Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
lief, die Nase am Boden, im Kreis und hielt dann direkt auf den einzelnen Baum auf der Insel zu.
    »O nein«, stöhnte die Trainerin.
    »Was ist denn?«
    »Er ist direkt daran vorbeigegangen. Ich habe den Gegenstand nur drei Schritte vom Ufer entfernt vergraben. Was hat er bloß?«
    Doch es war eindeutig, dass Kreuzer irgendetwas witterte. Als er sich dem Baum näherte, spitzte er die Ohren. Plötzlich steckte er die Nase ins hohe Gras und begann, heftig an etwas zu zerren. Nach ein, zwei Rucken hob er den Kopf. Sanft, aber sicher hielt er ein kleines Paket zwischen den Zähnen. Es war in ein grünes Stück Stoff eingeschlagen.
    Liz dachte fieberhaft nach. Was konnte Jana getan haben? Hatte sie den Hund auf einen anderen Geruch angesetzt? Aber weshalb? Plötzlich fiel Liz etwas ein: Kolleks Haar.
Naomi, die Frau aus der israelischen Botschaft, hatte gesagt, er wäre eines Abends allein losgezogen und hinterher sei sein Haar nass gewesen. Er war hier gewesen! Natürlich! Er hatte dieses Programm ausgewählt. Kollek war zur Insel geschwommen und hatte dort etwas versteckt. Etwas, das tödlich sein würde.
    »Er hat etwas anderes gefunden«, murmelte die Trainerin.
    »Könnte man ihn dazu gebracht haben, nach einem anderen Geruch zu suchen?« Liz′ Puls ging schneller.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Genau, wie ich es sage«, gab Liz ungeduldig zurück. »Wenn Sie ihn auf eine Witterung angesetzt haben und ihn hinterher jemand an etwas anderem schnüffeln lässt - würde er dann dem zweiten Geruch folgen?«
    »Ja, selbstverständlich. Er sucht immer nach der letzten Fährte. Aber ich verstehe nicht …«
    »Können Sie den Hund davon abhalten, zurückzukommen?«, fiel Liz ihr aufgeregt ins Wort. Kreuzer befand sich bereits wieder im Wasser und schwamm aufs Ufer zu. Den Kopf hielt er hoch, damit das Paket in seinem Maul trocken blieb.
    »Ist das möglich? Schnell! Schaffen Sie das?« Es war zu spät, einen Schützen zu finden, der den Hund aufhalten konnte. Die Trainerin war verwundert, tat aber, was Liz ihr sagte. Sie steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen gellenden Pfiff aus. Der Hund wurde langsamer. Er hob den Kopf mit dem Paket. Doch dann schwamm er zielstrebig weiter aufs Ufer zu.
    »Versuchen Sie’s noch mal!«, rief Liz hektisch. »Bitte. Schnell! Er darf nicht hierherkommen!«
    Erneut steckte die Trainerin die Finger in den Mund und wiederholte den Pfiff - diesmal noch lauter. Der Hund hielt inne. In seine Augen trat ein fragender Ausdruck. Die Trainerin
ließ nun ihre Pfeife ertönen. Kreuzer warf sich wie eine Robbe herum und begann, zur Insel zurückzuschwimmen. Die Trainerin starrte ihm ärgerlich nach. »Was soll das?«, fragte sie ungehalten. »Warum schicken wir ihn zurück?«
    Liz hob warnend die Hand. Im Augenblick war ihr nicht nach Erklärungen zumute. Erst musste sie genau wissen, dass keine Gefahr bestand. Falls sie sich täuschte, würde sie sich hinterher gern kritisieren lassen.
    Der Hund erreichte die Insel und zog sich mit den Vorderpfoten ans Ufer. Er behielt das Paket selbst dann noch im Maul, als er das Wasser aus seinem Fell schüttelte. Wenn mit seinem Fund etwas nicht stimmte, müssten wir es inzwischen wissen, dachte Liz, während sie zusah, wie die Wassertropfen aus dem Hundefell in alle Richtungen stoben.
    In dem Moment erzitterte die Erde und eine ohrenbetäubende Explosion erschütterte die Luft. Auf der Insel schoss eine gigantische Erdfontäne empor. Tausende kleine Stücke prasselten auf den See nieder und ließen eine riesige Staubwolke zurück.
    Die Schockwelle rollte über die Zuschauer hinweg. Liz taumelte, ihre Ohren schmerzten. Draußen auf dem See stieg das Wasser wie ein Geysir in die Höhe. Als die Sicht wieder frei war, sah Liz, dass auf der Insel ein Krater von der Größe eines Kleinlasters klaffte.Von Kreuzer fehlte jede Spur.
    Die Hundetrainerin starrte kreidebleich auf die Überreste der Insel. Die Zuschauer waren totenstill. Liz warf einen Blick in die Runde. Alle standen so da wie zuvor. Verletzt war offenbar niemand.
    Als Erster löste sich der syrische Präsident aus seiner Erstarrung. Mit einem breiten Lächeln drehte er sich zum israelischen Ministerpräsidenten um. In scheinbarer Begeisterung
klatschte er in die Hände, erst einmal und dann noch einmal. Die übrige syrische Delegation schien langsam zu sich zu kommen. Die Syrer folgten dem Beispiel ihres Präsidenten und spendeten zögernd, aber pflichtschuldig Applaus. Einen Augenblick später fielen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher