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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch
Autoren: Jason Dark
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Namen gegeben. Atlantis, Arkonada und in dessen unmittelbarer Nachfolge Eli und die minoische Zeit auf Kreta.
    Das alles war sehr geheimnisvoll, lag im Dunkel einer mythischen Historie, und auch er hatte es nicht geschafft, sie zu erhellen, sondern nur einen winzigen Teil davon, eine kleine Insel, die sich für ihn jedoch zu einem zentralen Punkt ausbreiten sollte.
    Travis Milton ging gebeugt. Seine Schritte waren schwer. Das Gewicht hatte er nach rechts verlagert, denn auf der linken Seite wurde die Rinne an manchen Stellen fußschmal, so daß er achtgeben mußte, nicht abzurutschen und auf einer Geröllawine den Hang hinabzustürzen.
    Manchmal, wenn sich seine Gedanken mit dem vor ihm Liegenden beschäftigten, zuckte ein Lächeln über seine Lippen. An die Warnungen der Mönche dachte er nicht mehr. Sie hatten davon gesprochen, daß nicht jeder, der Eli sah, es überstand.
    Es sollte Menschen gegeben haben, die dem Wahnsinn verfallen waren, nicht umsonst hatte diese Person im alten Atlantis den Beinamen Blutgöttin bekommen.
    Furcht aberzeigte nur der Feigling, nicht der Tapfere. Wer das ewige Leben bekommen wollte, mußte eben alles riskieren. Nicht einmal Tiere entdeckte er in dieser Höhe. Nur Wolkenschleier, karge Felsen, Geröll und lange Dunstbänke, die aus den höher liegenden Tälern über die Hänge glitten.
    Er schmeckte den Staub, die kalte Luft kratzte mit ihm zusammen in der Kehle. Hin und wieder hustete er sich frei, und unter seinen festen Schuhen knirschten die kleinen Steine. Jeder Schritt brachte ihn seinem Ziel näher. Jeder Meter entfernte ihn weiter von seinem normalen Leben, und seine Augen nahmen einen befreienden Glanz an, als vor ihm das Felsmassiv erschien.
    Sein Ziel!
    Heimat und Grab der Blutgöttin Eli.
    Durch seine Glieder lief ein Zucken. Er wischte über das Gesicht. Plötzlich pfiff sein Atem. Er spürte auf dem Rücken die kalte Haut, in den Knien zitterte er, und seine spröden Lippen bebten. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, war stehengeblieben und schaute in den Himmel, der sich ebenso grau und sonnenlos präsentierte wie die ihn umgebende Landschaft.
    Obwohl er keinen Pfad sah, wußte er genau, wo er herzugehen hatte. Die aus dem Hang schauenden Felsblocke glichen einer Treppe. Sie allein führte an die Felswand heran, die ihm so undurchdringlich erschien, es aber nicht war, denn es gab dort den Eingang zu Elis Grab. Frische Kraft durchströmte ihn. Bisher war alles Theorie gewesen, jetzt setzte er das Gehörte und Gelesene in die Praxis um und ging mit langen Schritten vor.
    Sein Ziel lag zum Greifen nahe, auch wenn sich immer wieder Wolkenschleier zwischen ihm und die Felswand schoben. Nichts konnte ihn mehr aufhalten.
    Arkonadas Totenbuch hatte nicht gelogen, es konnte einfach nicht lügen. Der Weg wurde steiler. Manchmal auch rutschig, deshalb hielt er sich fest, stützte sich ab und lauschte den hcrabrollenden Steinen nach, die der Druck seiner Füße gelöst hatte.
    Die Echos verklangen in einer Tiefe, aus der er gekommen war und nach wenigen Schritten vor dem Ziel stand.
    Er konnte die Felsen greifen. Seine Hand strich über das rissige, durch Spalten, Einkerbungen und Einschlüsse gezeichnete Gestein, als wollte er das Leben der Blutgöttin fühlen, das in diesem uralten Material steckte.
    Das hier war die wahre Welt. Das Leben, die Geheimnisse, die hinter dem Normalen lagen und vor denen viele so warnten. Auch seine Mutter war immer der Meinung gewesen, daß man die Kräfte in Ruhe lassen sollte, die man nicht messen konnte. Aus ihrer Sicht war sie eine weise Frau gewesen, sie hatte damit auch gut leben können. Wer sich aber als Suchender oder Forschender bezeichnete, wollte einfach mehr wissen von den Dingen, über die kein Buch berichtete. Wenigstens keines, das in einer normalen Buchhandlung zu kaufen war.
    Da mußte man forschen, tiefer gehen, viel tiefer… Miltons Atem war nicht mehr so ruhig, auch wenn er sich langsamer bewegte, um den Eingang in eine fremdartige Welt zu finden. Er stand unter einer ungemein starken Spannung. Die Mönche hatten von einem vorspringenden Erker gesprochen, der fast einer knorrigen Nase glich. Wenn er ihn gefunden hatte, stand er vor dem Eingang. Und so bewegte er sich vorsichtig weiter. Angespannt das Gesicht, umwallt von dünnen Wolkenfäden, die plötzlich zerrissen, weil der Wind hinjagte, die Sicht freigab und Travis Milton merkte, daß er schon fast vor dieser Erkernase stand.
    Sie wuchs gekrümmt aus der übrigen
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