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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nicht.« Ich zuckte die Achseln. »Was ihn zum Vampir macht, verhindert die Erweckung. Ich kann keinen Toten erwecken, der schon darauf vorbereitet ist, als Vampir wieder aufzustehen.«
     
    »Und der hier wird nicht von selbst wieder aufstehen, daher können Sie ihn erwecken«, sagte Dolph.
     
    Ich nickte. »Warum wird dieser nicht von selbst aufstehen?« »Er wurde von mehr als einem Vampir getötet, also von mehreren ausgesaugt. Wenn sich der Tote als Vampir erheben soll, muss ein Einzelner über einen Zeitraum von mehreren Tagen an ihm saugen. Der dritte Biss führt zum Tod, dann hat man einen neuen Vampir. Wenn jedes Vampiropfer zurückkehren könnte, stünden wir bis zum Hintern in Blutsaugern.«
     
    »Dieses Opfer kann aber als Zombie zurückkehren?«, fragte Dolph. Ich nickte.
     
    »Wann können Sie die Wiederbelebung vornehmen?« »Nach drei Nächten, eigentlich nach zweien, die heutige zählt schon mit.«
     
    »Um welche Zeit?« »Ich muss in meinem Terminkalender nachsehen. Ich rufe Sie wegen der Uhrzeit an.« »Einfach das Opfer aufwecken und fragen, wer es umgebracht hat. Das gefällt mir«, sagte Zerbrowski.
     
    »So einfach ist es nun wieder nicht«, stellte ich klar. »Sie wissen, wie verwirrt die Zeugen von Gewalttaten sind. Hat man drei Leute, die das Verbrechen gesehen haben, bekommt man drei verschiedene Angaben über die Größe und die Haarfarbe des Täters.«
     
    »Ja, ja, Zeugenaussagen sind 'ne Scheißsache«, sagte Zerbrowski.
     
    »Machen Sie weiter, Anita«, bat Dolph. Das war seine Art zu sagen: Zerbrowski, halten Sie den Mund. Zerbrowski hielt den Mund.
     
    »Wer durch ein Gewaltverbrechen umgekommen ist, bei dem ist die Verwirrung noch größer. Der macht sich vor Angst in die Hose, und die Erinnerung versagt.«
     
    »Aber er war doch dabei«, warf Zerbrowski ein. Er blickte empört. »Zerbrowski, lassen Sie sie ausreden.«
     
    Zerbrowski tat, als verschließe er die Lippen mit einem Schlüssel und werfe ihn weg. Dolph zog die Stirn kraus. Ich hustete in die Hand, um mein Schmunzeln zu verbergen. Man durfte Zerbrowski nicht ermutigen.
     
    »Was ich sagen will, ist, dass ich das Opfer aufwecken kann, wir aber nicht so viele Informationen bekommen werden, wie Sie vielleicht erwarten. Was wir bekommen, wird verworren sein und qualvoll. Doch es könnte das Feld dahin gehend einengen, welcher Meistervampir die Gruppe geführt hat.«
     
    »Erklären Sie mir das«, sagte Dolph.
     
    »Es soll zurzeit nur zwei Meistervampire in St. Louis geben. Malcolm, der untote Billy Graham, und den Meister der Stadt. Es besteht immer die Möglichkeit, dass wir einen neuen hinzubekommen haben, aber der Meister der Stadt sollte das eigentlich regeln können.«
     
    »Wir nehmen das Kirchenoberhaupt«, sagte Dolph. »Ich nehme den Meister«, sagte ich. »Nehmen Sie zur Sicherheit einen unserer Leute mit.« Ich schüttelte den Kopf. »Geht nicht; wenn er spitzkriegt, dass ich einem Bullen zeige, wer er ist, bringt er uns beide um.«
     
    »Wie gefährlich ist es für Sie, das zu erledigen?«, fragte Dolph.
     
    Was sollte ich antworten? Sehr? Oder sollte ich ihnen erzählen, dass der Meister scharf auf mich war und mir wahrscheinlich nichts passieren würde? Bestimmt nicht. »Es wird schon gehen.«
     
    Er sah mich eindringlich an, und sehr ernst.
     
    »Außerdem bleibt uns wohl keine Wahl, oder?« Ich deutete auf die Leiche. »Wir werden jede Nacht eine finden, bis wir die verantwortlichen Vampire haben. Einer von uns muss mit dem Meister sprechen. Mit der Polizei wird er nicht reden, aber mit mir.«
     
    Dolph atmete tief ein und langsam aus. Er nickte. Er wusste, dass ich Recht hatte. »Wann können Sie's erledigen?« »Morgen Nacht, sofern ich Bert überreden kann, meine Zombie-Termine einem anderen aufzudrücken.«
     
    »Sind Sie so sicher, dass der Meister mit Ihnen reden wird?«
     
    »Ja.« Das Problem mit Jean-Claude war nicht, bis zu ihm vorzudringen, sondern ihm aus dem Weg zu gehen. Aber das wusste Dolph nicht, und wenn, dann hätte er darauf bestanden, mitzukommen. Und würde uns beide damit umbringen.
     
    »Tun Sie's«, bat er. »Berichten Sie mir, was Sie herausgefunden haben.« »Wird gemacht«, antwortete ich. Ich stand auf und sah ihn über die blutleere Leiche hinweg an. »Passen Sie auf sich auf«, sagte er. »Immer.«
     
    »Falls der Meister Sie frisst, kann ich dann Ihren feschen Overall haben?«, fragte Zerbrowski. »Kaufen Sie sich selbst einen, Sie billiger Wüstling.«
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