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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan
Autoren: Laura Broschat
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ihr Leben und besonders liebte sie die Kunst. Ihre gesamte Freizeit verbrachte sie in ihrem Atelier und ich fand, dass sie eine fabelhafte Künstlerin war. Ich hingegen hatte zwei linke Daumen was die Kunst betraf, aber dafür war ich eine ziemlich gute Köchin und meine Mutter sagte immer ich solle nach der Schule Chefköchin werden. Doch das war nicht wirklich mein Traumberuf. Mein Traum war es nach dem Bachillerato ein eigenes kleines Restaurant hier in Spanien zu eröffnen und dieses zu leiten. Doch man wusste ja nie, ob Träume wirklich wahr werden würden.
    ››Andy bist du das?‹‹ Die laute Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken. Wie üblich saß sie in ihrem Atelier. Schmunzelnd brachte ich die Einkäufe in die Küche und ging zu ihr. Meine Mum saß vor einer riesigen Staffelei und pinselte auf einer Leinwand herum, welche in kunterbunten Farben erstrahlte. Meine Mutter malte immer fröhliche und farbenfrohe Bilder. Sie hatte sogar einmal mich gemalt und wie ich fand hatte sie mich perfekt getroffen. Es war so als hätte ich in einen kunterbunten Spiegel geschaut. Nun hing das Bild bei uns im Treppenhaus, und ich betrachtete es jedes Mal lächelnd wenn ich daran vorbei ging. Ich verstand zwar nicht sonderlich viel von Kunst, doch ich konnte erkennen, dass es sich bei ihrem derzeitigen Kunstwerk um ein außergewöhnlich schönes Gemälde handelte. Die Farben flossen harmonisch ineinander und bildeten die verschiedensten Formen.
    ››Das Bild sieht wirklich schön aus.‹‹ Ich lehnte meinen Kopf an den Türrahmen und musterte meine Mutter, welche sich grinsend zu mir herum drehte.
    ››Findest du wirklich?‹‹ Ich musste mir mein aufsteigendes Lachen verkneifen als ich in ihr Gesicht sah, denn wie üblich war sie über und über mit Farbe bekleckert. Selbst ihre Klamotten wiesen zahlreiche Sprenkel auf.
    ››Ja es ist sehr schön, wie alle deine Bilder.‹‹
    ››Ich danke dir mein Schatz. Hast du alles bekommen was auf der Liste stand?‹‹
    ››Ja, ich fange gleich mal an zu kochen. Male du nur ruhig weiter.‹‹ Meine Mutter strich sich eine lange schwarze Strähne hinters Ohr und dabei landete eine große Ladung blauer Farbe in ihren Haaren, doch das schien sie kein bisschen zu stören. Sie legte keinen besonders großen Wert auf ihr Äußeres und trotzdem sah sie immer bildschön aus, wie ich fand.
    ››Bist du sicher?‹‹ Sie bedachte mich mit einem misstrauischen Blick und wollte sich schon erheben, doch ich winkte schnell ab.
    ››Klar ich mach das doch gerne. Viel Spaß.‹‹ Lächelnd drehte ich mich auf dem Ansatz herum und ging wieder in die Küche. Meine Mum war wirklich etwas Besonderes, doch ich fand das gut so. Ich liebte sie genauso wie sie war, obwohl wir uns in so vielen Dingen kein bisschen ähnelten.
    Sie hatte hüftlange rabenschwarze Haare, braun gebrannte Haut und eisblaue Augen. Außerdem war sie super schlank und sportlich. Ich hingegen hatte schulterlange abgestufte hellblonde Haare, war ziemlich blass – obwohl ich mich jeden Tag draußen in der prallen Sonne aufhielt – und hatte hellgrüne Augen. Außerdem war ich zwar dünn, aber ich fand meine Hüfte viel zu breit und Sport war rein gar nichts für mich. Mein Motto war: Sport ist Mord. Und dementsprechend gut war auch meine Kondition.
    Ich fragte mich immer wieder, woher ich mein Aussehen hatte, doch jedes Mal wenn ich meine Mum darauf ansprach wich sie mir aus. Wahrscheinlich sah ich einfach aus wie mein Vater, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte und von dem ich rein gar nichts wusste. Mum umging das Thema Dad immer sehr geschickt und ich hatte es mir abgewöhnt nach ihm zu fragen. Ich wusste sowieso, dass ich keine Antwort bekommen würde. Ich vermutete, dass er einfach abgehauen war, als ich noch ganz klein gewesen war und ihr damit das Herz gebrochen hatte. Und deshalb hasste sie ihn auch so. Doch ich konnte es natürlich nur vermuten. Vielleicht war er ja auch tot und sie wollte nicht darüber sprechen wieso…
    Zum Mittag bereitete ich für uns einen italienischen Nudelauflauf zu und danach spazierte ich - mit einem dicken Roman, einem Handtuch und Sonnenmilch bewaffnet – nach draußen zum weißen Standstrand, der sich direkt vor unserer Haustür befand.
    Doch leider war ich heute nicht allein in meiner privaten Bucht, denn eine weitere Person lag einige Meter entfernt auf ihrem Handtuch und sonnte sich. Die Person war eindeutig männlich und schien ein wenig zu
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