Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
auch die Israelis mit ein. Und bald hallte das Klatschen der Zuschauer über den kleinen See.
    Der syrische Präsident beugte sich vor und flüsterte dem israelischen Ministerpräsidenten etwas zu. Dieser sprach daraufhin kurz mit Ari Block. Der Mossad-Agent drehte sich zu Liz um. »Großartig!«, rief er und grinste begeistert. »Der Präsident lässt fragen, ob es noch ein weiteres Feuerwerk dieser Art geben wird.«
    Dem Himmel sei Dank für die Diplomatie, dachte Liz beim Klang der näher kommenden Polizeisirenen.Vermutlich würde sie nie erfahren, wie viel die Syrer tatsächlich über die Hintergründe der Explosion wussten. Doch ihr Präsident hatte ganz offensichtlich beschlossen, dass der Abend ein Erfolg wurde - ganz gleich, was geschah. Und weil außer dem armen Kreuzer alle noch lebten, stand diesem Beschluss nichts im Wege.

57
    Der Rekrut Grossman entdeckte den Fußabdruck während einer Patrouille. Wilentz führte die anderen Männer nach einer zehnminütigen Pause gerade zum Lastwagen zurück, als Grossman rief: »Herr Leutnant!«
    »Was gibt es denn?« Wilentz’ Stimme klang gereizt. Sie waren seit über sechs Stunden hier draußen auf den Golanhöhen und wollten zurück - zu erfrischenden Duschen,
warmem Essen und einer kühlen Klimaanlage. Die Trockenzeit dauerte schon viel zu lange, noch immer herrschten Temperaturen von etwa dreißig Grad. In der Ferne flimmerten die schneebedeckten Gipfel des Hermongebirges verführerisch wie Eiscreme in der Hitze.
    »Hier ist eine Fußspur!« Grossman zeigte auf den staubigen Trampelpfad.
    Wilentz war sofort bei ihm. Sie befanden sich nur zwei Meilen von Quneitra entfernt, wo der einzige offizielle Übergang zwischen Israel und Syrien lag. Grenzverkehr gab es dort allerdings nur in einer Richtung: Junge Syrer, die auf den besetzten Golanhöhen lebten, durften das Land verlassen, um in ihrer früheren Heimat zur Schule zu gehen oder zu studieren. Ihre Familien konnten sie dann jedoch nur noch einmal im Jahr besuchen.
    Hier gab es immer wieder Zwischenfälle. In letzter Zeit war die Hisbollah in diesem Gebiet aktiv in Erscheinung getreten und hatte auf der syrischen Seite sogar Landminen zur Explosion gebracht, um die Spannungen zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten weiter anzustacheln. In der israelischen Armee mehrten sich die Befürchtungen, dass die Hisbollah auch auf der anderen Seite der Grenze Aktionen plante. Deshalb war Wilentz mit seiner Patrouille hierhergeschickt worden.
    Der Offizier studierte den Abdruck. Grossman stand neben ihm. »Er zeigt in Richtung Grenze.« Der Jüngere wollte etwas Schlaues sagen. Er war gerade erst achtzehn geworden.
    »Richtig.« Leutnant Wilentz versuchte, die Soldaten unter seinem Kommando nachsichtig zu behandeln. Wie Grossman waren die meisten noch halbe Kinder, die ihren Pflichtwehrdienst ableisteten. »Aber das ist nicht das Wichtigste«, fügte er hinzu. »Sehen Sie sich die Umrisse genau an. Fällt Ihnen noch etwas auf?«

    Grossman studierte die Fußspur im Staub und überlegte fieberhaft, was er dazu sagen sollte. »Sieht frisch aus«, erklärte er schließlich.
    »Gut. Und sonst?« Unvermittelt stampfte Leutnant Wilentz eine Handbreit neben dem Abdruck auf. »Noch mal genau hinsehen«, befahl er.
    Grossman betrachtete beide Spuren. »Sie sind fast identisch.«
    »Genau. Der Abdruck stammt von einem Armeestiefel. Von einem israelischen Armeestiefel.«
    Wilentz rief die übrige Patrouille zu sich und bellte Kommandos. Sie ließen den Lastwagen stehen und gingen zu Fuß weiter. Die Abdrücke wurden deutlicher. Wilentz konnte ihnen mit Leichtigkeit folgen.
    Nach etwa einer halben Meile erreichten sie eine kleine Anhöhe, wo zwischen dem Geröll einige große Felsblöcke lagen. Der Offizier gab der Truppe das Signal zum Anhalten, dann erteilte er weitere Befehle. Fünf Minuten später arbeitete sich der Rekrut Grossman zusammen mit Alfi Sternberg, einem Wehrpflichtigen aus Haifa, den er vom College kannte, den felsigen Hang hinauf. Was hatte ein israelischer Soldat hier allein zu suchen?, fragte er sich. Hatte er sich abgesetzt? Aber weshalb näherte er sich dann der syrischen Grenze?
    Erst sah er nur die Wasserflasche neben einem Felsblock liegen. Als er darauf zuging, bemerkte er, dass sich zwischen diesem Felsen und einem deutlich höheren, dahinterliegenden eine geschützte Nische befand. Grossman gab Sternberg ein Handzeichen. Gemeinsam bewegten sie sich, das Gewehr im Anschlag, auf die Stelle zu.
    Plötzlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher