Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
paar Flinten und eine Pistole, die neueste Mauser. Ich hoffe nur, dass ich sie aus dem Haus schmuggeln kann, ohne dass Katherine etwas merkt«, seufzte er.
    Wir mussten Sennia zu Bett schicken, bevor wir die letzten Vorkehrungen trafen. Emerson hatte Selim seine Verdachtsmomente geschildert und ihm Anweisungen gegeben, und Cyrus gelang es tatsächlich, die Waffen ohne Katherines Wissen aus dem Schloss zu schmuggeln. Sie wäre außer sich gewesen, hätte sie von unseren Plänen erfahren. Eine kleine Panne passierte in letzter Minute, da die Männer erkannten, dass Nefret und ich und Jumana sie begleiten wollten. Allerdings gelang es mir, ihre Bedenken kurzerhand auszuräumen.
    »Solange du nicht diesen verfluchten Degenschirm anschleppst!« Diese Worte signalisierten Emersons Kapitulation.
    Es war Neumond, doch die funkelnden Sterne am Wüstenhimmel spendeten uns genug Licht, um auf dem altvertrauten Pfad über den Gebel zu gelangen. Als wir Deir el-Medina erreichten, war alles ruhig. Ein Holzkohlenfeuer brannte unweit der Stelle, wo unsere Männer kampierten; sie waren nur zu viert, Selim eingeschlossen.
    Sie hatten den Befehl, so zu tun, als würden sie ihren Wachdienst vernachlässigen, in Wahrheit jedoch sollten sie sich auf einen Überfall vorbereiten. Einer nach dem anderen kletterten wir in die Schlucht und verbargen uns im Schatten der Grabruinen.
    Wir warteten über eine Stunde, bis sie kamen – von Süden her schlichen sie am Fuß der Bergkette entlang. Ich zählte die schemenhaften Silhouetten durch: zwölf insgesamt. Der letzte trug zwei Gewehre. Alle waren maskiert, indes fiel es mir nicht schwer, die korpulente Physiognomie von Mr Albion auszumachen und die hoch aufgeschossene Gestalt seines Sohnes. Man hätte einkalkulieren müssen, dass sie ihre Truppen von hinten ins Feld führen würden! Als Selim aufsprang, trat Sebastian mit angelegter Waffe vor, während einer seiner Subalternen auf Arabisch rief: »Keine Bewegung oder wir schießen!« Für Sekundenbruchteile fürchtete ich, dass Daoud jeden Befehl in den Wind schreiben könnte. Es passt nicht zu ihm, sich feige zu ergeben. Er blieb jedoch sitzen, und innerhalb weniger Minuten waren unsere Leute gefesselt, geknebelt und mit Augenbinde versehen.
    »Und jetzt?«, raunte Cyrus.
    Emerson schüttelte den Kopf.
    Sebastian legte seine Flinte ab und schickte sich an, die Leiter hochzusteigen. Fünf von den anderen folgten auf Handzeichen seinem Beispiel. Weder er noch sein Vater hatten auch nur einen Ton gesagt; unsere Leute konnten hören, wenn auch nichts sehen, und der Gebrauch der englischen Sprache hätte die beiden verraten. Mr Albion setzte sich schnaufend hin, und seine Begleiter wichen nicht von seiner Seite.
    Emerson wartete, bis Sebastian die Außenplattform erreicht hatte. Seine sonore Stimme hallte zwischen den Klippen wider. »Bleiben Sie, wo Sie sind, alle miteinander. Sie sind von bewaffneten Männern umzingelt.« In Englisch fügte er hinzu: »Lassen Sie das Gewehr fallen, Albion.«
    »Feuern Sie besser einen Warnschuss ab«, riet Cyrus. »Für den Fall, dass sie unsere Waffen nicht bemerkt haben.«
    Wir waren alle auf den Beinen, außer Nefret, die mir versprochen hatte, sich aus der Schusslinie zu halten. Emerson legte seine Flinte an und betätigte den Abzug.
    Die Männer um Albion zerstreuten sich wie ein Tropfen Quecksilber und flüchteten in sämtliche Richtungen. »Lasst sie laufen«, rief Emerson und setzte den Abhang hinunter. »Ich will Albion.«
    Bedauerlicherweise kam er zu spät. Ich hätte nie vermutet, dass ein beleibter, älterer Herr so flink sein könnte. Die Kugel, die Emerson auf seine Fersen zielte, spornte ihn nur mehr an.
    »Emerson«, ich zerrte an seinem Arm. »Wir kümmern uns besser um Sebastian, findest du nicht?«
    Emerson sah auf und wetterte einen Schwall Verwünschungen.
    Die Männer, die Sebastian auf die Plattform folgen wollten, sprangen zu Boden, nur Sebastian war noch dort oben – an den Rand der Plattform geklammert, schrie er aus Leibeskräften. Eine ganze Reihe von Leuten brüllte, überstimmte ihn in dem Tumult. Er musste das Gleichgewicht verloren haben, als das Gewehr losging.
    »Ich gehe zu ihm«, sagte Ramses.
    »Helfen Sie ihm, Bertie«, befahl Emerson. »Ihr müsst diesem verdammten Idioten ein Seil umbinden. Im Vorratsschuppen liegen genug davon. Ich frage mich nur, wie lange er sich noch halten kann«, versetzte er gewissermaßen fasziniert.
    Nefret und ich schickten uns an, unsere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher