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Analog 08

Analog 08

Titel: Analog 08
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Flüssigkeit. Dann mußten wir wieder laufen – an Bänken von akkordeonähnlich angeordneten Metallscheiben: Heizungselemente irgendwelcher Art. Endlich erreichten wir den Fuß eines der großen Türme für den Ionenaustausch.
    Während der ganzen Zeit war das Geräusch der Pumpen ständig lauter geworden, und nun war es ohrenbetäubend.
    „Warten Sie hier“, brüllte Mark über den Lärm hinweg. Er begann eine geschützte Leiter am Rand des Turms hochzuklettern.
    Doris sah mich an, während wir warteten, und versuchte nicht, in dem Getöse zu sprechen. Ich nahm ihre Hand und drückte sie sanft und versuchte meine Version eines vertrauenerweckenden Lächelns.
    „Das sind sie“, rief Mark, der wie ein Raumfahrer an den Sprossen herabglitt. Er zeigte uns zwei Geräte, die wie Kugelschreiber aussahen und an einem Ende Skalen zum Ablesen trugen. „Die beste Stelle für eine Überprüfung wäre direkt am Verteiler des Pumpenansaugstutzens. Wir sollten uns wohl besser einen Ohrenschutz besorgen.“
    Einige hundert Meter gingen wir an dem Brennofen und der Ultraschallanlage vorbei durch einen Lärm, den man körperlich spüren konnte. Mark holte einige Paar Ohrenstöpsel aus einem Behälter an der Wand. „Hier“, sagte er und legte Metallringe um unseren Hals. „Das sind Kehlkopfmikros, damit wir uns unterhalten können.“
    Die Ohrenstöpsel schnitten den größten Teil des Lärms ab, aber man konnte noch immer die Kraft dieser Pumpen spüren. „Alles in Ordnung?“ fragte Mark in meinem Kopf. Wir nickten beide.
    Er führte uns eine Metalltreppe hoch auf einen Gang, der an der Seite einer drei Stockwerke hohen Maschine verlief, die wie eine der Pumpen aussah. Nach fünfzig Metern erreichten wir die Seite der Pumpe, auf der der Einsaugstutzen lag. Eine Leitung von zehn Metern Durchmesser verlief hier ein Stück gerade und senkte sich dann abrupt nach unten durch eine Öffnung im Boden der Plattform. Der Gang verlief eine kurze Strecke auf dieser Leitung.
    „Eigentlich könnten wir es gleich hier versuchen“, sagte Mark. Er begann, mit einem der Strahlungsmeßgeräte zu hantieren.
    Ich hörte ein Knistern in meinem Kopf. „Tut mir leid“, sagte Mark. „Der Sender fängt etwas Statik von dem Ding hier auf.“
    Ich sah über seine Schulter auf das Anzeigegerät, das er in der Hand hielt. „Nichts“, sagte er. „Nein, Augenblick mal … Hier gibt es leichte Gammastrahlung …“ Die Nadel zuckte kurz auf und senkte sich dann wieder. „Ich möchte gern wissen …“
    Dann sprang die Nadel plötzlich wieder und preßte sich an das hintere Ende der Skala. „O mein Gott“, sagte Mark in meinem Kopf. Er drehte an einem kleinen Knopf. Die Nadel blieb, wo sie war. „Diese Leitung wimmelt von Gammastrahlen!“
     
    Mark führte uns auf dem kürzesten Weg zurück in das Verwaltungsgebäude – ein wütender Hindernislauf über Treppen und Leitern. Als wir durch die Tür hereinplatzten, drehten sich fünf Techniker in ihren Stühlen um.
    „Harry! Notabschaltung! Sofort!“
    Doris und ich krümmten uns fast vor Schmerzen in unseren Ohren. Mark hatte sein Mikro nicht abgeschaltet. Wir rissen uns die Stöpsel aus den Ohren.
    Mike kümmerte sich nicht darum, sondern legte Schalter um und erteilte Befehle. „Ich möchte eine direkte Schaltung hierher, damit wir die Vibrationsanalyse der Pumpen sofort bekommen. Schicken Sie ein paar Leute los. Sie sollen an jedem Ansaugrohr Gamma-Monitore anbringen …“ Der Techniker namens Harry sah ihn verwirrt an. „Sagen Sie ihnen, sie sollen sich die Meßgeräte von den Ionenaustauschstadien holen – die Werte werden direkt hierher gemeldet … Bewegung!“
    Reihen von Kontrollampen, die vorher grün oder blau geleuchtet hatten, änderten sich schnell zu rot. Eine heulende Sirene setzte ein. Die Techniker eilten zwischen den Konsolen und Wandpaneelen umher. Einige sprachen in Mikrophone hinein.
    „Ich möchte die Neun auf den großen Schirm!“ sagte Mark. Sekunden später erwachte der große Holoschirm zum Leben und zeigte etwas, das wie eine belebte Blaupause der großen Pumpe aussah, die wir gerade verlassen hatten. Es war offensichtlich eine im Computer erstellte Zeichnung der Pumpe, die aus Direktfütterung zusammengestellt wurde. Als Mark einige Codes auf dem Computer-Ausgang vor ihm tippte, zeigte das Bild in einem anderen Ausschnitt die rotierenden Schaufeln und die Pumpenwelle, oder zumindest hielt ich sie dafür. „Geben Sie mir ein simuliertes Strobobild von 500
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