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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis
Autoren: JOANNE ROCK
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Hilfe suchte? Für den Fall, dass dem nicht so war, stolperte Arabella vorsichtshalber und ließ sich zu Boden fallen.
    „Erheb dich.“ Thadus’ Stimme klang kalt, doch er streckte ihr die Hand hin.
    Arabella ergriff sie, beeilte sich aber nicht mit dem Aufstehen. Um ein Haar hätte Thadus sie wieder losgelassen.
    Erstaunt sah sie auf und bemerkte, dass sein an sich schon blasses Gesicht noch bleicher geworden war. Seine funkelnden Augen waren nicht länger auf sie gerichtet, sondern starrten auf die verriegelte Tür.
    Arabella hatte Angst vor dem, was sich womöglich hinter ihrem Rücken abspielte. Weil sie aber neugierig war und wissen wollte, was ihn ablenkte, wagte sie es, einen raschen Blick hinter sich zu werfen. Sie roch Feuer und gleichzeitig entdeckte sie die Flammen, die unter der Holztür hindurchloderten.
    Hinter der Tür vernahm sie den Klang einer männlichen Stimme.
    „Arabella.“
    Tristan .
    Ihr Herz hüpfte vor Freude, als sie seine Stimme erkannte. Er war gekommen.
    „Macht, dass Ihr hier verschwindet, Ravenmoor, oder Eure hübsche Dame ist tot“, schrie Thadus und riss Arabella an sich. „Hört Ihr mich?“
    Als Thadus ihr den Arm um den Hals legte, spürte Arabella die kalte Klinge eines Messers an ihrer Kehle. Sie wollte Tristan etwas zurufen, ihm versichern, dass es ihr gut gehe, aber als sie Luft holte, um zu schreien, drückte Thadus ihr das Messer so brutal gegen den Hals, dass Blut aus einem kleinen Schnitt über ihren Hals lief.
    „Ihr solltet nicht einmal daran denken.“
    Noch während er sprach, fing das Hämmern an. Unter den fortwährenden Schlägen Tristans auf der anderen Seite begann die brennende Tür nachzugeben. Hatte das ganze Gebäude Feuer gefangen? Es schien alt zu sein. Das trockene Holz würde in kürzester Zeit lichterloh in Flammen stehen.
    „Ich werde sie töten“, brüllte Thadus und starrte unverwandt auf die unter den Schlägen erzitternde Tür, die dabei war zu verbrennen und währenddessen von den Hieben aus den Angeln gehoben wurde.
    Mit einem letzten, lauten Splittern brach Tristan durch die Tür, bereit zum Kampf. Die brennende Tür fiel auf den Boden der Kammer. Wenn sie jetzt nicht rasch die Flucht ergriffen, säßen sie alle hier in der Falle.
    „Lasst sie gehen“, befahl Tristan. Trotz der lodernden Flammen hinter ihm lag Ruhe und Autorität in seiner Stimme.
    Arabella hatte Angst um ihn, um sie alle, denn das Feuer breitete sich bereits über den Boden aus.
    „Ivan!“ Thadus brüllte nach seinem Freund, dem Gefährten, der inzwischen bewusstlos war, wie Arabella inständig hoffte.
    „Euer Freund kann Euch nicht antworten. Gebt mir Arabella, und ich werde dafür sorgen, dass Ihr hier nicht verbrennt.“Tristan zog sein Schwert und schien bereit, den anderen Mann aufzuspießen.
    Arabella glaubte fest, dass ihm der entscheidende Schlag gelänge, bevor Thadus sie verletzte. Sie betete nur, er möge handeln, bevor der Saum ihres Gewandes Feuer fing. Die Hitze im Raum brachte sie zum Schwitzen.
    Sie konzentrierte sich so auf das Schwert, dass sie kaum das Hackmesser bemerkte, das an ihrem Kopf vorbeizischte und ihren Entführer an der Kehle traf. Aber Thadus’ Hände wurden schlaff, und er fiel zu Boden.
    Erleichterung durchflutete sie, ließ ihre Knie weich werden und sie am ganzen Leib zittern.
    „Tristan.“ Sie stürmte auf ihn zu, um in seinen starken Armen Sicherheit zu suchen. Aber da flackerte das Feuer vor ihr auf und trennte sie von ihm.
    Arabella schrie, als Funken in alle Richtungen stoben und Löcher in die Ärmel ihres Surcots brannten. Sie raffte die Röcke zusammen, bevor auch diese Feuer fangen konnten, und wickelte sie sich eng um die Beine. Mit der anderen Hand presste sie ihre langen Haare an die Brust, damit keine wehende Strähne in die alles vernichtende Hitze geriet.
    „Ich zähle bis drei, dann werfe ich meinen Mantel über das Feuer“, hörte sie Tristan durch das Zischen und Knistern rufen. „Lauf schnell durch diese Bresche, verstehst du?“
    „Sprich laut“, schrie sie zurück. Die Wand hinter ihr begann ebenfalls zu brennen.
    „Eins …“
    Sie leckte sich über die Lippen und ging etwas in die Hocke, um sofort losrennen zu können.
    „Zwei …“
    Ein langer, tiefer Atemzug.
    „Drei …“
    Der Mantel flog durch das Feuer zu Boden und bahnte ihr einen schmalen Fluchtweg. Arabella flog förmlich darauf zu und darüber hinweg, wobei sie sich die ganze Zeit tief duckte.
    Was dann passierte, nahm sie eigentlich
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