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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)
Autoren: Markus Mayer
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persönlichen Gründen in die Einsiedelei.
    Der König persönlich war gewillt, einen Übergangsrat aus drei Magiern einzusetzen, der die Geschicke aller Magier im Lande bis auf Weiteres lenken sollte. Theodus gehörte sogar dem engeren Kreis der möglichen Kandidaten an.
    ***
    Durch Bermeers unverzügliche nächtliche Meldung an den Erzherzog war die königliche Garde am frühen Morgen offiziell und mit Waffengewalt in die Katakomben unter dem Ratshaus vorgedrungen und hatten alles abgeriegelt. Die Gefangenen wurden unter größter Geheimhaltung bis auf Weiteres in die Festungsverliese verbracht.
    Vom Drachenkult, der dort unten praktiziert worden sein sollte, fand man nur wenige Spuren. Nach dem ein oder anderen Gespräch zwischen einem Gefangenen und einem glühenden Eisen oder einer großen Zange erhärtete sich allerdings der Verdacht, dass viele Boten mit einer Schinderbibel und dem Ziel der Missionierung die Stadt verlassen hatten und dass es tatsächlich geheime Abkommen mit benachbarten Königshäusern gegeben hatte. Diese wurde allerdings nie offiziell bestätigt.
    Über den Magier, der ebenfalls in den Katakomben war, führte sogar eine weitere Spur in die große Magierschule, dass sich ein Teil der führenden Magier aber an der Verschwörung beteiligt hätte, war nicht zu belegen. Es fanden lediglich personelle Veränderungen statt.
    Sämtliche an der Landpatrouille beteiligten Soldaten und eine Handvoll weiterer Beamter fanden in den folgenden Wochen auf wundersame Weise durch diverse Unfälle und plötzliche Krankheiten den Tod, was aber in der großen Stadt kaum Beachtung fand.
    ***
    Stumm standen die wenigen Trauernden um die kleine Grube. Schließlich begann Lavielle, die Totenklage zu singen. Garock begleitete sie mit einem tiefen Summen.
    Mintane schluchzte nur und war zu nichts anderem fähig. Remeli stützte sie, seine Augen waren stark gerötet. Auch Brinja weinte. Paktos Trauer war ihm tief ins Gesicht gezeichnet. Miron schaute nur in tiefem Ernst vor sich hin.
    Bermeer stand etwas abseits. Er hatte den Jungen nicht gekannt und wusste nicht recht, was er hier sollte. Mit einem Mal aber sah er Pitto neben Ankwin stehen. Einen Lidschlag später war er wieder weg und Bermeer liefen die Tränen über die Wangen.
    Ankwin trug trotz seiner frischen Verletzung Villon in den Armen. Er war in weiße Leinen gewickelt. Langsam legte der Krieger ihn in die mit Blumen ausgelegte Grube. Durch die Verletzung entfuhr ihm dabei ein leises Stöhnen und doch war sein Schmerz über den Verlust des kleinen Freundes größer. Er hatte Villon gesagt, ein Leibdiener beschützte seinen Herrn. Er hatte ihn in den Tod getrieben. An dieser Lektion würde er sein Leben lang tragen.
    Noch während der Totenklage fing er schließlich mit hölzernen Bewegungen an, das Grab zu schließen. Dann verließ die kleine Gruppe schweigend die Felder des Friedens und kehrten in die Stadt zurück.
    Der Erzherzog hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er ihre Dienste offiziell und vor allem sehr bald benötigen würde.
    Die vielen Drachenmissionare, die Bungad ausgesandt hatte, bargen eine Gefahr, die nicht leicht abzuschätzen war. Sie mussten schnell gefunden und unschädlich gemacht werden. Und außerdem war gutes Personal knapp. So oder so ähnlich hatte er sich wohl ausgedrückt.
    Große Aufgaben und Entbehrungen standen bevor, doch sie würden sich den Herausforderungen stellen. Sie alle hatten kleinere oder größere Narben auf Leib und Seele davon getragen, doch das Böse schlief nicht, im Gegenteil, es wuchs.

Abgesang
    (Birgenheim im Winter)
    Kälte. Pfeifender Wind. Der Geruch von schwerem Rauch. Garock öffnete die Augen und sah zunächst nur graue Flächen. Langsam verdichtete sich das Bild zu aufgewühlter, schwarzer Erde, auf der eine dünne Schneeschicht lag. Rauchschwaden zogen waagerecht über den Grund und im Osten dämmert widerwillig ein neuer Tag.
    Etwas rüttelte an seiner Schulter und eine ihm vertraute Stimme krächzte mehr als das sie sprach. »Steh‘ auf, du Stein, wer soll mich denn durch die Luft werfen? »
    Garock wälzte sich auf den Rücken und schlagartig wurde ihm klar, dass er noch einen Körper besaß. Er hätte nicht sagen können, welche Stelle ihm nicht wehtat. Mit einem schmerzverzerrten Brummen richtete er sich auf.
    Bermeer oder was von ihm übrig war stand neben ihm. Abgesehen von dem Ruß, den Brandflecken und den Wunden durch den Drachen war er über und über mit Striemen bedeckt und
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