auf meinem Rücken, den sie eben noch kreisend gestreichelt haben.
    „Das war … ein Fick. Mehr nicht. Bitte, lass es dabei bleiben.“
    Seine Arme fallen runter und ich bewege mich langsam in Richtung Tür. Sie fällt hinter mir zu.
     
    Auf dem Heimweg habe ich dieses Bild stets vor Augen: Die Enttäuschung auf seinem G e sicht, die hängenden Schultern, der ungläubige Blick, der Ring an seinem Finger. Nicht für eine Sekunde glaube ich, dass es sich um keinen Ehering handelt, denn welcher  unverheiratete  Mann trägt schon einen schlichten Goldreif an der rechten Hand?  
     
    „Hey Ryan, die Getränke müssen aufgefüllt werden“, empfängt mich später Manuel, der B e sitzer des ‚Goldenen Hirsch‘, kaum, dass ich zur Tür herein bin.  
    Ich kellnere zweimal wöchentlich in diesem Lokal, um mein mageres Gehalt als Postbote aufzubessern. Heute wünschte ich, ich hätte zu Hause bleiben können, denn mein Arsch brennt – mein Herz auch.
    Nachdem ich alle Kühlschränke aufgefüllt habe, begebe ich mich hinter den Tresen und n i cke Rosie zu, einer aufgedonnerten Fünfzigerin. Sie zwinkert mir zu, wie sie es bei allen Ke r len tut, immer noch in der Hoffnung, es würde neckisch aussehen. Ich lächle zurück, da ich sie mag und sie mich in Ruhe lässt. Das reicht aus, um ihre manchmal recht nervige Art zu ertragen.  
     
    Der DJ schaltet die Neonlichter aus und stellt im Gegenzug ein paar Spots an, Musik e r klingt. Manuel schließt die Eingangstür auf und dann geht es los. Eine Stunde später ist der Laden gut gefüllt und ich habe alle Hände voll zu tun.  
    Gegen Mitternacht erreicht die Besucherzahl ihren höchsten Stand. Es ist stickig, laut und zum Glück ist Sven eingetroffen, der zu den Stoßzeiten an der Bar aushilft. Wir arbeiten z ü gig, verteilen Getränke im Sekundentakt, bis es nach zwei Stunden wieder ruhiger wird.  
    Ich
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