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Arche

Arche

Titel: Arche
Autoren: B Morrison
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Tyler den einzigen Ausgang aus der Höhle gesprengt hatte. Seine Pläne waren gescheitert. Sein Traum von einer neuen Welt vernichtet. Gottes Ungerechtigkeit erfüllte ihn mit Zorn. Aber eine kleine Genugtuung würde er sich noch gönnen.
    Ulric suchte Deckung an der Wand und ließ seine Taschenlampe aufblitzen. Kugeln schlugen neben ihm ein. Tyler zielte nicht übel. Aber er hatte nur eine Pistole, und damit kam er gegen Ulrics MP nicht an.

    Gebückt kroch Ulric von der Wand weg. Er feuerte den Rest seines Magazins in die Richtung, wo er Tyler liegen sehen hatte. Ob er ihn getroffen hatte, konnte er nicht erkennen.
    Dann kroch er zurück zur Wand, um in ihrem Schutz seine Waffe nachzuladen. Als er hinter einem Krug hervorspähte, stand nur noch Tylers Marschgepäck an der Stelle, wo er eben noch gelegen hatte. Er hatte sich anscheinend die wenigen Sekunden, die Ulric für das Nachladen brauchte, zunutze gemacht. Wo er sich wohl verstecken mochte?
    Ein Knirschen wie von Stein drang an sein Ohr. Es klang, als würde sich ein riesiger Fels bewegen. Da hinten, wo die Wand war. Er hörte auch das Stöhnen von Menschen, die all ihre Kräfte anspannten.
    Und dann sah er das Licht. Er ahnte es mehr, als dass er es sah. Aber es war tatsächlich vorhanden. Tageslicht! Ein Ausgang! Natürlich! Die Rückwand der Höhle, mit der Hasad Arvadi ihn vor drei Jahren hinters Licht geführt hatte. In jener Wand befand sich eine Tür!
    Es gab also doch einen Weg ins Freie. Und gleich würde er auch Tyler wieder sehen können. Er schob seinen Restlichtverstärker vor die Augen und knipste ihn an. Das schwache Tageslicht, das in die Höhle drang, reichte aus, um sie in grünes Licht zu tauchen.
    Er würde also seinen Traum von einer neuen Welt doch noch verwirklichen können! Gott hatte sein Gebet erhört.
    Deutlich sah er, wie Tylers Freunde mit aller Kraft die Tür aufschoben. Allerdings war Tyler nicht bei ihnen. Gerade wollte Ulric sich vorbeugen, um seine Feinde zu vernichten, als ihn drei Schüsse aus Tylers Pistole in Schach hielten. Der Kerl musste irgendwo zwischen den Tonkrügen an der gegenüberliegenden Wand stecken.

    Der Spalt in der Tür war nun breit genug. Grant und Dilara schlüpften hindurch und verschwanden.
    Noch einmal warf Ulric einen kritischen Blick auf die Tongefäße vor der Wand.
    Da! Hinter dem mittleren der drei schulterhohen Krüge schaute ein Stück von Tylers Helm hervor. Ulric trat aus seiner Deckung und zielte mit seiner Maschinenpistole auf Tylers Kopf.

71. KAPITEL
    Tyler waren nur noch zwei Kugeln geblieben. Sie mussten genügen, um sein Ziel zu erreichen. Dilaras Helm hatte er auf das mittlere Tongefäß gelegt und kauerte nun auf dem Boden, um zwischen den Krügen hindurch Ulrics Bewegungen zu verfolgen. Das Wärmebildgerät vor seinen Augen erschwerte das Zielen. Er hatte nur diese eine Chance.
    Ulrics im Wärmebildgerät rotglühende Gestalt wurde vor der Wand sichtbar. Seine Waffe hielt er auf die Tonkrüge gerichtet. Tyler zielte auf Ulrics Kopf und feuerte – in derselben Sekunde wie sein Gegner.
    Die Schüsse gingen im Rattern der Maschinenpistole unter. Tonscherben flogen in alle Richtungen. Der Kopf seines Widersachers schlug nach hinten, und sein Körper stürzte zu Boden.
    Tyler nahm die Waffe herunter und humpelte zu Ulric, der ausgestreckt auf dem Boden lag. Eine rotschimmernde Gestalt, die gelbrote Waffe zwischen sich und der Wand.
    Ulrics Taschenlampe glühte noch nach. Tyler nahm sie, knipste sie an und richtete sie auf die liegende Gestalt. Während er das Amulett aus Ulrics Westentasche fischte, richtete er den Lichtstrahl auf dessen Gesicht. Statt des erwarteten
Einschusslochs sah er den zerschmetterten Restlichtverstärker, der schief auf dem Kopf seines Gegners saß.
    In diesem Augenblick riss Ulric die Augen auf. Tyler sah die grenzenlose Wut in ihnen. Bevor er es verhindern konnte, trat Ulric gegen sein verletztes Bein. Vor Schmerz schrie Tyler laut auf und ließ die Lampe fallen. Das Amulett hielt er fest umklammert in seiner Rechten. Er war wild entschlossen, es nicht wieder loszulassen. Ulric sprang auf die Füße, riss sich die Brille vom Kopf und stellte sich zum Kampf auf.
    Tyler konzentrierte sich mit aller Macht. Er durfte nicht ohnmächtig werden. Um jeden Preis wollte er an Ulric vorbei zu der Maschinenpistole an der Wand.
    »Gib mir das Amulett zurück!«, befahl Ulric. Ohne abzuwarten warf er sich auf Tyler und schlug so heftig gegen dessen Brust, dass er ihm die
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