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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5
Autoren: H. J. Alpers
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‚nickte’. „Das ist der Grund dafür, daß es uns sehr interessierte zu erfahren, warum unsere Erbfeinde derartige Anstrengungen unternommen hatten, um einen unbedeutenden Außenzeitler zu töten. Duncan hat es nur einem phantastischen Glücksfall zu verdanken, daß er diese Begegnung überlebte. In der Fyalsorn-Zeitlinie hat er ein weiteres Mal sein Glück bewiesen, und noch einmal, als er rein zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, als Sie auf dem Mond abgestürzt sind. Ihm hat es nicht gereicht, irgendeine Dame in Not zu retten. Er mußte über die eine – die absolute einzige, bedenken Sie das – stolpern, die uns direkt zu der Zeitlinie führen konnte, die den Teleportationsgenerator erfunden hatte, also zu der Linie, die wir am meisten von allen gesucht hatten!“
    Dal machte eine Pause, um Luft zu schnappen. Ich wollte etwas sagen und machte meinen Mund auf, schloß ihn aber wieder. Ich ließ die Ereignisse der letzten vier Jahre in meinen Gedanken an mir vorüberziehen. Dal hatte recht. Wenn ich sie nicht selbst erlebt hätte, würde ich sie nie und nimmer glauben.
    „Was ich versuche, Ihnen zu sagen, Felira Transtas …“ sprach Dal weiter, „Duncans Zukunft ist vorausbestimmt bis zu jenem Tag, an dem ihm das gelingt, was eines Tages der Grund sein wird, daß ein Dalgiri-Mordkommando ausgeschickt wird, um ihn zu töten. Aus diesem Grunde weiß ich, daß sein Schicksal mit Talador verknüpft ist. Wenn die Flotte Syllsin verläßt, wird Duncan mit ihr weggehen. Ihm bleibt keine Wahl.
    Es tut mir für euch beide leid, aber ihr müßt euch darüber im klaren sein, daß das Schicksal nicht immer freundlich zu denen ist, die es sich als seine Werkzeuge auserkoren hat.“
     
    Die Spannung in dem Raum war gestiegen, bis man sie fast mit Händen greifen konnte. Dal spürte, daß die Positionen sich verhärteten und schon bald kein Rückzug mehr aus ihnen möglich war, und er änderte abrupt seine Taktik. In dem einen Augenblick hatte er ein rotes Gesicht und konnte sein zu Recht berühmtes Temperament kaum unter Kontrolle bringen; im nächsten war er völlig ruhig und lächelte von einem Ohr zum anderen.
    „Sehen Sie, selbst wenn ich nicht recht habe, können Sie doch zumindest noch bleiben, bis der Tag herum ist. Was meinen Sie dazu, Felira? Ich brauche Duncans Hilfe, damit wir dieses Desaster mit Hral Ssaroth bereinigen können. Sie können es doch sicher noch bis zum Abend abwarten, bis Sie Ihren Vater wiedersehen.“
    Dal täuschte keinen von uns beiden. Er hoffte offensichtlich, daß ich meine Meinung ändern und nicht auf Syllsin bleiben würde oder daß zumindest Felira es sich anders überlegen würde. Ich bemerkte, daß Felira zögerte, und wollte Dal gerade sagen, was er mit seinem Angebot machen könnte, als sie seinem Vorschlag großzügig zustimmte. Danach senkte sich wieder Ruhe über den Konferenzraum, die auch während des Essens anhielt. Qoth Eyb, der Leiter der Sicherheitspolizei auf der Isvall, erschien während der Mahlzeit mit einem Bericht über die Resultate der Durchsuchung von Ssaroths Quartier und der leiblichen Überreste.
    Eyb hatte Ssaroths Leiche einer vollen Mikro-Untersuchung unterzogen, und mit dieser Prozedur wurde schnell ein Gerät entdeckt, das sich als ein durch Nerven aktiviertes Aufzeichnungs- und Funkgerät entpuppte. Es war chirurgisch direkt hinter Ssaroths Trommelfell eingepflanzt worden und in der Lage, jedes Geräusch aufzunehmen, das sein Träger hören konnte. Es war nicht größer als ein Stecknadelkopf.
    Außerdem erwies es sich als großer Glücksfall für unsere Seite.
    „Als wir endlich den Sicherheitscode des verdammten Dings geknackt hatten“, führte Eyb seinen Bericht weiter, „entdeckten wir, daß Ssaroth damit ein detailliertes Logbuch seiner Aktivitäten festgehalten hat, fast so etwas wie ein Tagebuch.“
    Darauf folgte die erste Sensation.
    Es hatte den Anschein, als sei Ssaroth, wie das Dalgiri-Mordkommando vor ihm, ein Besucher aus einer anderen Zeit gewesen. Seine Aufgabe war es gewesen, die Dalgiri aus der Gegenwart zu dem Syllsin/Veck-Zeitlinienpaar zu führen. Daraus ließ sich der logische Schluß ziehen, daß die Dalgiri der Zukunft ihren früheren Artgenossen einen Vorteil gegenüber den Taladoranern verschaffen wollten, was den Teleportationsgenerator betraf. Dieser logische Schluß erwies sich als falsch. Aus Ssaroths Tagebuch ließ sich deutlich entnehmen, daß es für ihn eine ebenso große Überraschung gewesen war,
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