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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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erwähnt?“
    »Nein, nichts. Aber kurz nachdem er fort war, kam ein Gerichtsvollzieher.“
    »Warum?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht ist ihm eine seiner Ehefrauen wieder auf die Spur gekommen.«
    Szymczak schaute grimmig drein, als er davon erfuhr. »Sicher braut sich wieder etwas über ihm zusammen. Er ist riesig verschuldet, und falls der Football-Ausschuß dich ablehnen sollte, ist er am Ende.«
    Ethelbert grollte: »Warum erzählen mir die Leute von diesen Dingen nicht, bevor ich mit einem solchen Burschen ins Geschäft komme? Was wird er tun? Durchbrennen?«
    »Kann sein. Fertig fürs Training? Ich hole den Wagen.«
    George trainierte an diesem Tag nur mit halber Aufmerksamkeit, während er über Grogans Verhalten nachdachte. Am Nachmittag rief ihn plötzlich der Trainer.
    »George!«
    »Ja?«
    »Komm bitte einmal her. Mr. Grogan möchte dich sprechen.«
    Der Tonfall des Trainers gab George Anlaß zu den schlimmsten Befürchtungen, denen er sich hingab, während er über den Platz trottete. Im Umkleideraum traf er Grogan, der so unglücklich dreinblickte, wie er, Ethelbert, sich fühlte.
    »George«, sagte Grogan, »es ist mir peinlich, aber der Ausschuß hat eine Entscheidung gefallt.«
    »Wie?«
    »Ja, sie haben neue Richtlinien vereinbart. Die Erzeugnisse des Huebner-Experiments werden nicht mehr zu Football-Spielen zugelassen. Und um sicher zu gehen, haben sie noch ein Gewichts-Limit gesetzt: niemand über hundertfünfzig Kilo darf mehr auf den Rasen.«
    Ethelbert grunzte verächtlich.
    Day rief: »Das können sie doch nicht machen, mitten in der Saison!«
    »Mag sein. Aber sie tun es. George, du kannst umsonst mit dem Transporter ins Reservat zurückfahren, wenn du magst, sicher willst du, nicht wahr?«
    Ethelbert runzelte mißbilligend die Stirn.
    »Was ist mit meinem Kunststudium?«
    »Aus ist es damit. Du kannst deinen Teil des Vertrages nicht einhalten, also bin ich nicht verpflichtet, meine Zusage einzuhalten. Ich entlasse dich.«
    Ethelbert schüttelte sein mächtiges Haupt.
    »Ich erinnere mich sehr genau an den Vertrag, Mr. Grogan, und er besagt, daß Sie mein Kunststudium finanzieren, ob ich spielen darf oder nicht. Sie erinnern sich, ich habe auf diese Abmachung bestanden.«
    Grogan breitete die Arme aus. »Sei vernünftig, George. Ich habe große Geldschwierigkeiten, und ohne dich in der Truppe kann ich die Malerei nicht bezahlen. Ich kann mir nichts aus den Rippen schneiden, verstehst du.«
    »Sie meinen«, dröhnte Ethelbert, »Sie wollen Ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und halten das für eine gute Ausrede. Nun, du dreckige kleine Wanze, ich könnte dir das Genick brechen, aber …«
    »Hilfe!« Grogan versteckte sich hinter dem Trainer und wühlte in der Jackentasche. »Keinen Schritt näher! Bleib stehen oder ich mach dich kalt!«
    Seine Hand hob eine kleine Pistole. Als Ethelbert zögerte, tänzelte er seitwärts zur Tür und schlüpfte hinaus. Ethelbert machte zwei eilige Schritte und blieb im Türrahmen hängen.
    Er schob sich in den Umkleideraum zurück, erschütterte dabei das Gebäude bis auf die Grundmauern und wandte sich Day zu.
    Der Trainer erblaßte und wollte sich aus der anderen Tür stürzen.
    »Hab keine Angst vor mir«, röhrte Ethelbert. »Ich bin nicht wütend auf dich.«
    »Ich …«
    »Ich weiß. Du glaubst, weil ich groß und häßlich bin, eine Art von Gorilla, muß ich jetzt in Raserei verfallen und euch die Köpfe einschlagen. Na gut, so denkt ihr eben. Ich hielt dich für meinen Freund.«
    »Es tut mir leid, George; du hast mich für einen Augenblick erschreckt. Was beabsichtigst du jetzt?«
    »Keine Ahnung. Du weißt, welche Mengen ich essen muß; dafür wird mein Geld nicht lange reichen. Was macht man, wenn jemand seine Verpflichtungen nicht einhält?«
    »Ich ginge zu einem Rechtsanwalt und würde Klage erheben.«
    »Muß man da nicht sehr viel Geld aufbringen?«
    »Gewöhnlich schon, aber einige Anwälte arbeiten auch auf Erfolgsbasis. Wenn sie den Prozeß gewinnen, erhalten sie ein Honorar; wenn nicht, bekommen sie auch nichts.«
    »Kennst du irgendwelche Anwälte?«
    Day schloß für zwei Sekunden die Augen.
    »Erwähne gegenüber Grogan nicht, daß ich dir geraten habe; trotz allem, ich arbeite für ihn. Wenn du zu Charlie MacAlpine gehst, unter dieser Anschrift, wird er sich um die Sache kümmern. Nimm deinen Vertrag mit.«
    Ethelbert kehrte mit Szymczak zurück wie gewöhnlich, und am folgenden Morgen veranlaßte er ihn, zu dem Anwalt zu
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