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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein
Autoren: Elizabeth Peters
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dieses Ding überhaupt gestohlen hatte. Dafür gab es genügend Erklärungen, aber den Verbleib tarnte er mit dem Einbruch bei uns und dem Hin und Her der Mumiensärge.«
    »Eigentlich war es klug, den Sarg sozusagen unter seinesgleichen zu verstecken. Den einen von unseren hat er so lange in der Wüste versteckt, bis er mit Ezekiel handelseinig geworden war. Dann hat er sie wieder ausgetauscht. Doch Ezekiel besaß kein Geld, aber starke Hände. Das Seil um den Hals hatte symbolischen Charakter. Als ihm klar wurde, daß er den Sarg nicht für immer verstecken konnte, zerstörte er ihn einige Tage später. Dieser Punkt war einer der wichtigsten, denn der Chef einer Diebesbande klaut die Dinge nicht, um sie anschließend zu zerstören.«
    De Morgan konnte jetzt nicht mehr an sich halten. »Aber was war denn der Grund? Was stand in diesem geheimnisvollen Manuskript, daß ein Mann zum Mörder werden konnte?«
    Emerson wandte sich an Ramses, der bisher schweigend zugehört hatte. »Selbst deine Mama kann nicht leugnen, daß du jetzt an der Reihe bist. Was stand in dem Manuskript?«
    Ramses räusperte sich. »Ich hoffe, ihr verfteht, daf ich nur Vermutungen äußern kann, den die Ftücke, die mir zur Verfügung ftanden, find nur klein gewefen. Jedoch …«
    »Ramses«, sagte ich sanft.
    »Ja, Mama, ich werde mich kurz faffen. Ich nehme an, daf daf Manufkript eine Abfrift def Evangeliumf def Didymuf Thomaf, einef der Apoftel, ift. Der zweite kleinere Teil, den Mama gefunden hat, enthält wahrfeinlich den Grund für Ezekielf Verrücktheit.«
    »Ramses«, mahnte Emerson.
    »Ja, Papa. Ef enthielt drei Worte: >Der Fohn von Jefuf<.«
    » Mon dieu! « entfuhr es de Morgan.
    »Gratuliere!« sagte ich. »Sie verstehen schnell!«
    »Vielleicht bedeuten sie ja nicht, was wir meinen«, murmelte de Morgan. »Sie können es gar nicht bedeuten! Unglaublich!«
    »Aber wir können aus den Aktionen von Bruder Ezekiel schließen, daß das Manuskript Wahrheiten enthalten hat, die an den Grundfesten der Kirche gerüttelt hätten und deshalb nie ans Licht kommen durften.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte de Morgan. »Diese Erklärung ist die einzige, die alle Fragen beantwortet. Ich gratuliere, Madame !Der Fall ist gelöst.«
    Ich streckte Emerson die Hand hin. »Gratulieren Sie uns beiden! Wir arbeiten nämlich zusammen.«
    »Wunderbar«, sagte der Franzose. »Ich muß zurück an die Arbeit und hoffe, daß die Diebe mir noch etwas übriggelassen haben. Wie gern würde ich auch ein solches Versteck entdecken!«
    »Ich wünsche Ihnen Glück«, sagte ich höflich. Emerson schwieg.
    »Ich käme gar zu gern einmal in die Illustrated London News, in der auch schon Artikel über Schliemann veröffentlicht worden sind! Auch Petrie war schon drin. Warum dann nicht auch de Morgan?«
    »Weshalb eigentlich nicht«, sagte ich. Emerson schwieg.
    De Morgan stand auf und nahm seinen Hut. »Oh, ich hätte fast vergessen, Sie zur Flucht aus der Pyramide zu beglückwünschen. Aber ich frage mich, weshalb Sie der Bandenchef überhaupt dort hingebracht hat? Sind Hamid und Ezekiel für die anderen Anschläge auf Sie verantwortlich? Hat auch der Anführer der Diebesbande nach dem Papyrus gesucht?«
    Ramses saß plötzlich ganz still und schwieg. Emerson räusperte sich, während de Morgan ihn fragend ansah. »Ich habe eine leichte Erkältung«, erklärte Emerson. »Hem.«
    De Morgan wartete. »Es sieht so aus«, sagte ich, »als ob der Anführer der Diebesbande andere wertvolle Funde bei uns vermutet hat.«
    »Ah.« De Morgan nickte. »Sogar solche Spezialisten können sich gelegentlich irren. Sie verdächtigen erst einmal jeden, diese Gauner! Au revoir! Kommen Sie zu mir, und besuchen Sie mich. Auch du, mein kleiner Ramses!«
    Nachdem sich der Franzose verabschiedet hatte, sah ich Ramses prüfend an. »Du mußt es zurückgeben.«
    »Ja, Mama, ich glaube ef auch. Danke, daf ich die Angelegenheit ohne grofe Unannehmlichkeiten für mich felbft regeln darf. Ich werde fofort mit ihm reden.« Und er ließ auf der Stelle Taten folgen.
    De Morgan war bereits auf sein Pferd gestiegen und wartete lächelnd, bis der kleine Kerl neben ihm stand. Doch nachdem Ramses eine Weile gesprochen hatte, verschwand das Lächeln von de Morgans Gesicht. Er unterbrach ihn sogar mit einer wütenden Bemerkung, die bis zu uns herüber klar zu verstehen war, und wollte ihn ohrfeigen, doch Ramses wich aus und sprach weiter. Nach einer ganzen Zeit ging eine Veränderung mit dem
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