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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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Fleisch, Brot und Käse. An den Wänden hingen Blumen, die im Licht, das durch das offene Fenster hereinfiel, hübsch bunt und fröhlich aussahen.
    Außerdem war ein Pergament auf dem Tisch ausgebreitet, ein Tintenfass stand daneben, und zwei bereits angespitzte Schreibfedern lagen bereit. Es handelte sich um eine Kopie des Aufgebotes, und sobald Cythera unterschrieben hätte, würde sich Croys Leben für immer verändern. Sie musste nur näher treten, die Feder ergreifen und …
    Unten im Schankraum ertönte ein Ruf, und Croy zuckte zusammen. Nur ein Mann, der lautstark ein Ale bestellte. Der eine Treppe tiefer liegende Schankraum war voll mit trinkenden und spielenden Männern. Sie veranstalteten viel mehr Lärm, als Croy erwartet hatte. Dieses Zimmer hatte ohne Fehl und Tadel sein sollen, dieses Zimmer, in dem alle seine Träume wahr würden. Er hatte gewollt, dass alles … ohne Fehl und Tadel war.
    »Glaubst du, ihr gefällt das Zimmer?«, erkundigte er sich. »Das war alles, was so kurzfristig zu mieten war.«
    »Ich glaube, sie wird so damit beschäftigt sein, dir in die Augen zu blicken, dass sie vergisst, in welchem Land sie sich befindet.« Malden griff nach Croys Arm und zog einen Lederärmel, der sich verschoben hatte, wieder glatt. »Und wisch dir die Stirn ab!«, riet er ihm und reichte ihm ein Tuch.
    Croy verzog das Gesicht und tupfte sich den Schweiß ab.
    »Ah«, rief Malden, »ich höre die Kutsche!«
    Croy blieb schier das Herz stehen. Er stürmte zum Fenster und starrte hinaus, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Cythera einen Fuß in den Schlamm der Straße setzte.
    Der Diener der Mietkutsche stieß einen entsetzten Schrei aus und eilte, um ihr zur Hand zu gehen, aber sie hatte nicht auf ihn gewartet. Manchmal konnte sie sehr eigensinnig sein, und sie würde einigen Unterricht benötigen, bevor man sie am Königshof vorstellen konnte, aber …
    … aber sie war schön. Vor allem an diesem Tag.
    Ihr Gewand war aus Samt geschneidert; es war das schönste, das er je an ihr gesehen hatte. Ihr dunkles Haar war zu dicken Zöpfen geflochten, die man mit Glöckchen geschmückt hatte. Ihre Haut war hell, ihre hohen Wangenknochen zeigten einen Anflug von Röte. Eine tätowierte Schlingpflanze wand sich um ihren Unterarm. Während Croy zusah, erblühte sie zu einem prächtigen Blauregen. Allerdings handelte es sich um keine Tätowierung, wie er nur zu genau wusste, sondern um das Anzeichen für etwas weitaus Unheilvolleres als Schmuck. Es war ihr Fluch – vielleicht auch ihr Segen –, dass ihre Haut Magie aufzusaugen vermochte. Flüche oder finstere Zauber, die sich gegen sie richteten, verfestigten sich auf ihrem Körper zu gemalten Schlingpflanzen und Blumen, Blüten, die sich in einem fort bewegten. Einst waren diese lebendigen Blumen wie Ketten gewesen, die sie an ihren toten Vater gefesselt hatten, den gefürchteten Zauberer Hazoth. Croy hatte den Zauberer in seine Schranken gewiesen – mit Maldens Hilfe natürlich, niemals würde er vergessen, welchen Dank er dem Dieb schuldete – und Cythera aus dieser Sklaverei befreit. Dankbar hatte sie eingewilligt, ihn zu heiraten und glücklich zu machen. Aber nun schienen die aufgemalten Pflanzen ihre zerbrechliche Schönheit nur zu unterstreichen, gleichgültig, wie sie entstanden waren.
    Cythera betrat die Schenke und veranlasste die Gäste zu allerlei Bemerkungen. Sie rief ihnen offenbar Scherzworte zu, denn Croy hörte die Männer lachen. Dann hallten ihre Schritte auf der Treppe.
    Die Tür öffnete sich, und ein Junge führte sie in den gemieteten Raum, wo Croy und Malden auf sie warteten.
    Sie schenkte beiden Männern ein Lächeln und ließ sich die Hand küssen.
    Croy wollte etwas sagen, verzog dann aber gequält das Gesicht, als er einen Mann im Schankraum verkünden hörte, er müsse sich auf der Stelle übergeben.
    Malden schnippte mit den Fingern. »Junge, schließ die Tür! Uns stört der Lärm.« Der Diener beeilte sich zu gehorchen.
    Croy öffnete erneut den Mund, um etwas zu sagen, und entdeckte, dass er es nicht konnte. Seine Zunge wollte sich nicht bewegen.
    Einen Augenblick lang sahen sie sich bloß an. Croy versuchte zu lächeln und fühlte, wie seine Lippen zitterten, also presste er sie kräftig zusammen, damit sie zur Ruhe kamen. Damit verzog er den Mund aber bloß zu einem schmalen, grimmigen Strich, als befürchte er das Schlimmste.
    Cytheras Miene verriet Bestürzung.
    »Ein liebes Wort, Croy!«, flehte sie. Sie griff
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