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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5
Autoren: H. J. Alpers
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daß es dann und wann in den Büschen raschelt. Wer das auch sein mag, ihr Handwerk verstehen sie.“
    „Duncan.“
    „Ja?“ antwortete ich und richtete meinen Blick wieder auf Felira.
    „Ich liebe dich.“
    „Ich liebe dich auch.“
    „Macht euch bereit“, sagte Jouniel und spannte sich an. „Ich glaube, sie haben uns gefunden. Da kommen sie …“
    „… bei den viereckigen Göttern von Lashua!“
    Die Welt drehte sich vor meinen Augen, als ein volles Dutzend grüngekleideter Gestalten aus dem Unterholz auftauchte und mit sicheren Schritten auf uns zukam. Ich schaffte es gerade noch, zu ihrer Begrüßung aufzustehen.
    Es waren taladoranische Marineinfanteristen.
     
18
     
    Der Unteroffizier, der die Gruppe führte, ging vorsichtig auf uns zu und sah mich an, als sei ich ein sprungbereiter Tiger. „Sind Sie Duncan MacElroy?“
    „Der bin ich“, sagte ich. Ich tat mein Bestes, um ein idiotisches Grinsen zu unterdrücken, aber ich glaube nicht, daß mir das gelang. Ehrlich gesagt war ich so froh, sie zu sehen, daß ich sie alle hätte küssen können.
    „Akademieangehörige Soufilcar Jouniel?“ fragte der Soldat in zweifelndem Ton. Seine Augen zuckten zwischen Jouniel und Felira hin und her. Ich brauchte eine Sekunde, bis mir klar wurde, was ihn beunruhigte. Jouniels Maskierung hatte die Strapazen des Marsches bemerkenswert gut überstanden. Für den Uneingeweihten sah es so aus, als sei ich von zwei Syllsintaag-Damen begleitet.
    „Hier, Zenturion“, sagte Jouniel. „Was tun Sie hier? Die Flotte sollte auf dem Mond bleiben, bis ich sie rufe.“
    Der Zenturion zuckte die Achseln, jedoch mit einer weit ausdrucksvolleren Geste als ihre Entsprechung bei mir zu Hause. „Diejenigen, die die Befehle erteilen, erklären unbedeutenden Fußsoldaten wie mir nicht ihre Motive, Akademieangehörige. Es hat sich herumgesprochen, daß wir einen Funkspruch von den lokalen Kasperlköpfen an ihre Spießgesellen in der nächsten Zeitlinie abgefangen haben, in dem sie um Hilfe gerufen haben. Kommandant Corst hat den Befehl erteilt, ihre Flotte anzugreifen, sobald sie von unseren Detektoren erfaßt wird. Das war vor zwei Tagen.
    Jerrap , das war ein Kampf! Wir haben uns auf sie gestürzt wie ein Jagd- Tork bei uns in der Heimat. Wir haben sie in Plasma verwandelt.“
    „Irgendwelche Verluste auf unserer Seite?“
    „Einige Opfer auf der Kreshni wegen eines knappen Fehlschusses. Bei der Stadt Ool einige Schäden in der Rumpfpanzerung, aber nichts, was ernst genug wäre, um uns davon abzuhalten, heute abend in Richtung Heimat zu starten. Mir wird es besser gehen, wenn wir diese gottverdammte Zeitlinie hinter uns gelassen haben und in die Zivilisation zurückgekehrt sind.“
    „Was wissen Sie über die Eingeborenen, Zenturion?“ fragte Felira. „Sind viele umgekommen?“
    „Sie müssen Lady Felira Transtas sein.“
    „Ja. Haben Sie Nachricht über meinen Vater?“
    „Kommandant Corst hat allen Suchmannschaften eine Botschaft mitgegeben, Milady. Ihr Vater ist in Sicherheit, und die Evakuierung von Rossa-Heim hat begonnen. In der Festung hat es kaum Verluste gegeben.“
    „Haben Sie sich um Transportmöglichkeiten gekümmert, Zenturion?“ fragte Jouniel.
    „Ja, Ma’am. Die Fähre ist unterwegs und holt uns ab.“
     
    Die Fähre war ein Truppentransporter für hundert Personen. Die meisten der Infanteristen rollten sich auf den Sitzen zusammen und schliefen ein, sobald wir an Bord gekommen waren. Jouniel entschuldigte sich und ging nach vorne, um über Funk mit dem Flaggschiff zu sprechen. Das ließ Felira und mich allein zurück auf unserer kleinen Insel von leeren Sitzen neben einem der wenigen Fenster in dem schachtelähnlichen Flugfahrzeug. Wir lehnten uns vor, drückten unsere Nasen gegen das Plastikmaterial und sahen hinunter, wo die Meilen, die wir so mühsam hinter uns gebracht hatten, mühelos vorbeiglitten.
    „Wir müssen eine Entscheidung treffen“, flüsterte ich ihr zu und hielt sie fest im Arm.
    „Entscheidung?“ In ihrer Stimme schwang ein Hauch von Tränen mit.
    „Kommst du mit der Flotte zurück nach Talador?“
    Sie zögerte eine lange Zeit und musterte mein Gesicht. Ich kannte die Antwort schon, bevor sie sie aussprach. Vielleicht hatte ich sie die ganze Zeit schon gekannt und mich geweigert, das zuzugeben.
    „Es tut mir leid. Ich bin dafür verantwortlich, daß eure Flotte hierhergebracht wurde. Ich bin dafür verantwortlich, daß mein Vater dazu überredet wurde, euch zu unterstützen.
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