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Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)

Titel: Angriff im Eisland (Die Eisdämonen der Elben - Erstes Buch) (Alfred Bekker's Elben-Saga - Neuausgabe / Elbenkinder) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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glaubte im nächsten Moment, seinen Augen nicht trauen zu dürfen!
    Das Eis hatte sich hinter dem Turm auf eine völlig unnatürliche Weise in die Höhe geschoben. Es quoll wie ein langsam fließender Strom über die äußere Stadtmauer und drückte so stark gegen den Turm, dass er jeden Moment einzustürzen drohte. Die ersten Steine brachen bereits aus dem Gemäuer und stürzten in die Tiefe. Die Risse breiteten sich aus, und die magischen Blitze folgten ihnen und ließen sie aufleuchten.
    „Schnell! Wir müssen etwas tun!“, rief Daron.
    „Endlich geht es los!“, sagte Thamandor und nahm den Flammenspeer in beide Hände.
     
     
    Darin und Sarwen verließen das Turmzimmer und rannten die Treppe hinunter. Die anderen folgten ihnen.
    Rarax hatte sich anscheinend tatsächlich ganz gut von seiner Verletzung erholt. Aber das Krachen und bersten eines einstürzenden Turms, die aufgeregten Schreie und Rufe aus den Kehlen der unterschiedlichsten Geschöpfe, die Meergond bevölkerten, und die durchdringenden Hornsignale verunsicherten das Riesenfledertier.
    Mehrere Zentaurenkrieger preschten in den inneren Burghof. Offenbar dienten sie am Hof von Herzog Asagorn als Meldereiter. Die menschlichen Oberkörper, die aus den Pferdeleibern ragten, wurden von Harnischen geschützt, in die das Wappen Asagorns eingraviert war, und an den Helmen trugen sie blau gefärbte Federn, denn das war die Farbe dieses Herzogtums.
    Daron wandte sich an einen von ihnen. „Bringt uns zu dem einstürzenden Turm!“
    Der Zentaur schnaubte wie ein Pferd, und es klang unwillig.
    „Tu, was er sagt!“, rief Asagorn.
    Daraufhin erlaubte der Zentaur Daron und Sarwen, auf seinen Rücken zu steigen, und galoppierte los. Thamandor folgte ihnen wenig später auf einem anderen Zentaur.
    In halsbrecherischem Tempo ging es durch die engen Gassen von Meergond. Zylopische Riesen und winzige Kleinlinge wichen ihnen aus.
    „Wir hätten Rarax nehmen sollen. Er hatte sich doch ausreichend erholt“, meldete sich Sarwen mit einem Gedanken bei Daron.
    „Da bin ich mir keineswegs sicher“, gab der Elbenjunge zur Antwort. „Emwén hat schließlich gesagt, dass Rarax ein paar Stunden Ruhe haben muss und seinen Fuß auf keinen Fall beanspruchen darf.“
    „Aber du hast Rarax doch gerade gesehen. Wer kann denn wohl besser abschätzen, ob alles mit ihm in Ordnung ist – sie oder wir?“
    „Bist du eine Heilerin?“
    „Zählt ihr Wort schon so viel für dich? Das ging ja schnell!“
    „Sarwen, wir brauchen Rarax noch, wenn wir uns auf die Suche nach Lirandil und Sandrilas begeben. Dann muss er voll im Besitz seiner Kräfte sein.“
    Sie erreichten den Platz vor dem Turm. Hunderte von Stadtbewohnern und Flüchtlingen aus den nördlichen Gebieten von Meerland hatten sich dort eingefunden. Einige der Zylopier hatten auf dem Platz sogar Zelte aufgeschlagen, in denen sie sich anscheinend wohler fühlten als in den Gebäuden von Meergond. In beides – Gebäude und Zelte – konnten sich diese Riesen ohnehin nur kriechend und auf allen vieren begeben.
    Fassungslos standen auch viele Elben, Menschen, Kleinlinge und Halblinge da und sahen hilflos mit an, wie der Turm von dem sich erhebenden Eis ins Wanken gebracht wurde.
    Daron und Sarwen glitten vom Rücken des Zentauren.
    Der obere Teil des Turms brach in diesem Moment in sich zusammen, und das Eis quoll gleichzeitig an beiden Seiten über die Stadtmauer. Längst hatten die Wächter die Wehrgänge verlassen.
    „Jetzt!“, dachte Sarwen.
    Die Zwillinge hoben die Hände. Vollkommene Schwärze füllte ihre Augen aus, ein äußeres Zeichen dafür, wie sehr sie ihre Kräfte konzentrierten.
    Sie murmelten eine Formel. Leise sprachen sie dieselben uralten Worte, und aus ihren Handflächen schossen kugelförmige blaue Lichtblasen.
    Zischend trafen diese das Eis, das von Blitzen umflorte Mauerwerk und den zrtbrechenden Turm, und für einen Moment wurde alles in so grellem Licht gehüllt, dass man nichts mehr sehen konnte. Da war nur gleißende Helligkeit, als würde man geradewegs in die Sonne blicken.
    Die Geschöpfe auf dem Platz vor dem Turm wichen erschrocken zurück. Zentauren stellten sich auf ihre hinteren Pferdebeine und stießen erschrockene, an ein Wiehern erinnernde Laute aus, und selbst die anwesenden Zylopier – gleichgültig ob sechs-oder vierarmig – gerieten in Panik.
    Doch im nächsten Moment war das magische Licht verschwunden und ebenfalls die Blitze, die gerade noch über das zerbrechende Mauerwerk
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