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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Besuch ebenso sehr wie ich.
    »Warum hat das so lange gedauert?«, fragt er, packt mich bei der Hand und zieht mich ins Haus. »Ich habe dich vermisst.«
    »Das sehe ich.«
    Er führt mich zum Sofa, bedeutet mir, mich zu setzen, und greift nach der offenen Weinflasche, die neben zwei Gläsern auf dem Couchtisch steht. Er schenkt ein, ich nehme ein Glas entgegen, und gleich darauf sitzt er neben mir, und ich lehne den Kopf an seine Schulter.
    »Das ist schön«, sage ich. Und das meine ich ganz aufrichtig. Ich habe Lance letztes Jahr um Weihnachten herum kennengelernt, als mein Leben gerade zum Teufel ging. Er war der einzige Lichtblick – ein bereitwilliger, vitaler und ziemlich enthusiastischer Liebhaber, der mir half, meine Probleme zu vergessen.
    Erstaunlicherweise wurden wir Freunde und schließlich ein richtiges Pärchen. Er ist Unterwäsche-Model für Jockeys. Brauche ich über seinen Körper noch mehr zu sagen? Er ist außerdem ein Vampir, was bedeutet, dass ich meine wahre Natur nicht verbergen oder mich im Bett zurückhalten muss, aus Angst, ihn zu verletzen. Wir können einander beißen, trinken und ficken, bis uns das Licht ausgeht.
    Das ist befreiend und kathartisch, und es ist ein Arrangement, mit dem ich leben kann.
    Ich stoße seufzend die Luft aus und streiche mit der Hand über seine Brust und die straffen, harten Bauchmuskeln. Seine menschlichen Kollegen müssen ständig Diät halten und Sport treiben, um so in Form zu bleiben. Lance hält sich nur an denselben Ernährungsplan wie ich – flüssige Proteine. Er ist der feuchte Traum einer Vampirin, und für den Augenblick gehört er mir.
    Ich lasse die Hand tiefer gleiten und necke ihn mit federleichten Berührungen. Er legt die Hand auf meine und führt meine Finger, so dass sie ihn umschließen, und ich spüre, wie er größer wird. Das pulsierende Schwellen ist eine Einladung. Er beugt sich vor und nimmt mir das Glas aus der Hand. Er stellt es auf den Tisch, steht auf und zieht mich mit hoch. Dann lässt er den Bademantel auf den Teppichboden fallen.
    Eine Sekunde später bin auch ich meine Klamotten los. Er legt mich langsam auf den Boden, die Lippen auf meine gepresst, und jetzt sind es seine Finger, die mich erkunden. Die Hitze, die von seiner Berührung ausgeht, lässt mich vor Begierde erschauern. Mein Blut singt. Ich bin bereit, mehr als bereit.
    Höchste Zeit, dass wir zur Sache kommen.
     
    Der Wecker auf dem Nachttisch zeigt drei Uhr morgens an. Lance neben mir schläft. Warum kann ich dann nicht einschlafen? Ich schiebe die Bettdecke von mir und stehe auf.
    Sein Haus liegt direkt am Strand. Die Schiebetür steht offen, und der Rhythmus des Ozeans zieht mich nach draußen. Ich spare mir die Mühe, in einen Bademantel zu schlüpfen oder mich in ein Handtuch zu wickeln, sondern trete nackt auf die Terrasse hinaus. Wer soll mich mitten in der Nacht schon sehen? Das Wasser liegt schwarz unter dem wolkigen Himmel. Die Brandung rauscht beruhigend gleichmäßig auf einen weißen Sandstrand. Der Duft nach Meer und Sand ist stark und voller Leben. Ehe Malibu eine Enklave der Reichen und Berühmten wurde, ehe es ein Los Angeles gab, ehe es überhaupt Menschen gab, war der Ozean schon da.
    Das Konzept der Zeit wandelt sich, wenn man ein Vampir wird. Vielleicht fühle ich mich deshalb so vom Meer angezogen. Wenn ich nicht von einem Pflock durchstoßen, enthauptet oder verbrannt werde, könnte ich eines fernen Tages miterleben, wie der Ozean sich Malibu zurückholt. Lange habe ich mich vor der Unsterblichkeit gefürchtet. Ich hatte Schwierigkeiten, mit der Vorstellung eines unendlich langen Lebens zurechtzukommen. Aber irgendetwas in mir verändert sich.
    Ich habe nicht mehr so viel Angst davor. Nicht um meinetwillen. Aber wenn ich meine Familie verliere, wenn ich zusehen muss, wie Generationen kommen und gehen, ohne ein Teil dessen zu sein, was das menschliche Leben erträglich macht, wenn ich ständig neue Beziehungen aufbauen muss, weil ich andere verloren habe – dann könnte ich über den Preis der Unsterblichkeit wieder anders denken.
    Lance wacht auf. Ich höre seine verschlafene Stimme in meinem Kopf. Anna, was machst du denn da draußen?
    Ich drehe mich halb zu ihm um. Über die Ewigkeit nachdenken.
    Kapitel 3
    Ein Strandhaus im teuren Malibu mag einer der Vorteile einer erfolgreichen Modelkarriere sein, aber FotoShootings am frühen Morgen sind definitiv ein Nachteil. Lances Wecker klingelt um halb fünf. Ich höre ihn noch vor Lance,
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