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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)
Autoren: Rina Bachmann
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zu dem hinteren Ende der Wiese. Einer nach dem anderen stiegen sie in den klaren Himmel und kreisten um den Mond, der sein milchiges Licht freigiebig auf die neue Oberwelt sandte. Dann formten sie mit ihren Körpern die geheimen Zeichen der Drachensprache.
    Alphus sah hoch und lächelte. „Gute Nachrichten. Eine neue, glücklichere Zeit bricht in der Anderen Welt an.“
    „Kannst du die alte Sprache gut?“ Anna sah zu ihm auf.
    „Ja“, nickte er. „Ich bin sozusagen der letzte Drache, der sie kann. Ich war auch damals einer von den wenigen, die sie treffend deuten konnten.“
    „Du solltest sie manchen anderen beibringen“, erwiderte sie ernst. „Unbedingt brauchen wir weitere Leute, die diese Zeichen begreifen und zu interpretieren wissen. Dann können wir frühzeitig Probleme erkennen auf die entsprechend eingehen.“
    „Ganz recht, meine Liebe. Du redest wie eine wahre Großmagierin“, sagte Alphus, Anerkennung leuchtete in seinem Blick.
    „Die bin ich auch. Und das verpflichtet.“
    Bald gesellten sich die Drachenleute zu den übrigen Oberweltlern am Tisch und feierten mit ihnen zusammen ihren ersten nach langer Pause Drachentanz.
    Ian saß am Tisch und starrte vor sich.
    Die junge Frau setzte sich zu ihm. „War es so anstrengend?“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sah ihn besorgt an.
    Er schüttelte den Kopf „Nein, nicht anstrengend“, flüsterte er und schloss die Augen. „Es war überwältigend. Noch viel, viel schöner als ich es in Erinnerung hatte, als ich auf dem Rücken von meinem Vater geflogen war.“ Ian blickte auf und sagte: „So viel Raum, so viel Licht, so viel Mondschein! Man bewegt sich da oben in diesem endlosen Himmel, so ganz frei, ganz man selbst …“ Tiefe Zufriedenheit breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    „Verstehe“, nickte Anna.
    „Nein. Das kann man nicht verstehen. Das muss man einfach erleben“, sagte er.
    „Dann musst du mich einmal mitnehmen“, schlug sie schmunzelnd vor.
    „Mache ich“, versprach er und drückte sie fest an sich. „Ganz bestimmt.“
    Anna schälte sich aus seiner Umarmung und stand auf. „Ich muss morgen nach dem Ring meiner Mutter suchen. Gut möglich, dass er in der Schatzkammer der Grausamen versteckt ist. Aber erst muss ich ein wenig schlafen.“ Sie blickte müde um sich. „Ich glaube, ich kann es wieder“, fügte sie hinzu, unterdrückte ein Gähnen und lief zu Alphiras Haus zurück.
     
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