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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition)
Autoren: Rene Fried
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sich dann selbst an den Zauberer: „Bist du dir sicher, dass du auf der Suche nach dem Vanyanar alleine zurechtkommst?“
    „Ganz sicher! Jindo wird sich mit Sicherheit nicht direkt in der großen Schneestadt aufhalten. Ich gehe eher davon aus, dass er irgendwo abgeschieden in der Gegend der eisigen Wälder lebt. Doch auch wenn ich es für angemessener halte, ihn nicht durch unsere gesamte Gegenwart zu beirren, so möchte ich dich doch bitten mich zu begleiten, Jesta.“
    Und nichts war ihm lieber als das. Seit der Zauberer ihm vom letzten Angehörigen des Kreises erzählt hatte, hatte er gehofft, dass er ihn bei der Suche begleiten durfte.
    „Dann möchte ich ebenfalls mitkommen!“
    Überrascht sah der Zauberer in das entschlossene Gesicht des Talanimädchens. „Du? Nun ja, warum eigentlich nicht? Aber was ist mit dem Molbar? Auch wenn er sich in den kalten Regionen Brahns sicherlich wohlfühlen würde, so habe ich doch bedenken ihn mit auf die lange Fahrt über die Meere zu nehmen, Leeni.“
    „Die habe ich auch. Aber ich hatte sowieso vor, euch alleine zu begleiten. Endlich bietet sich mir die Gelegenheit, mehr von der Welt zu sehen! Schon als ich ein kleines - also vielmehr ein sehr kleines Mädchen war, träume ich davon mehr zu sehen als nur mein Dorf und die dunklen Stollen des Gebirges. Bitte, bitte nehmt mich mit, Candol!“
    Der Zauberer nickte lachend. „Gut, dann soll sich dein Traum erfüllen. Du wirst uns begleiten.“
    „Au fein!“, rief Leeni glücklich. „Vielen Dank!“
    „Aber wie sollen wir alle nach Panjan kommen?“, fragte Jesta, denn ihm war nicht entgangen, dass sie mittlerweile zu viele waren, als das Lago und Nevur sie alle aufnehmen konnten. „Ich meine, Leeni wird sich bis zum Molgebirge sicherlich von Bulk tragen lassen, aber was ist mit euch und Renyan?“
    „Auch dafür habe ich bereits eine Lösung, mein Freund“, antwortete der Zauberer geheimnisvoll. „Renyan und ich werden den Trupp schon nicht aufhalten, dessen kannst du dir sicher sein.“

Sonnenlicht und Mondschein

    Die See lag ruhig vor ihnen, als Renyan zusammen mit dem Obersten der weißen Wölfe in dem kleinen Boot nach Asmadar ruderte. Im Osten tauchten die Strahlen der Morgensonne den Himmel in ein überwältigendes Farbenmeer aus Violett und Rot. Doch auch die Insel selbst wirkte auf Renyan weit friedlicher und unbedrohlicher als er es noch bei seiner ersten Überfahrt empfunden hatte. Der dunkle Wolkenteppich war vorbeigezogen und nun erstrahlten die Felsspitzen wieder im Licht der aufgehenden Sonne.
    Sein Begleiter schien jedoch recht unbeeindruckt von dem Anblick, der sich ihnen bot, und starrte unbehaglich auf den Wellengang vor ihnen.
    „Hab Dank für alles was du für uns getan hast“, sagte Renyan, nachdem er das Boot soweit über den Sand gezogen hatte, dass Ziron sicher hinausspringen konnte.
    „Und gleichzeitig muss ich dir danken“, erwiderte der Wolf. „Durch dich habe ich erkannt, dass nicht alle Menschen so schlecht sind, wie ich einst dachte. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute. Mögest du denjenigen finden der Schuld an dem trägt, was dir jahrelang auferlegt wurde! Solltest du jemals wieder meine oder die Hilfe der weißen Wölfe brauchen, so sende uns den weißen Raben mit Botschaft. Leb wohl, Renyan!“ Dann sprang er auch schon die ersten Hügel hinauf und war bald darauf nicht mehr zu sehen.
    „Leb wohl König der Wölfe“, rief Renyan ihm hinterher. „Möge das Licht deines Horns nie erlöschen!“
    Noch eine Weile stand Renyan am Strand und sah nachdenklich vor sich auf die schroffe Felslandschaft. So viel war geschehen in den letzten Tagen. Dinge, die er nie für möglich gehalten hätte. Dass Crydeol und er jemals ein klärendes Gespräch führen würden, hatte er gehofft, doch hätte er nie daran gedacht, dass dies auf so merkwürdige Weise geschehen würde. Jetzt endlich konnte er sich zusammen mit Crydeol auf die Suche nach Tenyon begeben, nach all den langen Jahren. Voller Zuversicht zog er das Boot wieder ins Wasser, nahm das Paddel in die Hände und ruderte zurück.

    Währenddessen hatten der Zauberer und die anderen alles zusammengepackt, was sie für die lange Reise benötigten. Zwei kleine Körbe und drei Kisten hatte Jesta aus dem Haus getragen und so wie Candol es ihm gesagt hatte, mitten auf die Lichtung gestellt. Kopfschüttelnd und mit schmerzendem Rücken blickte er vor sich auf den entstandenen Gepäckhaufen.
    „Seid ihr sicher“, fragte
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