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Angriff der Monster

Angriff der Monster

Titel: Angriff der Monster
Autoren: Zana Fraillon
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Auge um Auge, Klaue um schreckliche Klaue. Dann war da nur noch eine kleine Spinne. Na gut, immerhin eine Spinne mit Flügeln, Reißzähnen und Klauen. Widerlich! Doch bevor sie entkommen konnte, holte Jasper schnell eine Streichholzschachtel heraus, kippte die Streichhölzer aus und stülpte die leere Schachtel über das geschrumpfte Monster. Dannschob er, noch auf dem Boden, die Schachtel wieder vorsichtig zu.
    Der Fresswetzer war gefangen.
    „Keine Spinne, keine Spinne, keine Spinne“, beschwor sich Jasper selbst und schob die Schachtel tief in die Tasche seiner Kapuzenjacke.
    Saffy und Felix fielen ihm ein. Er holte die Streichholzschachtel wieder raus, steckte sie in die andere Tasche und zog den Reißverschluss fest zu. Seine Freunde waren jetzt bestimmt sauer auf ihn.
    Jasper lächelte dem Toilettenmonster zu und tätschelte seinen schleimigen Kopf. „Gut gemacht, mein Freund. So schlimm bist du doch wirklich nicht.“
    Jasper hatte allmählich den Eindruck, dass das Toilettenmonster fast niedlich aussah. Es gluckste ihn fröhlich an und schlang ihm zärtlich einen Fangarm um die Hand.
    „Ja, o. k., lass gut sein … Wir packen dich jetzt wohl besser wieder ein.“ Jasper befreite seineHand und ließ das Monster sanft in den Sack gleiten.
    Wuff kam zu Jasper herübergehinkt und leckte ihm die Hand. Der Fresswetzer hatte ihm mit einer Klaue einen Schnitt an einem Lauf verpasst, aber abgesehen davon schien es ihm gut zu gehen.
    Jasper kniete sich neben den Hund und umarmte ihn. „Du bist ein guter Hund“, sagte er.
    Eine laute Stimme aus der Monsterhöhle brachte Jasper in die Wirklichkeit zurück.
    „Los, Jasper! Schluss mit dem Streicheln von Hunden und Monstern!“, rief einer seiner Klassenkameraden. „Vergiss nicht, wir sind hier immer noch eingesperrt!“
    Ein plötzlicher Donnerschlag ließ die gefangenen Schüler vor Schreck aufschreien. Sie waren wirklich mit den Nerven fertig.
    Jasper holte den Bolzenschneider aus seinem Beutel mit Hilfsmitteln und begann, die dicken klebrigen Fäden des Spinnennetzes durchzuschneiden. Als er damit endlich fertig war, kamen alle aus der Höhle herausgestürmt, umarmten ihn und sprinteten auf kürzestem Weg zurück zum schützenden Haus. Diese Schule schien ihnen am Ende doch gar nicht so schlecht zu gefallen.
    Jasper nahm sich vor, seine Mitschüler auf jeden Fall zu fragen, wie sie es geschafft hatten, den Hinweis richtig zu verstehen. Er hatte das Gefühl, dass ihm Saffy und Felix diesen Fehler nicht so schnell verzeihen würden.

Jasper stand starr vor Stenkas Schreibtisch. Es war schwierig einzuschätzen, wie ärgerlich sie war. Sie schrie ihn nicht an, sondern fixierte ihn nur mit einem eiskalten Blick. Sie nahm den Zeigestock in die Hand und brach ihn in der Mitte durch.
    „McPhee“, sagte sie dann, „du hast Glück, dass wir ein Gegengift gegen die Spucke von Octoglugs haben. Das ist nicht immer vorrätig. Daran hättest du denken sollen, bevor du deine Freunde zu kleinen Käfern geschrumpft hast.“
    Jasper wollte einwenden, dass schließlich nicht er es war, der sie geschrumpft hatte, aber die Wut in Stenkas Augen verriet ihm, dass es wohl am besten wäre, zu schweigen.
    Jasper war dabei gewesen, als Stenka das Gegengift verabreicht hatte. Seine Freunde schrumpfen zu sehen war schon übel genug gewesen, aber das war nichts im Vergleich dazu, wie sie wieder gewachsen waren. Und das hatten sie exakt in umgekehrter Reihenfolge getan, Stück für Stück. Aus den Winzlingen waren plötzlich normal große, aber eklig grüne, klebrige Beine nach unten gewachsen, darüber hatten sich aus einer weichen Pampe die Körper geformt, aus denen dann mit einem PLOPP die Arme und der Kopf herausgequollen waren. Schließlich hatte sich die schleimige Masse gehärtet, Konturen angenommen – und beide hatten wieder ausgesehen wie vorher.
    Abgesehen davon, dass sie immer noch voller Spucke waren und dicke Brocken davon aus ihren Lungen husteten. Jasper war sich nicht sicher, ob die Sache noch schlimmer war als damals, als sie steinerne Statuen und zurückgemorpht worden waren. Es sah weniger schmerzhaft aus, aber vielekliger. Aber egal – sie waren jetzt wieder ganz o. k., von dem gelegentlichen Husten und Niesen mal abgesehen. Felix’ Stimme war immer noch ein bisschen piepsig, aber das würde sich sicherlich bald geben.
    Stenkas schneidend kalte Stimme brachte Jasper zurück in die Gegenwart. „Diebstahl ist etwas, was wir in Monstrum House sehr ernst nehmen.
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