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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Neigung gilt viel ausgefalleneren Dingen, Animator.«
     
    »Wenn Asher die Stadt nicht an sich bringen will, dann hast du keine Gewalt über die hiesigen Vampire und kannst ihnen nicht befehlen, unter den Menschen zu wüten«, sagte der Wanderer.
     
    »Ich habe auch gar nicht auf Ashers Hass gebaut, um den Plan zu verwirklichen. Es wäre nützlich gewesen, über die hiesigen Vampire Gewalt zu haben, aber es ist nicht notwendig. Das Gemetzel hat schon begonnen«, behauptete Yvette.
     
    Wir alle starrten sie stumm an, und jeder dachte dasselbe. Ich sagte es laut. »Was soll das heißen, es hat schon begonnen?«
     
    »Sag es ihnen, Warrick«, befahl sie. Er schüttelte den Kopf.
     
    Sie seufzte. »Schön, dann sag ich es selbst. Als ich Warrick fand, war er ein heiliger Krieger. Er konnte das Feuer Gottes in seine Hand beschwören, nicht wahr?«
     
    Warrick wollte keinen ansehen. Er stand da, eine hünenhafte Gestalt in leuchtendem Weiß, und hielt den Kopf gesenkt wie ein kleiner Junge, der beim Schwänzen erwischt wurde.
     
    »Sie haben die Brände in New Orleans und San Francisco und bei uns gelegt? Warum nicht in Boston?«, fragte ich.
     
    »Ich habe dir erzählt, dass ich mich umso stärker fühlte, je länger ich von unserem gemeinsamen Meister getrennt war. In Boston war ich noch schwach. Erst in New Orleans fühlte ich Gottes Gnade zu mir zurückkehren, nach nahezu tausend Jahren. Zuerst war ich wie betrunken davon. Ich war tief beschämt, dass ich ein Haus niedergebrannt hatte. Ich hatte das nicht gewollt, aber es war ein so wunderbares, ein so reines Gefühl.«
     
    »Ich habe ihn dabei erwischt«, sagte Yvette. »Ich befahl ihm dann, es auch woanders zu tun, überall, wo wir durchreisten. Ich befahl ihm, Leute dabei umkommen zu lassen, aber dazu konnte ich ihn nicht zwingen, nicht einmal mit Folter.«
     
    Endlich sah er auf. »Ich habe dafür gesorgt, dass keinem etwas geschieht.« »Dann sind Sie also der Pyrokinetiker«, sagte ich.
     
    Er machte ein düsteres Gesicht. »Ich habe diese Gabe von Gott bekommen. Sie war das erste Zeichen, dass ich sein Wohlwollen wiedererlange. Früher habe ich das heilige Feuer gefürchtet. Habe gefürchtet, dass es mich vernichtet. Aber jetzt fürchte ich meine Vernichtung nicht mehr. Yvette will, dass ich Gottes Gabe für etwas Böses einsetze. Sie wollte, dass ich heute Abend euer Stadion niederbrenne, mit allen Leuten darin.«
     
    Ich sagte: »Warrick, was hast du getan?« Er flüsterte: »Nichts.«
     
    Yvette hatte es gehört. Plötzlich war sie bei uns, ihre weißen Röcke schwangen. Sie fasste sein Kinn und zwang ihn, sie anzusehen. »Der ganze Zweck der Brandstiftung war, eine Beweisspur zu legen, die in unserer kleinen Opferung heute Abend gipfeln sollte. Ein kleines Brandopfer für unseren Meister. Du hast das Stadion wie geplant angezündet.«
     
    Er schüttelte den Kopf und sah sie mit großen Augen an, aber ohne Angst.
     
    Sie schlug ihn ins Gesicht, dass er einen roten Abdruck auf der Wange hatte. »Du scheinheiliger Bastard. Du gehorchst demselben Meister wie ich. Dafür lasse ich dir das Fleisch von den Knochen faulen.«
     
    Warrick stand sehr aufrecht. Man sah ihm an, wie er sich auf die kommende Qual vorbereitete. Er leuchtete aus allen Poren und sah wirklich wie ein heiliger Krieger aus. Er strahlte einen Frieden aus, dass es eine Freude war.
     
    Yvettes Macht brandete ihm entgegen. Ich spürte nur einen Hauch davon. Aber Warrick stand unangetastet da. Nichts passierte. Yvette drehte sich zu uns um. »Wer hilft ihm da? Wer schützt ihn vor mir?«
     
    Ich begriff, was passierte. »Niemand hilft ihm, Yvette«, sagte ich. »Er ist ein Meistervampir, und Sie können ihm nichts mehr tun.« »Was redest du da? Er gehört mir. Ich kann mit ihm machen, was ich will. Er hat immer mir gehört.« »Jetzt nicht mehr«, sagte ich.
     
    Warrick lächelte, und er sah selig aus. »Gott hat mich von dir befreit, Yvette. Er hat mir endlich meinen Abfall vergeben, meine Gier nach deiner weißen Haut, die mich in die Hölle geführt hat. Ich bin von dir befreit. Ich bin frei.«
     
    »Nein«, sagte sie. »Nein!«
     
    »Es scheint, dass unser Ratsbruder Warricks Kräfte begrenzt hat«, mutmaßte der Wanderer. »Während er deine stärkte, hat er seine geschwächt.«
     
    »Das ist unmöglich«, sagte sie. »Wir werden diese Stadt niederbrennen und den Ruhm dafür beanspruchen. Wir werden ihnen zeigen, dass wir Ungeheuer sind.«
     
    »Nein, Yvette«,
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