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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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zwei Klapptischen mit weißen Tischdecken standen Limonaden, Fruchtsäfte und Mineralwasser bereit, dazu ein kleines Bataillon von Gläsern. Ganz diskret hatte man
in einer Ecke auch ein halbes Dutzend Weißweinflaschen platziert.
    Als Liz eintraf, war die Hundetrainerin bereits dort. Sie hielt zwei drahtige schwarze Labradors an der Leine. Neben ihr saß reglos der deutsche Vorstehhund. Der syrische Präsident war auf dem Weg zu den Tischen und hatte sein Handy am Ohr. Direkt neben ihm ging der syrische Botschafter. Die Männer waren von Leibwächtern umringt. Als die Israelis eintrafen, klappte der Präsident sein Telefon zu und grinste den israelischen Ministerpräsidenten breit an. Immerhin scheint die Stimmung ganz gut zu sein, dachte Liz.
    »Sagen Sie«, wandte sie sich an die Hundetrainerin, »sind Sie die einzige Person, die heute bei den Hunden war?«
    »Ja, sicher. Wenn ich vor einer Darbietung Fremde zu ihnen lasse, könnte sie das ablenken.«
    Diese Antwort klang plausibel, doch Liz hakte nach. »Sie sind also wirklich der einzige Mensch, mit dem die Hunde Kontakt hatten?«
    »Ja. Das sagte ich doch bereits«, antwortete die Frau ein wenig irritiert. Doch dann hielt sie inne. »Moment, das Mädchen aus dem Hotelrestaurant war da. Sie kommt aus dem Osten und sie vermisst den Deutschen Pointer, den ihre Mutter zu Hause hat. Deshalb besucht sie hin und wieder unseren Kreuzer. Manchmal darf sie ihm sein Futter geben. Weshalb? Ist das ein Problem?«
    »Ich hoffe nicht.« Liz legte die Stirn in Falten. »Wie heißt dieses Mädchen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete die Frau. »Ich habe sie nie gefragt.«
    Den Namen kann ich auch so erraten, dachte Liz - obwohl ich hoffe, dass ich mich täusche. Während die Delegierten näher an den See traten, stellte sich Liz auf eine
kleine Anhöhe an der Straße. Dave gesellte sich zu ihr. Gemeinsam beobachteten sie das Geschehen.
    Die Hundetrainerin klatschte in die Hände, die Besucher wurden still. Die junge Frau erklärte mit lauter, fröhlicher Stimme, dass sich die beiden Labradors, die sie an der Leine hielt, bei ihrer Aufgabe so wohlfühlten wie Fische im Wasser. Liz sah den syrischen Präsidenten lachen. Anscheinend verstand er den schottischen Akzent der Hundetrainerin mühelos.
    In der Seemitte saß ein junger Mann in einem Ruderboot, etwa zehn Meter von der kleinen Insel dort entfernt. Er warf zwei lebensgroße Stockenten-Attrappen ins Wasser. Sie landeten mit einem Platschen, drehten sich in eine aufrechte Position und schaukelten auf der Wasseroberfläche.
    Die Trainerin ließ die beiden Labradors los und stieß einen kurzen, hohen Pfiff auf der Hundepfeife aus. Ohne zu zögern, sprangen die Tiere in den See. Wie tobende Kinder im Sommerlager strampelten sie auf das Boot zu. Kurz bevor sie es erreichten, nahmen sie die Entenattrappen ins Visier. Jeder Hund packte eine der Enten am Schwanz und schwamm damit zum Ufer zurück. Das Boot folgte ihnen langsam. An Land legten die Hunde ihrer Trainerin die Enten sanft vor die Füße. Das Publikum auf dem grünen Rasen spendete höflich Applaus. Der syrische Präsident wirkte erheitert. Auch der israelische Ministerpräsident, der bisher eher angespannt dreingeschaut hatte, schien zufrieden zu sein.
    Als der Applaus verebbte, wandte sich die Trainerin wieder den Zuschauern zu. »Als Nächstes möchte ich Ihnen demonstrieren, dass die Nase für einen Hund wichtiger sein kann als seine Augen. Ich habe auf der Insel einen Gegenstand versteckt.« Sie zeigte in Richtung See. »Kreuzer wird ihn dort finden, obwohl er und wir ihn nicht sehen können.«

    Sie schnippte mit den Fingern. Sofort trottete der braunweiße Vorstehhund zum Wasser und watete hinein.
    Liz′ wurde plötzlich nervös. Irgendetwas an der Erklärung der Trainerin gefiel ihr nicht. Was genau sollte Kreuzer auf der Insel suchen? Schnell schob sie sich durch das Publikum zu der jungen Frau. Kreuzer schwamm inzwischen ruhig durch das gekräuselte Wasser des kleinen Sees.
    »Der Hund wird also den Gegenstand nur am Geruch erkennen?«
    »Ja. Er hat eine extrem feine Nase. Oft fällt ein getroffener Vogel auf dem Moor ins Heidekraut und der Jäger kann ihn nicht mehr finden. Doch mit einem Hund wie Kreuzer ist das kein Problem. Die Israelis haben mir gesagt, dass der syrische Präsident daran besonders interessiert sein dürfte. Anscheinend geht er häufig auf die Jagd.«
    Liz sah, wie der Hund die Insel erreichte. Erst stand er zwischen den Grasbüscheln an Land,
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