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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Das Elfte Gebot
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Samstagmorgen nicht?«
    »Der Premierminister hat den Wahltermin für unseren ersten
    Präsidenten bekanntgegeben.«
»Ihr Australier seid so langsam.« Maggie füllte sich eine Schale
mit Cornflakes. »Wir sind die Briten schon vor zweihundert Jahren
losgeworden.«
Stuart lachte. »Jetzt wird es nicht mehr lange dauern.« In diesem
Moment kam auch seine Frau in die Küche, ebenfalls im Morgenmantel.
»Guten Morgen«, murmelte Tara verschlafen. Maggie rutschte
von ihrem Hocker und gab ihr einen Kuß auf die Wange. »Setz du dich gleich hierher und iß die Cornflakes, während ich
dir ein Omelett mache. Du darfst wirklich nicht…«
»Mutter, ich bin schwanger und sieche nicht an Schwindsucht
dahin!« wehrte Tara ab. »Eine Schale Cornflakes ist mehr als genug für mich.«
»Ich weiß. Es ist ja nur…«
»… daß du nie aufhören kannst, dich um mich zu sorgen.« Tara
legte die Arme um die Schultern ihrer Mutter. »Ich verrate dir ein
Geheimnis. Es ist medizinisch nicht bewiesen, daß Fehlgeburten
erblich sind – lediglich sich unnötig sorgende Mütter. Was ist die
große Story heute morgen?« Sie blickte Stuart an.
»Mein Fall im Strafgericht hat Schlagzeilen gemacht – auf Seite
sechzehn.« Er deutete auf drei kurze Absätze in der linken unteren
Ecke.
Tara las den Artikel zweimal, bevor sie sagte: »Aber sie erwä h
nen nicht einmal deinen Namen.«
»Nein«, gab Stuart zu. »Mein Mandant scheint sie momentan
mehr zu interessieren. Aber das könnte sich ändern, wenn ich ihn
freikriege.«
»Ich hoffe, du kriegst ihn nicht frei«, warf Maggie ein, wahrend
sie ein zweites Ei aufschlug. »Ich finde, dein Mandant ist ein kleiner Gauner, der den Rest seines Lebens im Gefängnis zubringen
sollte.«
»Weil er dreiundsiebzig Dollar gestohlen hat?« Stuart blickte sie
ungläubig an.
»Von einer schutzlosen Greisin!«
»Aber es war das erste Mal!«
»Das erste Mal, daß er erwischt wurde, meinst du wohl?« sagte
Maggie.
»Weißt du, Maggie, du würdest einen erstklassigen Ankläger
abgeben.« Stuart schüttelte den Kopf. »Du hättest kein Ferienjahr
nehmen, sondern Jura studieren sollen. Aber glaub mir, lebenslänglich für den Diebstahl von dreiundsiebzig Dollar dürfte nicht
bei allen gut ankommen.«
»Du wurdest dich wundern, junger Mann«, entgegnete Maggie. Ein schwaches Plumpsen war von draußen zu hören. Stuart stand
vom Tisch auf.
»Stuart hat recht«, sagte Tara, als ihre Mutter ein Omelett vor sie
stellte. »Du solltest deine Zeit nicht als unbezahlte Haushälterin
verplempern, dazu bist du viel zu gut.«
»Danke, mein Liebling.« Maggie kehrte an den Herd zurück und
schlug ein weiteres Ei auf. »Aber ich genieße es, bei euch beiden
zu sein. Ich hoffe nur, daß ich euch nicht jetzt schon auf die Nerven falle.«
»Natürlich nicht«, versicherte ihr Tara. »Aber es sind inzwischen mehr als sechs Monate vergangen, seit…«
»Ich weiß, mein Schatz. Doch ich fürchte, ich brauche noch eine
Weile, bevor ich mich Washington stellen kann. Wenn das Herbstsemester beginnt, bin ich wieder in Ordnung.«
»Aber du nimmst ja nicht einmal Einladungen für Veranstaltun
gen an, an denen du Spaß hättest.«
»Zum Beispiel?«
»Vergangene Woche hat Mr. Moore dich ins Opernhaus zu Fidelia eingeladen und du hast behauptet, du hättest an diesem
Abend schon eine andere Verabredung.«
»Um ehrlich zu sein, ich kann mich nicht erinnern, was ich getan
habe«, sagte Maggie.
»Ich schon. Du hast in deinem Zimmer gesessen und Ulysses gelesen.«
»Tara, Ronnie Moore ist ein lieber Mensch, und ich bin überzeugt, daß er in der Bank sehr gute Arbeit leistet, was immer es
auch ist. Aber er braucht wirklich nicht einen ganzen Abend lang
daran erinnert zu werden, wie sehr dein Vater mir fehlt. Und ich
muß nicht einen Abend damit verbringen, mir anzuhören, wie sehr
er seine dahingeschiedene Frau geliebt hat, wie immer sie geheißen hat.«
»Elizabeth«, warf Stuart ein, der mit der Morgenpost zurückgekommen war. »Ronnie ist wirklich sehr nett.«
»Nicht auch noch du!« Maggie schüttelte den Kopf. »Es ist
höchste Zeit, daß ihr aufhört, euch um meine Freizeitbeschäftigung
Gedanken zu machen.« Sie legte ein Omelett auf Stuarts Teller,
das sogar noch größer war als das für Tara.
Er grinste. »Ich hätte dich heiraten sollen, Maggie «
»Du würdest auch viel besser zu mir passen als die meisten
Männer, mit denen ihr mich verkuppeln wolltet.« Sie tätschelte
ihrem Schwiegersohn den Kopf.
Stuart lachte und sortierte die Briefe
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