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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ein Verräter ist, dann können wir ihn dafür exekutieren. Er kann all den anderen als Beispiel dienen, die es vielleicht wagen würden, die Macht des Rates an sich zu reißen.«
     
    Padma saß noch am Boden, geborgen in den Armen seiner beiden Diener. Es ging ihm noch gar nicht gut. Er blickte zu uns herüber. Auch wir kauerten noch zusammen. Wir würden heute Nacht nicht mehr tanzen gehen. Sein Gesicht sagte alles. Ich hatte ihn gedemütigt, ihm eine Höllenangst eingejagt und ihn gezwungen, seinen einzigen Sohn dem sicheren Tod auszuliefern. Er lächelte, und es sah gar nicht nett aus. »Wenn sie Verräter sind, müssen sie bestraft werden.«
     
    »Padma«, sagte der Wanderer, »du weißt, dass das falsch ist.«
     
    »Ich habe nicht gesagt, dass sie Verräter sind, Wanderer. Ich sagte, wenn sie Verräter sind. Wenn sie Verräter sind, dann müssen sie bestraft werden. Selbst du musst dem zustimmen.«
     
    »Aber sie sind keine«, erwiderte der Wanderer.
     
    »Aufgrund meiner Vollmacht verlange ich eine Abstimmung«, sagte Yvette. »Ich glaube, ich weiß, wie drei der Stimmen ausfallen werden.«
     
    Asher kam und stellte sich neben Jean-Claude. »Sie sind keine Verräter, Yvette. Das zu behaupten ist eine Lüge.«
     
    »Lügen sind sehr interessant. Findest du nicht ... Harry?« Sie streckte wie zum Zeichen den Arm aus, und Harry der Barkeeper gesellte sich zu ihr. Ich hätte nicht geglaubt, dass mich in dieser Nacht noch etwas überraschen könnte. Ich hatte mich geirrt.
     
    »Ich sehe, du kennst ihn«, stellte Yvette fest.
     
    »Die Polizei sucht nach Ihnen, Harry«, sagte ich.
     
    »Ich weiß«, antwortete er. Immerhin fiel es ihm schwer, mir in die Augen zu sehen. Das machte die Sache nicht viel besser, aber ein bisschen.
     
    »Ich wusste, Harry liegt auf deiner Linie«, sagte Jean-Claude, »aber er ist wahrhaftig einer der deinen.« »Oui.« »Was hat das zu bedeuten, Yvette?«, fragte der Wanderer. »Harry hat diesen schrecklichen Fanatikern die Informationen zugespielt, damit sie Monster umbringen können.«
     
    »Warum?«, fragte der Wanderer. »Das möchte ich auch wissen«, sagte ich. »Mein Meister fürchtet wie viele der Alten die Veränderung. Uns zu Staatsbürgern zu machen ist die durchgreifendste Veränderung, von der wir je bedroht waren. Er fürchtet sie. Er will sie aufhalten.«
     
    »Wie Oliver«, sagte ich. »Exactement.«
     
    »Aber die Anschläge haben die Entwicklung nicht aufgehalten«, erklärte ich. »Eher verschaffen sie den Befürwortern der Legalität Auftrieb.« »Aber jetzt werden wir unsere Rache bekommen«, erwiderte sie, »eine so blutige und schreckliche Rache, dass sich alle gegen uns stellen werden.«
     
    »Das kannst du nicht tun«, sagte der Wanderer.
     
    »Padma hat mir den Schlüssel dazu in die Hand gegeben. Der Meister der Stadt ist schwach, seine Verbindung mit seinen Dienern noch schwächer. Es ist jetzt leicht, ihn zu töten, wenn jemand ihn herausfordert.«
     
    »Du«, begann der Wanderer, »du könntest Jean-Claude herausfordern, aber du könntest niemals Meister einer Stadt sein, Yvette. Du wirst niemals selbst die Kräfte eines Meisters haben. Die Macht deines Meisters hat dich verleitet, dich über deine Stellung zu erheben.«
     
    »Es stimmt, dass ich nie ein Meister sein werde, aber hier ist einer, der Jean-Claude und seinen Diener hasst. Asher.« Sie nannte den Namen wie nach Plan.
     
    Asher sah sie an, aber er wirkte erschrocken. Was immer sie im Sinn gehabt hatte, er hatte davon nichts gewusst. Er sah zu Jean-Claude herab. »Du willst, dass ich ihn töte, während er für einen Kampf zu schwach ist?«
     
    »Ja«, antwortete sie. »Nein«, widersprach Asher, »ich will Jean-Claudes Platz nicht, nicht so. Ihn bei einem fairen Kampf zu schlagen ist eine Sache, aber das ist ... Verrat.« »Ich dachte, du hasst ihn«, sagte Yvette. »Das ist wahr, aber von Ehre halte ich auch etwas.«
     
    »Das soll wohl heißen, dass ich nichts davon halte?« Sie zuckte die Achseln. »Du hast recht. Wenn ich Meister dieser Stadt werden könnte, ich würde es tun. Aber das wird auch in tausend Jahren nicht der Fall sein. Was dich davon abhält ist aber nicht dein Ehrgefühl, sondern sie.« Sie zeigte auf mich. »Bei dir muss irgendeine Alchimie am Werk sein, Anita. Du behext jeden Vampir, der in deine Nähe kommt, und jeden Gestaltwandler.«
     
    »Du hattest doch eine kräftige Kostprobe von mir und schienst nicht allzu angetan zu sein«, meinte ich. »Meine
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