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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition)
Autoren: Rene Fried
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Donnerwetter!“
    Durch die Drohung des Zauberers eingeschüchtert, begannen Grumbas Augen plötzlich zu zittern und dann platzte es auch schon aus ihm heraus: „Knubber! Das war alles Knubbers Idee!“
    „Was?“, erwiderte der empört. „Ich glaub es hackt! Du wolltest doch unbedingt zu den Kratzbüschen, um dort alle Knibbelnüsse zu pflücken!“
    „Ach, und wer hatte die Idee, den ganzen Wagen mit den Nüssen zu beladen? Du!“
    Jetzt bekamen sich die beiden ordentlich in die Haare und balgten sich vor den Füßen des Zauberers.
    „Wollt ihr wohl aufhören!“, rief Candol und zog die Streithähne auseinander. „Wer von euch beiden Schuld hat, interessiert mich nicht! Ich hatte euch doch verboten, den Wagen für eure Dummheiten zu gebrauchen. Verstecken solltet ihr ihn und nichts weiter!“
    „Wir machen es auch bestimmt nie wieder, Candol! Ganz bestimmt nicht“, entschuldigte sich Knubber und gab Grumba gleich darauf einen ordentlichen Tritt in die Seite.
    „Na warte“, rief der, „jetzt gibt’s Saures!“
    „Ach ja? Na das wollen wir doch mal sehen!“, lachte Knubber und verschwand, gefolgt von Grumba, in den Büschen.
    „Woggels!“, fluchte Candol und sah ihnen verdrießlich nach. Dann lief er um den Wagen herum und betrachtete kritisch jede Stelle.
    „Die Löcher jetzt noch zu flicken würde zu lange dauern. Hoffen wir einfach mal, dass es nicht regnen wird.“
    Schließlich ging er zu Crydeol, der die Vorstellung der Woggels immer noch nicht verdaut hatte.
    „Es ist mir äußerst unangenehm, dass sich meine kleinen Freunde so unmöglich verhalten haben, General.“
    „Schon in Ordnung, Candol. Das Wichtigste ist doch, dass der Wagen immer noch fahrtauglich ist, nicht wahr?“
    Der Zauberer nickte zögernd und wies Jesta an, die Kisten im Inneren des Wagens zu verstauen. Crydeol half ihm dabei, und als sie fertig waren, führte er Lago zu dem Wagen und legte dem Pferd das Geschirr an.
    „Na das hätte mir ja auch schon früher einfallen können“, lachte Jesta. „Ich hatte schon insgeheim befürchtet, Candol würde vorschlagen, das wir Nevur vor den Wagen spannen sollen.“
    „Das wird nicht nötig sein“, antwortete der Zauberer. „Der Wagen ist aus dem Holz einer Wimmerweide gebaut worden und somit nicht nur äußerst robust, sondern auch federleicht! Die Woggel haben ihn für mich gebaut und sollten ihn in den Wäldern verstecken, solange ich ihn nicht benötige.“
    „Warum sollten sie ihn verstecken?“, fragte Jesta. „Hier vor eurem Haus ist doch genug Platz.“
    „Sie sollten ihn ja auch nicht aus Platzmangel in den Wäldern verstecken, sondern um ihn vor anderen zu verbergen. Stell dir nur mal vor, jemanden würde es tatsächlich gelingen, bis zur Lichtung vorzudringen – wenn dieser jemand herausfinden würde, aus welchem Holz der Wagen gebaut ist und welche Eigenschaften das Holz besitzt und sich dieses dann herumsprechen würde – nicht auszudenken, was die Folge dessen wäre! Mit ihren Äxten und Sägen würden sie in den Wald einmarschieren, um alle Wimmerweiden zu fällen! Und eben das möchte ich vermeiden, Jesta.“
    „Doch verübeln könnte ich es ihnen nicht“, sagte Crydeol nachdenklich. „Man könnte aus diesem Holz ein Stadttor fertigen, das allen feindlichen Angriffen trotzen würde! Warum also nicht ein paar Bäume fällen?“
    „Das wäre natürlich selbst für mich nachvollziehbar, Crydeol. Doch die Wimmerweiden wachsen nicht wie Pilze aus dem Boden. Hier in den Wäldern gibt es vielleicht noch zwanzig Stück, und leider kann man sie auch nicht einfach so pflanzen. Denn so wertvoll ihr Holz auch sein mag – der Baum an sich trägt keine Früchte. Er gibt nichts her, woraus sich eine neue Saat entwickeln könnte, das ist leider der große Nachteil. Und wenn alle Wimmerweiden aus diesem Wald verschwinden, würde man vermutlich nie wieder eine erblicken.“
    Jesta konnte sich nicht helfen. So glaubwürdig er die Geschichte des Zauberers auch fand, so hatte er doch einen gewissen Widerspruch in seinen Worten erkannt.
    „Also so dankbar ich auch über diesen Wagen bin, Candol, aber so ganz nachvollziehen kann ich eure Worte dann doch nicht. Wenn diese Bäume doch so selten sind, wie ihr sagt, warum habt ihr dann einen gefällt?“
    „Weder habe ich dies getan noch hätte ich jemals mit dem Gedanken gespielt dies zu tun, Jesta! Dieser Baum wurde das Opfer der immer häufiger auftretenden Naturgewalten, irgendwo im Nordosten des Waldes. Vermutlich ein
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