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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis
Autoren: JOANNE ROCK
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genug beieinander, dass Arabella Maria würde besuchen können. Und sie würde ihr später bei den Geburten ihrer Kinder zur Seite stehen.
    Unter Hochrufen auf das frischgebackene Paar tanzte die Gesellschaft zur Burg hinauf, wo das riesige Fest stattfinden würde.
    Als hätte einer die Gedanken des anderen gelesen, blieben Tristan und Arabella hinter der Hochzeitsgesellschaft zurück, bis die Kapelle sich geleert hatte.
    „Komm mit mir nach draußen“, meinte Tristan und nahm sie bei der Hand.
    Sie folgte ihm zur Tür und in die Dämmerung hinaus. Rund um den Burghof, wo sich die Tische nun unter all den Köstlichkeiten biegen würden, flackerten fröhlich die Flammen der Fackeln. Arabella konnte eine Fackel jetzt wieder anschauen, ohne dabei Entsetzen zu empfinden. Aber es hatte einige Tage gedauert, bis sie keine Albträume mehr gehabt hatte. Offensichtlich hatte Ivan Simons Fackel gegen den Holzturm geschleudert, bevor er bewusstlos geworden war. Das alte Gebäude hatte sofort Feuer gefangen.
    „Kannst du einen Vollmond herzaubern, wann immer du einen haben möchtest, chovihani ? Oder muss ich dich jetzt Prinzessin nennen?“
    „Ich habe keine Macht über den Mond. Aber ich muss gestehen, ich konnte Maria überzeugen, dass es Glück bringen würde, unter dem Vollmond zu heiraten.“ Sie folgte ihm zu einer Lichtung an einem Abhang nahe der Kapelle.
    „Ich glaube, du weißt, wie dein silbernes Kleid im Mondlicht aussieht. Es fängt das Mondlicht ein und strahlt es zehnfach zurück.“ Er nahm sie in die Arme und wirbelte sie herum. Es erinnerte sie an den Tanz, den er sie einst lehrte.
    Arabella lächelte. „Du würdest es nie zugeben, mein stolzer Krieger, aber du besitzt die Zunge eines Höflings.“
    „Ich denke, es kann nicht schaden, wenn ich mein kriegerisches Benehmen dann und wann ruhen lasse.“ Er hob sie hoch. „Du erlaubst?“
    Sie wusste nicht recht, was er meinte, bis er den Finger in ihren silbernen Schuh gleiten ließ.
    „Ich gab dir das feierliche Versprechen, dass du niemals so etwas tragen musst, wenn du mit mir tanzt.“ Nacheinander zog er ihr jeden der zierlichen Schuhe aus und stellte Arabella dann wieder auf den Boden.
    Aus dem Burghof konnten sie die Saiteninstrumente eine liebliche Melodie zu Ehren des frisch verheirateten Paares spielen hören. Arabella vermochte ein Lächeln nicht unterdrücken, als eine leichte Brise die romantischen Klänge zu ihnen trug.
    „Fühlst du dich hier zu Hause, Arabella?“, fragte Tristan und wurde ernst, während er mit ihr tanzte. „Mein Land ist nicht so schrecklich, wie du befürchtet hattest, oder?“
    „Nein.“ Sie hatte die raue Schönheit der Küste und die wilden Winde, welche die Burg umwehten, lieben gelernt. „Nie hätte ich geahnt, dass ich einen fremden Ort einmal so zu mögen vermochte. Ich kann den Sommer kaum erwarten – hier gibt es so viel Wald. Und ich habe auch ein eigenes Pferd, es gibt Menschen, für die ich sorgen kann und …“
    „Was ist mit mir?“ Er blieb stehen und zog sie enger an sich. „Du wurdest zu dieser Ehe gezwungen, Arabella. Und ich möchte gerne wissen, wie du dich unter diesen besonderen Umständen fühlst.“
    Seine grauen Augen glänzten im Mondlicht und drängten auf eine Antwort. Arabella stockte der Atem unter diesem intensiven Blick.
    „Ich … In der Nacht, als du mich aus dem Feuer rettetest, da hörtest du nicht, was ich sagte, nicht wahr?“ Sie berührte ihn vorsichtig an der Schulter, denn sie wusste, welche Tortur er ihretwegen erlitten hatte.
    „Was gehört?“
    „Ich gestand dir, dass ich dich liebe“, verriet sie leise und hoffte, dass jetzt der richtige Moment war, die Worte zu wiederholen. Würde er sich darüber freuen? Sie wartete, wie ihr schien, eine Ewigkeit, während er sie prüfend musterte. „Von ganzem Herzen liebe ich dich. Ich will dich glücklich machen und hier einen Garten für dich pflanzen und mit dir unter den Sternen tanzen.“
    Sie lächelte ihn zaghaft an, streckte die Hand aus und streichelte mit den Fingerspitzen die scharfe Linie seines Kinns entlang.
    Ohne Vorwarnung riss er sie an sich und küsste sie voller Leidenschaft.
    „Du hast mich verhext, da bin ich mir sicher“, flüsterte er in ihr Haar. „Die ganze Nacht lag ich wach und überlegte, wie ich dir sagen soll, was ich für dich fühle. Und jetzt bist du mir zuvorgekommen. Ich glaube, ich verliebte mich an dem Tag, als ich in den böhmischen Wäldern eine Waldnymphe erblickte.“
    „So, wie
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