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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gesehen.
     
     
     
    »Die Ehe scheint dir gut zu bekommen«, sagte ich lächelnd. »Du solltest es auch irgendwann versuchen«, erwiderte sie schmunzelnd. Ich schüttelte den Kopf. »Vielen Dank.«
     
    »Ich muss euch Anita für einen Augenblick entführen.« Wenigstens sagte sie nicht, dass sie Hilfe in der Küche brauchte. Richard hätte gewusst, dass das gelogen war. Er konnte viel besser kochen als ich.
     
    Catherine führte mich in das zweite Schlafzimmer, wo die Gäste ihre Mäntel abgelegt hatten. Obendrauf lag ein echter Pelzmantel. Ich wettete innerlich, wem er gehörte. Monica hatte gern totes Zeug um sich.
     
    Sobald die Tür hinter uns zu war, fasste Catherine meine Hände und kicherte, ich schwöre, sie kicherte. »Richard ist wunderbar. Meine Lehrer an der Junior High haben nie so ausgesehen.«
     
    Ich lächelte, und zwar auf diese breite, dämliche Art. »Er sieht gut aus«, sagte ich und klang so nichts sagend wie nur möglich. »Anita, komm mir nicht so. Ich habe es noch nie erlebt, dass du neben jemandem so strahlst.« »Ich strahle nicht.«
     
    »Doch, das tust du.« Sie grinste mich an und nickte. »Tue ich nicht«, widersprach ich, doch es war schwer, trotzig zu sein, wenn man eigentlich freudig grinsen wollte. »Na gut, ich mag ihn sehr. Zufrieden?«
     
    »Du triffst dich jetzt schon seit sieben Monaten mit ihm. Wo ist der Verlobungsring?«
     
    Ich sah sie missbilligend an. »Catherine, nur weil du wahnsinnig glücklich verheiratet bist, muss doch nicht auch jeder andere gleich heiraten.«
     
    Sie zuckte die Achseln und lachte. Ich blickte in ihr strahlendes Gesicht und schüttelte den Kopf. An Bob musste mehr dran sein, als einem ins Auge fiel. Er war dreißig Pfund schwerer, als er hätte sein sollen, bekam bereits eine Glatze und trug kleine runde Brillengläser in seinem ziemlich faden Gesicht. Er war auch keine sprühende Persönlichkeit. Ich war drauf und dran gewesen, die Daumen nach unten zu richten, bis ich mitbekam, wie er Catherine ansah. Er sah sie an, als wäre sie die ganze Welt, und zwar eine hübsche, sichere, wundervolle Welt. Viele Leute sind hübsch, und witzige Schlagfertigkeit bekommt man in jeder Fernsehserie, aber Zuverlässigkeit, das ist selten.
     
    »Ich habe Richard nicht mitgebracht, um deinen Genehmigungsstempel zu kriegen. Ich wusste auch so, dass er dir gefallen würde.« »Warum machst du dann ein solches Geheimnis aus ihm? Ich habe schon ein Dutzend Mal versucht, ihn kennen zu lernen.«
     
    Ich zuckte die Achseln. Die Wahrheit war, dass ich wusste, sie würde dieses Leuchten in den Augen kriegen, diesen Wahnsinnsglanz aller verheirateten Freunde, wenn man selbst nicht verheiratet ist und gerade mit irgendjemandem ausgeht. Oder schlimmer, wenn man mit keinem ausgeht und sie einen verkuppeln wollen. Diesen Blick hatte Catherine jetzt.
     
    »Erzähl mir nicht, du hast die ganze Party geplant, um Richard kennen zu lernen.« »Zum Teil. Wie hätte es sonst klappen sollen?« Es klopfte an der Tür. »Herein«, rief Catherine.
     
     
     
    Bob öffnete die Tür. Für mich sah er immer noch durchschnittlich aus, aber nach Catherines Gesicht zu urteilen, sah sie etwas anderes. Er lächelte sie an. Das brachte sein ganzes Gesicht zum Strahlen, und vor mir stand ein Prachtkerl. Die Liebe macht uns alle schön. »Entschuldigt, dass ich euer Frauengespräch störe, aber da ist ein Anruf für Anita.« »Wer ist es?« »Ted Forrester. Sagt, es sei geschäftlich.«
     
    Ich riss die Augen auf. Ted Forrester war der Deckname eines Mannes, den ich als Edward kannte. Er war ein Auftragsmörder, der sich auf Vampire, Lykanthropen und auf andere spezialisiert hatte, die nicht mehr so ganz Mensch waren. Ich hatte eine Lizenz als Vampirjäger. Da kreuzten sich gelegentlich unsere Wege. In gewisser Weise waren wir vielleicht sogar Freunde. Vielleicht.
     
    »Wer ist Ted Forrester?«, wollte Catherine wissen.
     
    »Ein Kopfgeldjäger«, sagte ich. Ted, alias Edward, war Kopfgeldjäger mit den dazugehörigen Papieren, ganz ordentlich und legal. Ich stand auf und ging zur Tür.
     
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Catherine. Ihr entging nur wenig, weshalb ich sie mied, wenn ich knietief durch Alligatoren watete. Sie war klug und merkte schnell, wenn die Dinge aus dem Lot waren. Aber sie trug keine Waffe, und wenn man sich nicht verteidigen kann, ist man Kanonenfutter. Richard war ein Werwolf, und nur deshalb war er kein Kanonenfutter. Allerdings lief er Gefahr, es doch zu
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