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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Das Elfte Gebot
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ihre Tochter und links ihr zukünftiger Schwiegersohn.
    Die drei waren zwei Tage nach einem persönlichen Anruf des US-Präsidenten von Sydney hierhergeflogen. Die große Menschenmenge ließ für Maggie Fitzgerald keine Zweifel offen, wie viele Freunde und Bewunderer Connor gehabt hatte.
    Bei einem Treffen im Weißen Haus am Tag zuvor hatte Tom Lawrence der Witwe Connors letzte Worte übermittelt, wie sehr er seine Frau und seine Tochter liebe. Überdies hatte der Präsident der Witwe versichert, daß er sich für den Rest seines Lebens an ihren Mann erinnern werde, obwohl er ihm nur ein einziges Mal begegnet sei. »Und das von einem Mann, der jeden Tag hundert Leute kennenlernt«, hatte Tara an diesem Abend in ihr Tagebuch geschrieben.
    Ein paar Schritte hinter dem Präsidenten standen der neuernannte Direktor der CIA und eine Gruppe Männer und Frauen, die nicht die Absicht hatten, sich an diesem Tag noch zur Arbeit zu melden. Sie waren aus allen Winkeln der Erde angereist, um an der Beisetzung teilzunehmen.
    Ein großer, stämmiger, glatzköpfiger Mann stand ein Stück abseits von den anderen Trauernden und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Keiner der Anwesenden hätte sich träumen lassen, daß die schlimmsten Ganoven Südafrikas ein Freudenfest gefeiert hätten, wäre ihnen bekannt gewesen, daß Carl Koeter außer Landes war, wenn auch nur für zwei Tage.
    Das FBI und der Secret Service waren ebenfalls in großer Zahl vertreten. Spezialagent William Braithwaite stand am Kopf von einem Dutzend Scharfschützen, von denen es jedem eine Ehre gewesen wäre, Connor Fitzgeralds Nachfolge anzutreten. Weiter hangauf hatten sich Verwandte aus Chicago, Akademiker aus Georgetown, Bridgespieler, Dichter und Menschen aller Sparten und Schichten versammelt und füllten den Friedhof, so weit das Auge reichte. Sie hielten die Kö pfe gesenkt im Gedenken an einen Mann, den sie geliebt und geachtet hatten.
    Der Trauerzug hielt am Sheridan Drive, ein paar Meter vom Grab entfernt. Die acht Mitglieder der Ehrenwache hoben den Sarg von der Lafette auf ihre Schultern und begannen den gemessenen Marsch zum Grab.
    Der Sarg war mit der amerikanischen Fahne bedeckt, auf der Connors Orden und Auszeichnungen lagen, die Ehrenmedaille in der Mitte. Als die Träger das Grab erreichten, setzten sie den Sarg behutsam auf dem Boden ab und schlossen sich den anderen Trauernden an.
    Father Graham, seit mehr als dreißig Jahren Geistlicher der Familie Fitzgerald, hob beide Arme.
»Meine Freunde«, begann er. »Oft werden Priester an ein Grab gebeten, um für ein dahingeschiedenes Gemeindemitglied, das sie kaum gekannt haben und von dessen Taten sie nichts wußten, die Lobrede zu sprechen. Bei Connor Fitzgerald jedoch ist es etwas vollkommen anderes. Schon als Student hat er sich als einer der besten Quarterbacks, den die Universität von Notre Dame je hervorbrachte, einen Namen gemacht. Und als Soldat könnten keine meiner Worte es mit der ehrenvollen öffentlichen Erwähnung aufnehmen, die Captain Christopher Jackson, sein Zugführer, schrieb und die ich hier zitieren möchte: ›Ein furchtloser Offizier im Angesicht der Gefahr, der das Leben seiner Männer stets über sein eigenes stellte‹. Im Dienst für sein Vaterland und seine Regierung hat Connor Fitzgerald drei Jahrzehnte seines Lebens gegeben. Ein Blick in die Runde genügt, um zu erkennen, wie sehr seine Kameraden, Kollegen und Mitarbeiter ihn geachtet haben. Vor allem aber werden wir uns an Connor Fitzgerald als Gatten Maggies und Vater Taras erinnern. Unsere Herzen sind mit ihnen.«
Father Graham senkte die Stimme. »Ich hatte das Glück, mich zu seinen Freunden zählen zu dürfen. Ich hatte mich darauf gefreut, während der Weihnachtsfeiertage wieder mit ihm Bridge spielen zu können – ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, die zehn Dollar zurückzugewinnen, die er mir bei einem Spiel abgeknöpft hat, kurz bevor er zu seinem letzten Auftrag aufbrach. Lieber Gott, wie gern würde ich alles, was ich besitze, dafür geben, könnte ich nur noch eine Bridgepartie an ihn verlieren!
Sportler, Soldat, Profi, Ehemann, Vater, Freund und für mich – obgleich ich in seinem Beisein nie den Mut hatte, es zu erwähnen, weil er mich ausgelacht hätte – Held.
Connor, ganz in deiner Nähe ist ein anderer amerikanischer Held begraben.« Der alte Priester hob den Kopf. »Wäre ich John Fitzgerald Kennedy, würde ich es als Ehre betrachten, auf demselben Friedhof beerdigt zu sein wie Connor
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