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Angélique - Am Hof des Königs

Angélique - Am Hof des Königs

Titel: Angélique - Am Hof des Königs
Autoren: A Golon
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bisschen dunkler«. Das Ganze hatte lange genug gedauert, dass er sie ausgiebig betrachten konnte.
    Durch die Vermittlung von Monsieur Bernard, dem Geistlichen des Armenhospitals Hôtel-Dieu, der auch »der arme Priester« genannt wurde, hatte die Königin schließlich von Bruder Fiacres Visionen erfahren.
    Am 20. Januar 1638 berichtete Monsieur Bernard der Königin in einem langen Schreiben von den Versprechen, die die Jungfrau Maria Bruder Fiacre gegeben hatte.
    »Die Freude, die ganz Frankreich bei der Nachricht von Eurem glücklichen Zustand erfüllt, verpflichtet mich dazu, Euch diese Zeilen zu senden...«
    Von diesem Tag an wollte jeder Bruder Fiacre persönlich begegnen, um die Hoffnung zu bewahren.
    Und so wurde er in den Louvre gerufen.
    Von neuer Zuversicht erfüllt und gestärkt, lauschte die schwangere Herrscherin den beruhigenden Gewissheiten des bescheidenen Augustiner-Barfüßers.
    »Ihr seid nicht der Erste, der mir diese Gnade Gottes verheißt«, hatte sie auf Latein entgegnet, »aber Ihr seid der Erste, der es mich wirklich glauben lässt.«
    Dieser leuchtende Glaube sollte das unerträgliche Warten, diese nicht nur von der Sorge um das Leben des zerbrechlichen kleinen Wesens, das sie in sich trug, sondern auch von der Ungewissheit um sein Geschlecht beherrschten neun Monate in eine Zeit belebender Freude verwandeln. Sie zweifelte nicht mehr. Ihr Kind würde lebend zur Welt kommen, und es würde ein Junge sein.
    Sogar Ludwig XIII. hatte seinen angeborenen Pessimismus bezwungen und seine Freude und sein Vertrauen in das Versprechen des Himmels kundgetan, indem er »mit größter Sorgfalt« alle notwendigen Entscheidungen traf, um den Haushalt
des künftigen Dauphins zusammenzustellen. Außerdem hatte er der Kathedrale Notre-Dame von Paris eine Garnitur Altargerät aus feuervergoldetem Silber gestiftet, welches beim Tedeum verwendet werden sollte, das am Tag der Geburt gesungen werden würde.
    Am 6. Februar 1638 brachte man der Königin »in größter Ergebenheit« den Gürtel aus Notre-Dame von Puy en Anjou in der Nähe von Saumur. Diese Wallfahrtskirche war zwar nicht so bekannt wie Notre-Dame in Puy en Velay, aber dort wurde eine bedeutende Reliquie verehrt, ein Gürtel der Jungfrau Maria, der vor Fehlgeburten schützte und den die Königin von diesem Tag an getragen hatte.
    Am 7. Februar ließ König Ludwig XIII. Bruder Fiacre und seinem Abt, Pater Jean Chrysostome, eine ordnungsgemäß von eigener Hand in Saint-Germain-en-Laye unterschriebene und von Subet gegengezeichnete Anweisung überbringen. Darin trug er den beiden auf, unverzüglich aufzubrechen und die Gebete darzubringen, die der Himmel von der Königin verlangt hatte.
    » … Und angesichts des großen Beistands, den die Gnadenvolle Jungfrau von Cotignac bereits zahlreichen Frauen bei der Bewahrung ihrer Leibesfrucht gewährt hat … erteilt der König... da er keines der ihm zur Kenntnis gebrachten Mittel auslassen möchte, um diese himmlische Gnade für seine Gemahlin, die Königin, zu erwirken … Pater Chrysostome, dem Abt des Augustinerklosters von Paris, den Auftrag, lediglich in Begleitung von Bruder Fiacre aus dem gleichen Orden zur Gnadenvollen Jungfrau nach Cotignac zu reisen.
    Dort angekommen, soll er Gott die Gelübde und Gebete Seiner Majestät darbringen und an neun aufeinanderfolgenden Tagen die heilige Messe feiern, damit es Gott in Seiner Güte gefallen möge, nach der Darbringung dieses Opfers seiner Gemahlin, der Königin, eine glückliche Nachkommenschaft zu
schenken und sie die Frucht, von der ganz Frankreich hofft, dass sie sie in ihrem Leib trage, bis zur ersehnten Niederkunft bewahren zu lassen.
    Zu diesem Behufe weist Seine Majestät Pater Hilarion, den Generalvikar besagten Ordens, an, besagtem Pater und Bruder zu erlauben, unverzüglich zu besagtem Gnadenort aufzubrechen.
    Ebenso werden alle Gouverneure und Generalleutnants Seiner Majestät in allen Provinzen und Städten, die sie auf dem Weg dorthin durchqueren müssen, angewiesen, besagte Ordensleute zu empfangen und aufzunehmen und ihnen alles zu gewähren, worum sie bitten sollten, sowie ihnen freies und sicheres Geleit in ihrem gesamten Amtsbereich zu geben und ihren Durchzug weder zu behindern noch aufzuhalten oder zuzulassen, dass dies von anderer Seite geschehe, sondern ihnen jeden Dienst und jede Hilfe zukommen zu lassen, die nötig ist .
    Verfasst in Saint-Germain-en-Laye, den 7. Februar 1638.
Gezeichnet: Ludwig
Gegengezeichnet: Sublet.
    So hatten
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