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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch
Autoren: Jason Dark
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konfrontiert, daß es die Blutgöttin aus dem alten Atlantis tatsächlich gab.
    Bisher war alles Theorie gewesen, reine Spekulation, nun aber wußte er Bescheid.
    Furcht kroch in ihm hoch. Es war einfach das Gefühl, sich vielleicht etwas zu viel zugemutet zu haben. Er wußte nicht, welche Distanz ihn von seinem Ziel trennte, er kniete, atmete scharf und bekam kaum mit, daß sich die aufgeschreckten Fledermäuse wieder beruhigten. Abermals verstrich Zeit. Tief atmete er durch, bis er sich überwinden konnte und langsam aufstand. Er schwenkte den Lampenstrahl. Jetzt erfaßte er die gesamte Gestalt. Es war ein menschliches Wesen, das auf dem felsigen Untergrund kniete, hockte oder stand und sich dabei kaum von dem grauen Fels abhob, der außen die Höhle umgab. War Eli versteinert?
    Er schlich auf sie zu. Je näher er kam, um so stärker wurde das Gefühl, sich einer lebenden Person zu nähern. Es war einfach die Ausstrahlung, die ihn wie ein Hauch traf und eine Gänsehaut auf seinen Körper zauberte. Seine Augen wurden feucht, er wischte darüber hinweg, schmeckte die schlechte Luft in der Höhle und hatte zudem das Gefühl, den süßlichen Geruch von Blut wahrzunehmen.
    Er sah das Gesicht!
    Im Stein malte es sich in dessen oberen Drittel ab. Eisgraue, alte, verzerrte Züge. Mit Augen, einem verkniffen wirkenden Mund, Rissen und Spalten in den Wangen, zu Stein erstarrt und für die Unendlichkeit konserviert. So war Miltons erster Eindruck.
    Bis er den Lichtfinger zur Seite wandern ließ und plötzlich die Hand entdeckte.
    Sie gehörte zu Eli, hatte sich aus dem Stein gelöst, besaß zwar eine graue Farbe, aber sie kam Milton vor, als würde sie trotzdem leben. Nach dem nächsten Schritt wurde dies bestätigt. Die Finger, die jetzt einen bläulichen Schein bekommen hatten, bewegten und krümmten sich. Sie winkten ihm zu.
    Und in seinem Kopf hörte er eine Stimme, die klar und trotzdem alt klang, als hätte sie schon einen Blick in die Unendlichkeit geworfen, um die Botschaft weiter zu tragen.
    »Komm her, komm näher! Ich habe auf dich gewartet. Du willst das ewige Leben. Ich bin bereit, es dir zu geben…«
    Sie wußte von ihm. Milton war durcheinander. Als hätte man ihn avisiert. Er ging auf sie zu.
    Vorsichtig, zögernd, wie ein Mensch, der Angst vor der eigenen Courage hat.
    Zwei Finger lockten ihn heran. Die Lampe in Miltons Hand zitterte, der Strahl begann zu tanzen, er machte noch einen Schritt, geriet in die Nähe der Blutgöttin, kam an sie heran, und sie packte zu. Die Finger gruben sich in seinen linken Oberschenkel, und die flüsternde Stimme hieß ihn höhnisch willkommen.
    »Ich werde dir das Leben geben. Du wirst dich wundern, mein freund. Sehr wundern…«
    ***
    Auch Magier können träumen!
    Vielleicht sogar intensiver als normale Menschen, da sie ein anderes Seelenleben besitzen und auf Strömungen so reagieren wie Seismographen auf die Wellen der unterirdischen Beben. Myxin, der Magier aus Atlantis, machte da keine Ausnahme. Er träumte ebenfalls, als er auf seiner Lagerstatt in der schlichten Blockhütte bei den Flammenden Steinen lag.
    Es war kein bestimmter Traum, mehr eine innere Unruhe, die seinen Schlaf beeinträchtigte. Von innen her drang die Unruhe in ihm hoch, und der Schlaf wurde noch flacher. Das Flattern der Augenlider war ein äußeres Zeichen des Erwachens. Er öffnete sie und starrte in die Dunkelheit der Hütte. Nur allmählich schälten sich schwach die Umrisse des zweiten Bettes hervor, in dem eine Person schlief, die, wie auch Myxin, aus dem alten Atlantis stammte.
    Beide sahen aus wie Menschen, waren aber keine im eigentlichen Sinne.
    Kara, Myxins Begleiterin, auch die Schöne aus dem Totenreich genannt, hatte das Erbe ihres Vaters Delios durch die langen Zeiten getragen, sich mit Myxin verbündet, und beide hatten durch die Flammenden Steine ein Kefugium weißer, atlantischer Magie geschaffen. Die Steine waren sehr sensibel. Sie reagierten auf empfindliche Strömungen und waren so manches Mal die großen Warner für kommende, oftmals schlimme Ereignisse.
    Auch jetzt?
    Myxin war fast davon überzeugt. Aus einem tiefen Schlaf durch quälende Träume zu erwachen, empfand er nicht als normal. Das mußte, seiner Ansicht nach, einfach eine Ursache haben.
    Der wollte er auf den Grund gehen.
    Kara hatte, falls eine gewisse Gefahr vorhanden war, nichts bemerkt. Sie schlief ruhig weiter. Myxin wollte sie auch nicht stören, deshalb stand er behutsam auf.
    Der Boden der Hütte war mit
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