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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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Täter unerkannt, wenn man es richtig anstellte. Aber Doral kannte nun Maldens Gesicht. Falls der Kaufmann bereit war, ein paar Münzen springen zu lassen, fiele es ihm nicht schwer, Maldens Namen in Erfahrung zu bringen. Malden machte sich Feinde, Feinde, die wussten, wo er zu finden war.
    Tief in Gedanken versunken, ging er an den alten Männern vorbei und öffnete eine Falltür inmitten der Trümmer. Er stieg eine kurze Treppe hinunter, schob einen Vorhang zur Seite und betrat einen warmen, hellen Raum. Der Lärm überwältigte ihn, denn er stolperte mitten in ein Würfelspiel hinein. Die Spieler sammelten ihr Geld ein und traten zurück, um ihn vorbeizulassen; einige von ihnen berührten grüßend ihre Kapuzen. Der neue Leibwächter des Gildenmeisters, ein Schwertkämpfer in rotem Leder namens Tyburn, begrüßte ihn herzlich, ebenso die beiden Huren, die ihm Gesellschaft leisteten. Malden, der in einem Bordell aufgewachsen war, kannte die Mädchen gut und verneigte sich genauso tief vor ihnen, wie er es vor den Damen der Gesellschaft getan hätte. Sie kicherten und blinzelten ihm zu.
    Wie immer war der Zwerg Slag in seiner Werkstatt in einer Zimmerecke emsig beschäftigt. Anscheinend stellte er gerade einen Haken her und bog Eisenstangen zurecht. Sein schwarzer Haarschopf glänzte fettig vom Schweiß, und er fluchte lautstark, während er das Metall bearbeitete.
    »Ich schulde dir etwas«, sagte Malden. »Die Wurfpfeile, die du mir gemacht hast, übertrafen meine kühnsten Erwartungen.«
    »Das sollten sie auch. Ich habe sie selbst ausgewogen.« Der Zwerg starrte mit wildem Blick zu Malden auf. »Du schuldest mir nichts, du lästiger Dreckskerl. Du hast schließlich dafür bezahlt, oder nicht?«
    »Das habe ich wohl«, gab Malden zu und lachte.
    »Verdammt, dann lass mich gefälligst in Ruhe, damit ich hier vorankomme«, knurrte der Zwerg und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab.
    Schulterzuckend trat Malden auf die massive Tür an der gegenüberliegenden Wand zu, die in Cutbills Arbeitszimmer führte. Er klopfte so oft wie erforderlich, bevor er sie öffnete. Als er eintrat, berührte kalter Stahl seine Kehle.
    An dieses Gefühl hatte er sich nie gewöhnen können, obwohl er das Metall beileibe nicht zum ersten Mal verspürte. Er regte keinen Muskel, bis der Besitzer des Messers die Waffe wegnahm und hinter einem Wandbehang verschwand, bevor Malden sein Gesicht erkennen konnte.
    Seufzend betrat der Dieb das Arbeitszimmer. Es war großzügig mit einem schweren Holztisch und einer munter glühenden Kohlenpfanne ausgestattet, die für ausreichende Wärme sorgte. Kostbare Wandteppiche, deren Goldfäden das Licht auffingen, bedeckten die Wände.
    Cutbill saß jedoch in der kältesten Ecke des Raumes an einem Pult, auf dem ein gewaltiges ledergebundenes Kontobuch ruhte. Mit einer Feder schrieb er Einträge nieder. Auf den ersten Blick machte der Gildenmeister der Diebe einen unscheinbaren Eindruck. Er war ein kleiner, dünner Mann mit spärlichem Haarwuchs, dunklen Knopfaugen und einer langen Nase. Bei Maldens Eintreten blickte er nicht auf.
    Der Dieb legte den Geldbeutel auf einen Tisch und lehnte sich dagegen. Es war eine lange Nacht gewesen, und er sehnte sich nach seinem Bett, aber er musste noch Bericht erstatten. Cutbill war ein Pedant, und alles hatte ganz genau in bestimmter Reihenfolge zu geschehen. Einst hatte sich Malden an solch kleinlichem Verhalten gestört, aber seit er für den Gildenmeister arbeitete, hatte er gelernt, wie wichtig Einzelheiten waren. Cutbills Geschäfte umfassten einen weiten Bereich, und ein Mann allein konnte kaum die Übersicht über alle Zahlen behalten, nicht einmal ein Mann mit Cutbills überragendem Ordnungssinn. Ein winziger Fehler konnte die ganze Organisation an den Galgen bringen. Also hatte Malden gelernt, Cutbills sture Aufmerksamkeit für Kleinigkeiten zu billigen und sogar zu schätzen. Selbst wenn er so müde war, dass ihm Sterne vor den Augen tanzten.
    »Wie ich sehe, warst du erfolgreich«, sagte Cutbill. Er machte einen weiteren Eintrag in sein Buch, blätterte einige Seiten zurück und prüfte eine Zahl.
    Malden stellte nicht infrage, wie Cutbill so etwas wissen konnte, ohne seinen Bericht gehört zu haben. Cutbill verfügte über die besondere Fähigkeit, seinem Gesprächspartner stets drei Schritte voraus zu sein. »Ein neuer Kunde und drei neue Rekruten.«
    »Hm.« Der Gildenmeister klang irgendwie belustigt. Allerdings war das schwer festzustellen – er
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